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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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Vermischtes.

Trübes Salatöl wird gereinigt durch Beimischung von Kochsalz, etwa einen Teelöffel voll in ein Saladier. Das Salz saugt die Unreinigkeit des Oeles in sich auf und macht es hell und klar.

Kosmetik.

Unreiner Teint. Ein vorzügliches Mittel, um der Haut ihre Zartheit und Geschmeidigkeit zu erhalten, besteht in dem täglichen morgens vorgenommenen Abreiben derselben mit "Mandelkleie". Dieselbe ist vorrätig bei Maggi & Cie., ist präpariert und angenehm duftend und kommt in kleinen Säckchen in den Handel. Man leert einen Teil des Säckchens in das Waschwasser, dem eine Prise Borax zugesetzt wurde (Borax macht bekanntlich das Wasser weich) und wäscht sich damit das Gesicht, man kann etwas reine Marseillaner Seife dabei verwenden. Oder man reinigt sich mit Wasser und Seife auf übliche Art und Weise, wäscht letztere ab, nimmt einen kleinen Eßlöffel voll Mandelkleie und reibt damit die noch nassen Teile 5 Minuten lang, unter öfterem Benetzen derselben. Alsdann wird die Kleie abgewaschen und die Haut vollkommen trocken gerieben. Sollte die Haut dadurch sehr gerötet werden, so reibt man sie, wenn sie ganz trocken ist, leicht mit etwas reiner Goldcreme ein, die man mit einem Leinentuch sanft auf der Haut verreibt. St. P.

Kochrezepte.

Käse-Suppe. 75 Gramm Parmesankäse, Salz, Muskatnuß, 4 Eier verrührt man mit so viel Mehl, zirka ¼ Pfd., bis die Masse dickflüssig ist. Einer Papierdüte schneidet man unten die Spitze sternartig fort, füllt die Masse hinein und spritzt sie in die kochende Bouillon. Zu der Suppe wird bei Tisch ein Teller geriebener Käse noch extra gereicht. L. R., Bern.

Gedünstete Milchnudeln. Man macht auf die bekannte Weise einen Nudelteig, den man nicht sehr dünn auswalzt und zu ziemlich breiten Nudeln schneidet. Nun kocht man diese in Milch etwa 5 Minuten und nimmt sie dann heraus. Man gibt ein Stück frische Butter in die Milch, zuckert diese nach Geschmack, schüttet die Nudeln hinein, rührt sie gut durch und läßt sie zugedeckt in der Röhre dünsten, bis sich die Milch eingezogen hat. Man rechnet für Nudeln aus einem halben Liter Mehl ungefähr einen halben Liter Milch. Wenn man die Nudeln ein wenig ausgebacken möchte, läßt man sie in einer Blech-Casserole dünsten, sonst in einer Porzellan-Casserole. H. H.

Türkenribel. Für 6 Personen werden 1 Pfd. Maismehl und 2-3 Kochlöffel voll Weizenmehl nebst 1 Eßlöffel voll Salz und nach Belieben feingeschnittenen Schnittlauch unter einander geschafft, 1¼-1½ Liter siedende Milch daran gerührt, zugedeckt stehen lassen und später in heißer Butter oder Schweineschmalz gebacken, etwa so wie Eiertätsch.

Kartoffelknopf. 125 gr Butter werden zu Schaum gerührt, nach und nach mit 8 Eidottern, 250 gr gekochten und geriebenen Kartoffeln, 45 gr abgeschälter, in Milch geweichter und ausgedrückter Semmel, etwas Salz und gestoßener Muskatblüte vermischt, und die Masse in eine mit Butter bestrichene und mit Mehl bestreute Serviette locker eingebunden, ¾ Stunden in einem großen Topf mit siedendem Wasser gekocht, auf einer flachen, runden Schüssel angerichtet und mit brauner Butter begossen, oder zu Boeuf à la mode serviert. H. W., Waldenburg.

Ein gebackenes Ei. Ein Ei wird hart gekocht und sorgfältig geschält, so daß es schön ganz bleibt. Dann macht man einen guten Omelettenteich ^[richtig: Omelettenteig], wendet das Ei darin und bäckt es in schwimmendem Fett, nimmt es heraus, wendet es abermals im Teig, bäckt es wieder und fährt so fort, bis man das Ei in gewünschter Größe hat. Legt es alsdann auf eine tiefe Platte und gießt eine Crême oder noch besser eine Weinsauce darüber. Schmeckt vorzüglich und sieht, wenn entwei ^[richtig: entzwei] geschnitten, allerliebst aus. G. W.

Blätterteig zu Küchenpastetli. ½ Pfd. Semmelmehl, ½ Pfd. frische Butter, 2 Eiweiß zu Schnee geschlagen, 1 Spitzgläschen Zuger Kirsch, 2 Messerspitzen Triebsalz, ein wenig verriebenes Kochsalz mit frischem Brunnenwasser zu einem Teig verarbeitet, der wenigstens 3mal zusammengelegt und wieder ausgewallt wurde. Nachdem der Teig 1 Stunde geruht, wird er zu einer großen Pastete oder zu 12 kleinen hergerichtet und mit folgender Farce gefüllt: 1½ Pfd. Kalbfleisch, ¼ Pfd. mageres Schweinefleisch, das zuvor geklopft, wird in kleine Stücke geschnitten, in ½ Glas Weißwein, 1 Glas Wasser, 1 Lorbeerblatt, eine mit Nelken gespickte kleine Zwiebel, eine Zitronenscheibe und etwas Saft, 2 Pfefferkörner, Muskatnuß und Salz weich gedämpft, dann 1 Stückchen frische Butter und etwas Mehl, eine kurze Sauce dazu gemacht, gemischt und die Pastetchen damit gefüllt. Im Ofen zu schöner Farbe gebacken.