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einzelnen Brennmaterialien analysiert und aus dem Ergebnis der Analyse berechnet, welche Wärme sie zu entwickeln vermögen. Noch eine andere Methode ist gebräuchlich, die darauf beruht, daß man eine bestimmte Gewichtsmenge des zu untersuchenden Stoffes verbrennt und mit Hilfe genauer Apparate sorgfältig mißt, um wieviel durch die beim Verbrennen entstehende Wärmemenge die Temperatur eines genau abgemessenen Wasserquantums erhöht wird.
Betrachten wir nun die gebräuchlichsten unserer Brennmaterialien inbezug auf ihre chemische Zusammensetzung, und auf ihren mit dieser in so engem Zusammenhang stehenden Heizwert!
Das älteste und bekannteste aller Heizmittel ist das Holz. Sein Gebrauch für Heizwecke ist in steter Abnahme begriffen, was zum Teil daher rührt, daß Kohle leichter und bequemer zu transportieren ist, und bereits zerkleinert ins Haus geliefert wird, zum Teil aber in dem durch die vielfache industrieelle Verwertung des Holzes in die Höhe gehenden Preise desselben seinen Grund hat. In großen Städten wird fast gar nicht mehr mit Holz geheizt und auch in kleineren und auf dem Lande ist eine Abnahme unverkennbar. Das Holz besteht zum größeren Teil aus der Holzfaser, der sogenannten Zellulose, die fast die Hälfte seiner Bestandteile ausmacht. Die Zellen der Holzfasern sind mit Saft gefüllt, der zum größten Teil aus Wasser besteht. Der Saftreichtum und mit ihm natürlich auch der Wasserreichtum des Holzes schwanken je nach der Jahreszeit. Während dasselbe im Frühjahr bis zu 60 Prozent Wasser enthält, enthält es im Winter durchschnittlich nur etwa 30 Prozent. Aus diesem Grunde fällt man das Brennholz auch stets im Winter und läßt es dann lagern, um seinen Wassergehalt möglichst zu vermindern. Aber selbst bei langem Lagern bleiben noch immer mindestens 15 Prozent Feuchtigkeit im Holz zurück. Der beim Lagern entstandene Wasserverlust bedingt das "Schwinden des Holzes". Hierbei verliert das Laubholz im Durchschnitt 11 Prozent, das Nadelholz durchschnittlich 6 Prozent an Umfang. Ein beim Holzhandel sehr wichtiges Moment, das inbezug auf die Billigkeit des Einkaufs eine wesentliche Rolle spielt, ist das sogenannte Derbmaß. Dasselbe bezeichnet diejenige Holzmenge, welche in einem bestimmten Raummaß des aufgeschichteten Holzes tatsächlich enthalten ist. Es beträgt bei Reisig 13-50 Prozent, bet Knüppelholz 50-55 Prozent, bei Scheitholz 70-80 Prozent, oder mit anderen Worten: ein aufgeschichteter Haufen Scheitholz enthält in Wahrheit nur 70-80 Prozent seines Inhalts an Holz, der übrige Raum ist durch die zwischen den einzelnen Holzstücken befindliche Luft ausgefüllt. Zwischen den einzelnen Holzsorten ist kein sehr großer Unterschied in bezug auf ihren Heizwert, was man schon daraus ersehen kann, daß die besten Hölzer einen Holzwert von 5000 Calorien, die schlechtesten einen solchen von 4600 Calorien besitzen. Bezeichnet man den Heizwert des besten Holzes, das wir kennen, des Lindenholzes, mit der Zahl 100, so ist der des schlechtesten, der Rotbuche, mit 90 zu bezeichnen, also wiederum kein großer Unterschied. Ordnet man die einzelnen Holzsorten nach ihrem Hetzwert, so ergibt sich folgende Reihenfolge von der besten zur schlechtesten: Linde, Tanne, Ulme, Fichte, Espe, Weide, Kastanie, Lärche. Ahorn, Weißtanne, Pappel, Erle, Birke, Eiche, Akazie, Weißbuche, Rotbuche.
Das Stroh, das in einzelnen holzarmen Gegenden, wie z. B. im Innern Rußlands, als Heizmaterial verwendet wird, hat ungefähr denselben Heizwert wie das Holz; erheblich höher ist dagegen der Heizwert der aus dem Holze dargestellten Holzkohle; derselbe betragt 7500-8000 Calorten, also nahezug das Doppelte des Holzes.
Die Bemühungen der Torfproduzenten haben in den letzten Jahren zu einer ausgedehnteren Aufnahme des Torfes als Heizmaterial geführt. Die Bedeutung desselben ist allerdings vorerst immer noch eine mehr oder minder lokale, doch ist nicht daran zu zweifeln, daß die in neuerer Zeit sachgemäß ausgestaltete Torfproduktion, sowie die Herstellung von Torfbriketts, wodurch der Torf in eine transportfähigere und handlichere Form gebracht wird, dazu beitragen werden, demselben immer mehr Verbreitung zu verschaffen. Der Torf besteht aus den Fasern von Sumpf- und Wasserpflanzen, welche sich im Zustande teilweiser Verwesung befinden. Da diese Pflanzen aus Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasserstoff und Stickstoff zusammengesetzt sind, und da bei der Verwesung die drei letzteren Stoffe ihnen entzogen werden, so bleibt das kohlenstoffreiche Material übrig, welches wir als Torf bezeichnen. Entsprechend seinem Bildungsprozeß sind auch die Eigenschaften des Torfes sehr wechselnde. Für seinen Wert als Brennmaterial hängt viel davon ab, wie weit die Verwesung vorgeschritten ist. Der von der Erdoberfläche abgehobene Torf zeigt wesentlich andere Eigenschaften, als der aus größerer Tiefe zu Tage geförderte. Der letztere ist kohlenstoffreicher und besitzt daher einen höheren Brennwert. Auch ist der Wassergehalt der einzelnen Torfschichten eines Lagers ein sehr verschiedener. Im Durchschnitt kann man jedoch annehmen, daß dem Torfe eine Heizkraft von 3800-3900 Calorien zukommt, wobei der durchschnittliche Wassergehalt desselben mit 16 Prozent angenommen ist.
Als eine Torfart, die aus vergangenen geologischen Zeitaltern stammt, können wir die Braunkohle auffassen. Auch sie ist in ähnlicher Weise wie der Torf aus Pflanzen entstanden, doch ist in ihr entsprechend ihrem höheren geologischen Alter der Verkohlungsprozeß bereits weiter vorgeschritten als beim Torfe. Auch das Pflanzenmaterial, aus dem die Braunkohle hervorging