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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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An Abonnentin in S. Haare und Fingernägel. Aehnlich wie die Haare wachsen die Nägel im Sommer schneller als im Winter. Schneidet man dieselben gar nicht, konserviert dieselben vielmehr recht sorgfältig, so krümmen sie sich wie Vogelkrallen.

Nicht bloß dem kritischen Auge des gesellschaftlichen Beobachters, auch dem Arzte waren die Nägel jederzeit bei der Krankenuntersuchung von Bedeutung. Nicht wegen der weißen Fleckchen, die gar nichts Sicheres zu bedeuten haben und lufthaltige Zellen in der sonst normalen Struktur darstellen, sondern wegen der verschiedenartigen Färbungen, wegen der Gestaltveränderungen, welche die Nägel bei verschiedenen Krankheiten zeigen können und welche zu Rückschlüssen für die Beurteilung des Krankheitsbildes verwertet werden.

An J. M. in U. Ermüdung der Hand. Versuchen Sie Wechselarmbänder, 24°C. und 18°C., zweimal wechseln; 1 Stunde lang Armpackung, darauf kühle Waschung. Vor dem Schlafengehen die Arme mit Essigwasser abreiben. Vielleicht kann Ihnen auch die Benutzung eines leichten, aber dicken Korkfederhalters und einer breiten Feder (Sönnecken Rundschrift Nr. 4), bei der der Druck unnötig wird, gute Dienste leisten.

An L. J. in W. Dessinateur. Hiefür ist das Industrie- und Gewerbemuseum St. Gallen zu empfehlen.

An E. G. T. Gicht. Soviel ist richtig, daß derjenige, der zu Gicht neigt, sich vor Kälte schützen muß. Doch muß der Hauptwert auf rationelle Ernährung und Bewegung gelegt werden, damit ein normaler Stoffwechsel stattfindet und sich im Körper gar keine Krankheitsstoffe ansammeln.

An Hausmütterchen in W. Verblaßte Photographien. Wenden Sie sich an einen dortigen Buchbinder oder Photographen. Verblaßte Photographien kann man wieder herstellen, indem man das Bild in eine verdünnte Lösung Quecksilberchlorid taucht, bis die gelbliche Färbung verschwunden ist, und hintenher nachspült. Ein verloren gegangenes Detail kann allerdings nicht wiedergegeben werden, aber es wird die gelbliche Färbung, die die feinere Halbschattierung verdeckt, verschwinden, und das Bild wird somit wieder hell und klar. Fr. Z.

An Malermeister in G. Kolik. Gegen die sog. Malerkolik ist mir ein untrügliches Mittel bekannt und will es Ihnen als Kollege nicht vorenthalten. Es besteht aus Seife und Handtuch. Wenn Sie vor jedem Essen die Hände reinigen, so wird die Kolik von selbst wegbleiben. Ich selbst bin jetzt 45 Jahre beim Beruf und habe noch keine Kolik gehabt, aber wie gesagt, ich wasche meine Hände. J. V., Malermeister in B.

An E. G. T. Gicht. Ein gichtbrüchiger Geistlicher erzählt in der Preußischen Bienenzeitung: "Einmal, als die Schmerzen rasend waren, kam ich auf den Gedanken, einen Honigumschlag um den Fuß zu machen. Die Linderung war unbeschreiblich, auch die Anschwellung verschwand. Andern Tages konnte ich, was lange nicht mehr möglich gewesen, die Stiefel anziehen und auf meiner Filiale Gottesdienst halten." K.

An M. v. K. in M. Haarausfall. Auf gemachte Erfahrung hin kann ich Ihnen die Lotion Narzisse, hergestellt von Rud. Sommerhalder (Vevey) bestens empfehlen, sie ist geeignet zur Beförderung des Haarwuchses und beseitigt ebenfalls die Schuppen.

Wer ist so freundlich und gibt einer fleißigen Person Arbeit zum Weiß- und Buntsticken; auch schone Häkel- und Strickarbeiten könnten ausgeführt werden. Für Arbeitszuweisung besten Dank. Adresse bei der Redaktion sub 204.

Gegen Verstopfung und deren Folgen sind ein sicheres und dabei keine Schmerzen verursachendes, blutreinigendes Abführmittel die "St. Urs-Pillen", erhältlich in Apotheken à 1 Fr. die Schachtel (60 Pillen enthaltend.) Wo nicht erhältlich, wende man sich direkt an die "St. Urs-Apotheke in Solothurn". Versandt franko gegen Nachnahme. (Die genaue Gebrauchsanweisung, sowie Bestandteile sind auf jeder Flasche angegeben.) Man achte genau auf den Namen "St. Urs-Pillen."