Schnellsuche:

Illustrierte Kunstgeschichte

Johannes Emmer, Deutsche Volksbibliothek A.-G., Berlin, ohne Jahr [1901]

Schlagworte auf dieser Seite: Byzantinische Kunst

208

Byzantinische Kunst.

Die byzantinische Kunst war längst völlig entartet, als Konstantinopel in die Hände der Türken fiel. Sie fand in dieser Form noch fernerhin eine weitere Pflege in den griechischen Mönchsklöstern der Balkanhalbinsel und bei den slavischen Völkern griechischen Bekenntnisses, welche aus religiösen Gründen an ihr festhielten.

Früher hatte man auch einen bedeutenden Einfluß der byzantinischen Kunst auf das Abendland, insbesondere Italien, angenommen, jedoch mit Unrecht. Nur in Venedig und etwa noch in Sicilien wirkte sie auf die Entwicklung mitbestimmend ein, aber auch nur in geringem Maße. Das einzige, was die Griechen vielleicht dem Abendlande geben konnten, war Arbeitsfertigkeit und die Kenntnis mancher Kunstgriffe. Einen mittelbaren Einfluß mag die byzantinische Kunst noch insofern geübt haben, als während der Kreuzzüge ihre Arbeiten vielfach nach dem Abendlande gebracht wurden und damit der Sinn für Pracht oder sagen wir die "Kunstliebe" angeregt wurde.

Kleinkunst. Im Anschlusse an die Kleinmalerei mag auch noch der anderen Kleinkünste gedacht werden. Bei der Prachtliebe des byzantinischen Hofes und der Gesellschaft

^[Abb.: Fig. 219. Aus dem Inneren der Sophienkirche.

Konstantinopel.]