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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

Schlagworte auf dieser Seite: Ein neues Küchengerät; Weihnachtsgebäck

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sein Element. Die Zahl der gegen den Schnupfen empfohlenen Mittel ist Legion, aber dieser Umstand beweist am besten, daß keines unter ihnen ist, das im stande wäre, den Schnupfen rasch und sicher zu beseitigen. Daher kommt es, daß die meisten Menschen überhaupt gegen den unangenehmen Störenfried gar nichts tun und mit fatalistischer Ergebenheit die Heilung der Natur überlassen. Und doch ist dieser Standpunkt ein irrationeller, denn wenn man bloß die wirtschaftlichen Schädigungen, welche ein Schnupfen anrichtet, ins Auge faßt, so ergibt sich nach den Berechnungen eines bekannten Physiologen, daß der Schnupfen Verdienstausfälle zu erzeugen im stände ist, die sich jährlich nach Millionen beziffern. Daher dürfte es nicht überflüssig sein, auch an dieser Stelle einmal auf eine alte Heilmethode des Schnupfens aufmerksam zu machen, die jüngst Privatdozent Dr. Sternberg in Wien wieder in Erinnerung gebracht hat. Das Prinzip derselben besteht darin, durch Vermeiden des Trinkens den Katarrh auszutrocknen. Die sparsam zirkulierende Flüssigkeit wird dann für die notwendigen Ausscheidungen in Anspruch genommen und die kranke Schleimhaut nimmt, nicht mehr durch ihre eigene Absonderung gereizt, bald wieder ihre normale Beschaffenheit an. Für eine solche Trockendiät kämen in Betracht: Brod, Mehlspeisen mit Butter, Fische, weißes Fleisch, Puddings, getrocknete Früchte. Suppen und Flüssigkeiten sind zu vermeiden oder auf das geringste Quantum einzuschränken. Mit dieser Diät muß sofort beim Anfang des Schnupfens begonnen werden, dann soll der Erfolg oft schon nach 36 Stunden eintreten. Da beim Schnupfen ärtzliche Hilfe in den meisten Fällen doch nicht in Anspruch genommen wird, so dürfte mit diesen einfachen Diätvorschriften immerhin ein Versuch zu machen sein! (L. N. N.)

Ein neues Küchengerät.

Man schreibt uns:

Es ist wieder eine überaus praktisch; Neuerung auf den Markt gebracht worden, die es wohl verdient, bekannt gemacht zu werden. Vielen Hausfrauen sind heutzutage die Mandelmühle und die amerikannischs Fleisch- und Gemüsehackmaschine als Hilfsgegenstände fast unentbehrlich geworden. Nun hat es sich eine bekannte Firma, Eisenwert G. Meurer. Cossebaude bei Dresden, angelegen sein lassen, die Vorzüge dieser beiden Maschinen in eine zu vereinigen. Der Versuch ist gelungen. In der von dieser Firma neu erstellten Record-Hack- und Reibmaschine haben wir ein überaus handliches Hilfsinstrument sowohl zum Hacken allen Fleisches und aller Gemüse, wie auch zum ganz feinen Reiben von Mandeln, Chokolade, Zucker etc. Die bloße Einlage eines extra für diesen oder jenen Zweck bestimmten Messers genügt zur Möglichkeit so vielseitiger Verwendung. Außerdem ist dies Apparätchen viel angenehmer im Gebrauch als die umständliche Maschinerie der beiden andern. Die doppelseitig geschliffenen Messer sind ebenfalls eine zweckmäßige Neuerung und bürgen für längere Haltbarkeit ohne schnelle Abnutzung. Ein drittes Messerchen, das beliebig eingelegt werden kann, ermöglicht noch das Schneiden von Speckbröckchen, von Kartoffelbröckchen etc. Sowohl Reiben als Hacken geschieht genau und mit fast gar keinem Abfall, jedenfalls mit Weniger als bei den alten Geräten. Das Bemerkenswerteste aber ist, daß die Maschine nicht mehr lostet als eine der beiden alten, also erspart man sich die doppelte Auslage.

Es gibt Rekordmaschinen mit horizontaler und solche mit vertikaler Drehung, die einen haben unten ein Töpfchen zur Aufnahme der Speisen, bei den andern muß, wie beim alten System, dazu ein Teller untergestellt werden. Gleich leistungsfähig sind sie beide. Die empfohlene Rekordmaschine ist in allen besseren Haushaltungs- und Küchengerätshandlungen oder auch direkt beim Fabrikanten erhältlich und wäre als Weihnachtsgeschenk gewiß vielerorts willkommen.

Weihnachtsgebäck.

(Eingänge auf unser Preisausschreiben.)

1. Weißes Nougat. 500 gr feinste Mandeln werden geschält und der Länge nach geschnitten. Nun läßt man 500 gr Zucker auf lebhaftem Feuer schmelzen und fügt 2-3 Löffel Waffer bet und kocht zu dicklichtem Syrup (muß aber weiß bleiben). Dann gibt man die Mandeln in den Syrup und gießt die Masse noch warm auf eine reine Marmorplatte oder großen Porzellanteller. Schneide noch warm zu Vierecken und lasse erkalten.

1a. Braunes Nougat. Wird gleich verfahren wie oben, nur muß der Zuckersyrup eine schöne braune Farbe haben.

Diese Nougats können auch in eine mit seinem Mandelöl ausgepinselte Form gestrichen werden. Die Masse muß natürlich noch heiß sein und das Streichen geschieht am besten mit einem kleinen Apfel. Nach Erkalten wird das Nougat gestürzt. In der Mitte oben kann man mit einem spitzen Gegenstand eine Oeffnung machen und ein Sträußchen frische oder künstliche Blumen einstecken. Dies ist rein italienische Sitte.

A. Sch. G. in W.

2. Weiße St. Gallerbiberli. 1 Pfd. Zucker wird mit 5 ganzen Eiern und der abgeriebenenen Schale einer Zitrone lange und gut gerührt. Nach und nach wird dann 1 ½ Pfd. Mehl dazugetan und der Teig etwa eine Stunde ruhen