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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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heiße Tropfen Flecken hinterläßt und sie das Aufstellen von warmen Töpfen ebenfalls nicht ertragen. Also weder das eine noch das andere dieser Bretter hat einen größeren praktischen Wert, vom verwenden zum täglichen Gebrauche gar nicht zu sprechen. Sie dienen mir jetzt auch mehr oder weniger nur noch als Dekorationsstücke von Büffet, Trink- und Serviertisch.
Ein recht praktisches und gebrauchfähiges Teebrettchen stelle man sich dann folgendermaßen her.
Einem sauberen, glatten Traubenkistchen wird der Deckel sorgfältig und gut aufgenagelt, dann wird das Kistchen nach zwei je 3 cm vom Boden und Deckel entfernten Schnittebenen auseinandergesägt. Die Ränder der so erhaltenen Teebrcttchen werden abgerundet und mit Glaspapier abgerieben. Hat man kein ganz glattes Kistchen zur Verfügung, so müssen die einzelnen Brettchen zuerst zurecht geschnitten, gehobelt und dann erst Zusammengefetzt werden. Nachher werden die Vrettchen innen und außen sauber gebeizt, das eine z. B. mahagonibraun, das andere mit einem frischen Grün.
Aus einem Stück Leinwand mit bienenzellen-artigem Gewebe schneidet man dann ein Deckcher., das ganz genau in den Innenraum des Brettchens paßt, und zeichnet darauf eine hübsche holländische Landschaft oder kleine, jetzt so viel gesehene Holländerfiguren. Die Gesichter, Hände, sowie die Umrisse der Figuren werden im Stilstich mit schwarzem Filingarn ausgeführt. Durch Durchziehen von buntem Garn werden die Kleider, der Grund Zc. dargestellt.
Dem Deckchen werden 23 om breite Klöppelspitzen ringsherum so angenäht, daß sich dieselben am Rand des Teebrettchens anschmiegen. An den beiden obern Ecken des Deckchens bringt man je ein kleines Knopfloch an und leitet dadurch ein ganz kleines Nägelchen. Auf diese Weise kann das Teebrettchen auch gestellt werden, ohne daß das Deckelchen abfällt.
Diese Teebrettchen nehmen sich, wenn sie sauber und exakt gearbeitet sind, reizend aus und verursachen keine großen Kosten. (Frau Irma.)
Iie Schönheitsmassage.
Während die Heilmassage krankhafte Störungen beseitigen, die hygienische Massage solchen vorbeugen will, macht es sich die kosmetische Massage zur Aufgabe, gewisse Schönheitsdefekte zum Schwinden zu bringen. Sie ist daher naturgemäß vor allem für die Damenwelt von Interesse, um so mehr, als diese kosmetische Massage neuerdings ihren Wirkungskreis immer mehr ausgedehnt hat. Am längsten bekannt und betvährt'ist die Meihode, um frühzeitige Runzelbildung zu verhüten und um Falten wieder zum
Verschwinden zu bringen. Sie regt dabei einen gesteigerten Saftzuflutz an, macht die schlechten, unnachgiebigen Bindegewebsfafern weich und elastisch und erhöht und bessert den Ernährungszustand und die Spannung der Gewebe. Daß damit die Aufgaben der Schönheitsmassage noch längs nicht erschöpft sind, darüber belehrt uns eine Abhandlung, die Prof. Aabludowski, der Leiter der Massageanstalt der Berliner Universität, in der letzten Nummer der "Berl. Klin. Wochenschr." veröffentlicht hat und in welcher zum ersten Male gleichsam programmatisch von sachverständiger Seite dargelegt wurde, was man mit der kosmetischen Massage erreichen kann, aber auch welche Grenzen der Wirksamkeit derselben gesteckt sind. Gerade heutigen Tages, wo überall "Institute für Schönheitspflege" sich etablieren und alle möglichen Mittel und Instrumente angeboten werden, ist es von besonderem Werte, die Ansichten eines hervorragenden Fachmannes kennen zu lernen. Prof. Zabludowski verwirft denn auch die so vielfach empfohlene Selbstmassage des Gesichtes, sowie den Gebrauch von komplizierten und kostspieligen Schönheitswässern und Salben bei der kosmetischen Massage. Dann weist er als Arzt mit Recht darauf hin, daß der Gesichtsmassage darin Grenzen gesteckt sind, daß sie nicht imstande ist, Schönheitsfehler auszugleichen, wenn dieselben auf krankhaften Zuständen des Körpers beruhen, wenn der blasse Teint von Bleichsucht herrührt, die graue Farbe durch ein Magenleiden hervorgerufen ist oder die Fettwülste im Gesicht eine Teilerscheinung der Fettsucht sind. Hier ist eine Allgemeinbehandlung, bei Fettsucht eine allgemeine Massage des Körpers erforderlich. Abgesehen davon ist die Gesichtsmassage im Stande, ein verschwommenes, aufgedunsenes Gesicht zu schärferen Formen umzuwandeln, auf der anderen Seite aber auch die Spitzen und Schroffheiten zum Schwunde zu bringen. Wie die Falten, die dann entstehen, wenn zu wenig Fett vorhanden ist, so wird auch der andere Schönheitsfehler, die Faltenlosigkeit, beseitigt, die dann eintritt, wenn die Stirn zu fett ist. Die Massage ist auch imstande, die nervösen Zuckungen am Gesicht und das allzuleichte Erröten und Erblassen desselben zum Schwunde zu bringen. Alle Methoden der Massage kommen bei der Gesichtsmassage zur Anwendung; das Kneten, Streichen, Drücken, Erschüttern. Namentlich ist es aber das Kneten und Walten der Haut und die Erschütterung, in welchen die Wirkung der Massage besteht: in Anregung der Zirkulation, Hebung und Ernährung, Anbildung von Fett und Muskelmasse, oder Schwund des Fettes. Die Durchknetung des Gesichtes ist nur mit der Hand auszuführen  und zwar eignet sich am besten dazu die geschmeidige, nicht zu große Frauenhand, weil die maschinelle Gesichtsmassage mit Walzen, Rollen und Kügel-chen nur die Kaut, nicht auch die Blut- und