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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Dorph; Doublemard; Douglas; Douzette; Doyle

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Dorph - Doyle.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Dorer'

mal in Tübingen einen Preis. Sehr geistvoll ist sein neuerdings aufgestellter Entwurf zu einem Nationaldenkmal als Brunnen vor dem Bundesrathaus in Bern.

Dorph, Anton Laurids Johannes, dän. Porträt-, Genre- und Historienmaler, geb. 15. Febr. 1831 zu Horsens (Jütland), wurde 1845 Schüler der Akademie in Kopenhagen, bildete sich unter Eckersberg und (1849-50) unter Marstrand aus und besuchte 1859-61 mit einem Reisestipendium Italien. Er malt sehr geschätzte Porträte, Scenen aus dem dänischen Fischer- und Volksleben und Altarbilder von ernstem, feierlichem Charakter, z. B.: Christus am Kreuz, Christi Himmelfahrt (Trinitatiskirche in Kopenhagen), Christus bei Martha und Maria, Christus und die Kindlein (Holmenskirche daselbst). 1871 ward er Mitglied der Akademie in Kopenhagen.

Doublemard (spr. duhblmáhr), Amédée Donatien, franz. Bildhauer, geboren zu Beaurain (Aisne), wurde in Paris Schüler von Duret, erhielt 1855 den großen römischen Preis und widmete sich vorzugsweise der Porträtbüste, worin er in bedeutendem Ruf steht (Büsten der Schauspieler Febvre und Coquelin, des Staatsmanns Odilon Barrot u. a.). 1865 erhielt er den Preis für einen Entwurf zum Denkmal des Marschalls Moncey, und 1876 stellte er in Philadelphia eine beifällig aufgenommene Bronzegruppe: Erziehung des Bacchus, aus. 1877 wurde er Ritter der Ehrenlegion.

Douglas (spr. döggläs), 1) Edwin, schott. Genre- und Tiermaler, geb. 1848 zu Edinburg, besuchte die dortige Akademie und blieb in seiner Vaterstadt ansässig, bis er 1872 nach London übersiedelte. Unter seinen Tierbildern, von denen mehrere denen Landseers nahekommen, nennt man: die Spur des Hirsches, Zum Sprung bereit, Willie und seine Lieblinge, des Doktors Pony; ferner: der Wachtturm, Überfahrt über den See, eine Familie aus Jersey etc.

2) William Fettes, schott. Genremaler, geb. 1823 zu Edinburg, empfing dort nur einen sehr dürftigen künstlerischen Unterricht, bildete sich ohne Lehrer ↔ zunächst im Porträtmalen aus und ging dann zum Genre über. Schon 1854 wurde er Mitglied der dortigen Akademie. Unter seinen bedeutendern Werken nennt man: Dante und seine Freunde in der Hölle (1862), die kritische Beurteilung, die Verschwörer (1867), die erwartete letzte Zusammenkunft (1868), der eiserne Kasten, bei dem Antiquar u. a. Er ist Konservator der schottischen Nationalgallerie.

Douzette (spr. duhsétt), Louis, Landschaftsmaler, geb. 1834 zu Triebsees in Neuvorpommern, war anfangs Stubenmaler und kam als solcher 1856 nach Berlin, um sich zum Künstler auszubilden; aber mittellos, wie er war, mußte er die ersten Jahre noch bei seinem Handwerk bleiben, bis er anfing, Blumen, Früchte und kleine Landschaften mit Wasserfarben zu malen, und eine Landschaft von Ruisdael kopierte, die so viel Talent verriet, daß der Landschaftsmaler Hermann Eschke ihn 1864 zu seinem Schüler machte. 1865 unternahm er eine Studienreise nach Skandinavien und drang nördlich bis Torneå vor, um die Mitternachtssonne zu sehen. Seitdem brachte er zahlreiche Landschaften, meistens Mondscheinbilder, von großer Virtuosität und Vielseitigkeit. Bald nimmt er seine Motive von der Küste der Ostsee oder aus der Mark Brandenburg, bald aus den Lagunen von Venedig, immer weiß er durch elegische Stimmung und wirkungsvolle Beleuchtung zu fesseln. Dahin gehörten zunächst: eine Mitternachtssonne bei Torneå, eine Mondnacht im Winter, märkischer Bauernhof nach einem Gewitter, Ruine im Mondschein, und aus den letzten Jahren: Winterabend im Wald, Mondstimmung; am Mühlteich, holländischer Kanal in einer Mondnacht und Waldhütte bei aufgehendem Mond.

Doyle (spr. deul), Richard, englischer Zeichner und Illustrator, geb. 1826 zu London, Sohn und Schüler des Irländers John D. (gest. 1868), dessen Zeichentalent er erbte. 1841 war er einer der ersten Zeichner des »Punch«, entsagte aber dieser Stellung 1850 wegen der beständigen Angriffe des Blattes auf die katholische Religion. Seitdem brachte er Illustrationen für andre bekannte englische Zeitschriften

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 143.