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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

Schlagworte auf dieser Seite: Neuheit

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dem geläuterten Zucker, den man erst erkalten läßt, versüßt. Nach einigen Tagen, wahrend welcher Zeit sich gewöhnlich noch allerhand Stoffe ausscheiden und zu Boden setzen, wird die klare Flüssigkeit sorgfältig abgegossen und der Rest durch ein in einem Trichter eingesetztes Faltenfilter filtriert und mit dem andern vereinigt. Den so bereiteten Liqueur füllt man sofort in Flaschen und bewahrt letztere liegend im Keller auf.

(Nach "Praktische Anleitung Zur Fruchtliqueurbereitung" von W. Kehlhofer in Wädensweil.)

An I. M. S. Waffeln. Für 24-26 Stück: 180gr Butter, 180gr Mehl, 8 Eier, 1 kleine Tasse Rahm (oder Milch), 1/2 Kaffeelöffel feines Salz, 1 Eßlöffel feiner Zucker, etwas feingehackte Zitronenschale und 150gr Zucker mit Zimmt vermischt, zum Darüberstreuen. Eier und Rahm (oder Milch) werden zuerst in warmem Wasser leicht erwärmt. Das Mehl wird ebenfalls warm gestellt. Nun die Butter leicht flüssig gemacht und schaumig gerührt, dann je ein Löffel Mehl, und ein Ei nach und nach daruntergerührt, bis alle 8 Eier verwendet sind, hernach Zitrone, Salz und Zucker, sowie der Rahm oder die Milch zugefügt.

Unterdessen wird das Waffeleisen heiß gemacht, gut mit Speckschwarte eingefettet und 1 Schöpflöffel voll, d. h. so viel Teig hineingegossen, daß das Eisen dünn damit bedeckt ist. Nun das Eisen zugeklappt und die Waffeln auf mäßigem Feuer auf beiden Seiten hübsch gelb gebacken. Nach dem Backen bestreue mit Zucker und Zimmt und lege die Waffeln bis zum Auftragen nicht auf-, sondern nebeneinander, damit sie gut rösch bleiben.

(Schweiz. Familienkochbuch, von Marie Imhof. Verlag K. I. Wyß, Bern).

An M. Z. in M. schwarzer Johannisbeerliqueur. Man füllt die reifen, trockenen Beeren in eine Korbflasche und gießt guten Schnaps daran (noch besser wäre Hefenbranntwein). Man rechnet auf 2 Pfd. Beeren 1l Schnaps, eine kleine Handvoll Coriander, 1-2 Stangen Zimmt und eine kleine Hand voll Kümmel. Die Flasche stellt man alsdann 14 Tage lang an die Sonne, oder auf den lauwarmen Herd. Nach dieser Zeit gießt man die Flüssigkeit in eine tiefe Schüssel und deckt sie gut zu. So viel Liter Saft man hat, so viel Liter Wasser setzt man aufs Feuer, gibt die Beeren dazu und laßt sie zum Sieden kommen, gießt sie dann durch ein feines Sieb, oder durch ein Tuch rein ab, füllt die Brühe wieder in die Pfanne und gibt auf 2l davon 1 Pfd. Stockzucker dazu, läßt es eine Weile kochen, schäumt gut ab, gießt es in einen Topf oder in eine Schüssel; wenn beinahe kalt, dann erst gießt man den Beerensaft dazu, dieser darf nicht gekocht werden. Dieser Liqueur, der von mir oftmals erprobt und sehr empfohlen werden kann, kann man in Flaschen ziehen oder in der Korbflasche lassen und nur zum Gebrauch je eine Flasche davon abfüllen. Die Beeren dürfen nicht zerdrückt werden. Event. kann man den Liqueur noch filtrieren, ist aber nicht absolut notwendig. E. F.-M.

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Neuheit

Wir lesen im "Petit Journal", Paris:

Eine der größten sozialen Ungerechtigkeiten ist die schlechte Löhnung der Frauenarbeit, besonders sind es die Näherinnen, die im Akkord arbeiten, die hierunter am meisten leiden. Diese haben zudem die Konkurrenz der Arbeit in den Klöstern, Strafanstalten 2c., die sie beständig unterbieten, auszuhalten.

Man stelle sich vor: Für eine 10- bis 12-stündige Arbeitszeit ein Lohn von 50-60 cts. Man sollte das im 20. Jahrhundert gar nicht mehr für möglich halten! Und doch ist die Zahl derjenigen groß, die gezwungen sind, zu diesem Hungerlohne zu arbeiten, da sie sonst gar keinen Verdienst hätten.

Es ist nun eine bekannte Tatsache, daß diejenigen Näherinnen, die sich der Nadel "Scientifique" von Kirbi, Beard et Co. in Paris bedienen, weitaus am leistungsfähigsten sind. Sie arbeiten viel leichter und ermüden sich weniger, weil der Faden nie reißt und die Nadel "Scientifique" ohne Anstrengung durch die Gewebe sticht.

Das Ergebnis ist: Größerer Gewinn für die Näherin.

Diese Nadel, die allgemein mit Recht als die Beste gilt, ist in jedem guten Mercerieladen erhältlich und en gros bei Kirbh, Beard u. Co., 75 Boulevard Sebastopol, Paris.