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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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Ueber Wäscheausstattungen.

(Schluß).

Als Bettwäsche wird man folgendes benötigen: Ein Dutzend einfachere und ein Dutzend bessere Oberbettbezüge, desgleichen Ueberschlagbettücher oder Kuverts; das zweite Dutzend mit Spitzen-Einsatz und -Ansatz oder hübscher Stickerei. Bettücher braucht man ebenfalls zwei Dutzend, Kopfkissen drei Dutzend einfacher garnierte und ein Dutzend reicher ausgestattete, sowie nach den Verhältnissen einige Paradekissen. - Wäsche für das Dienstbotenbett: Ein halbes Dutzend bunte Oberbettbezüge, ein halbes Dutzend starke Bettücher u. ein Dutzend Kopfkissenbezüge, je zwei zu den Oberbettbezügen passend, wird für einen Dienstboten ausreichend sein. Anderthalb bis zwei Dutzend starke Handtücher, ein bis zwei Dutzend feine Handtücher, ein Dutzend Frottiertücher und drei bis sechs Badetücher schließen sich der Ausstattung an Bettwäsche für den besseren Haushalt an.

Für Hemden und Beinkleider verwendet man mit Vorliebe gute Baumwollstoffe, die billiger als Leinen sind; für Bettwäsche kann man Leinen oder Baumwolle benutzen, je nach Belieben, für Tischwäsche ist ausschließlich Leinen zu nehmen. Die Hemden schneidet man oben meist glatt, nach der Taille leicht geschweift; der Ausschnitt ist meistens rund oder herzförmig. Größtenteils haben die Hemden Achselschluß. Sehr hübsch und für schlanke Figuren zu empfehlen sind die Hemden in der Baby- oder Hängerform. Nachthemden, zu denen man beliebig weiße oder bunte Stoffe benützt, zeichnen sich ebenfalls durch einfache Formen aus. Man arbeitet sie sehr oft mit einem Koller oder kraust sie nur am Halsausschnitt ein. Den obern Abschluß bildet dann gewöhnlich ein Umlegkragen mit schmalen Spitzchen. Die Beinkleider trägt man oben mäßig lang und ziemlich weit aus Baisse, Madapolam usw. für den Sommer, Barchend oder Flockpikee für den Winter.

Sehr praktisch sind die mit weiten losen Aermeln recht vollkommen gearbeiteten Frisierjacken aus Shirting, Kattun, Battist ^[richtig: Batist] oder dergleichen in glatt, weiß oder gemustert, die sich bequem über das Kleid ziehen lassen, falls untertags ein Ordnen des Haares nötig wird und ein Umkleiden nicht möglich ist.

In der bessern Tischwäsche zeigt der Damast eben die moderne, große Musterung; Kaffeedecken sind häufig aus altdeutschem Leinen, mitunter reich mit Handarbeit verziert.

Wer keine großen Tafeltücher anschaffen will, kann sich sehr gut mit zwei aneinanderzulegenden Tischtüchern helfen, dies gestattet die gegenwärtige Sitte.

Damasthandtücher sind wenig im Gebrauch, selbst nicht bei feinen Ausstattungen, beliebter sind die Gerstenkorn- und Frottiertücher.

Die Küchenwäsche benützt man reichlich und nimmt Teller-, Gläser-, Messertücher usw. genau getrennt. Sehr hübsch sind solche mit den passenden Abzeichen versehene Tücher, die schon um Billiges zu haben sind.

Was zuletzt das Zeichnen der Wäsche anbelangt, so stickt man die Buchstaben für die Leibwäsche nur mäßig groß; sehr hohe Buchstaben und Monogramms sind daran nicht mehr modern. Tag- und Nachthemden zeichnet man in die Mitte oder auf die linke Brustseite. Beinkleider und Jacken erhalten, erstere unterhalb des Gürtels hinten, letztere am untern Eck den Namen in zwei kleinen Buchstaben eingestickt. Tischtücher haben ein größeres Monogramm, die Servietten dasselbe oder ein passend kleines. Bettwäsche zeichnet man in die Mitte mit mäßig hohen Buchstaben. Es kann weiß hoch gestickt oder auch einfach in rotem Garn gezeichnet werden.

Arbeitskalender im Monat März.

Ziergarten. Das Beschneiden der Ziersträucher ist möglichst bald zu beenden, die frostfrei aufbewahrten Stecklinge werden gesteckt. Man entfernt die Decken von den Beeten, von Staudengewächsen und Blumenzwiebeln, gräbt die Rabatten, teilt Stauden, pflanzt sie um, verlegt die Einfassungen aus Buchsbaum und niedrigen Stauden. Die im Herbst gestürzten Bodenflächen sind einzuebnen und die Beete abzuschnüren und abzutreten. Der Rasen wird abgeharkt und gewalzt, die Rosen an trüben Tagen abgedeckt, die hochstämmigen Rosen aber werden, um sie gegebenen Falles schützen zu können, nicht aufgerichtet. Die Gartenwege werden gereinigt, geebnet und mit frischem Sande überfahren. Die Ueberwinterungskästen brauchen jetzt reichlich Luft, das Wasserbedürfnis der Pflanzen ist, unter Mittag, mit abgestandenem Wasser zu befriedigen. Ausgesät werden in's Frühbeet oder in Samennäpfe: Astern, Balsaminen, Elichrysum, Hahnenkamm, Nelken, Sommer- und Herbstlevkoyen ^[richtig: Herbstlevkojen], Pyrethrum, Löwenmaul, Chinesernelken usw. Für die Stecklingszucht treibt man Georginen- und Canna-Knollen an. Harte einjährige Pflanzen wie: Rittersporn, Mohn, Nemophilien, Silena usw. sind ins freie Land zu säen. Im frühen Lande blühen: die Varietäten von Primula Acaulis, Stiefmütterchen, Crocus, Scilla, Coridalls ^[richtig: Corydalis] Bulbosa, Maßliebchen (Bellis), Leberblümchen und zu Ende des Monats recht oft schon das Veilchen. Die ausgeschnittenen Schlinggewächse an Lauben, Spalieren, Veranden werden angeheftet. Wo noch Neuanpflanzungen von Rosen und Ziergehölzen auszuführen sind, hat dies spätestens jetzt zu geschehen, nur mir der Anpflanzung von Nadelhölzern wird noch bis zum Beginn des Triebes gewartet.

Zimmergärtnerei. Der Blumenfreund