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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Fabarius; Faber du Faur; Faed

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Fabarius - Faed.

F.

Fabarius, Friedrich Wilhelm, Landschafts- und Seemaler, geb. 25. Jan. 1815 zu Mülheim an der Ruhr, wurde für den Kaufmannsstand bestimmt und mußte diesem Beruf trotz seines Wunsches, Maler zu werden, bis zum 45. Jahr treu bleiben, trieb aber nebenbei die Malerei. Erst 1860 trat er ganz zu ihr über, zog nach Düsseldorf, malte unter Anleitung des viel jüngern A. v. Wille und machte seine Studien nach den Werken Andr. Achenbachs, hauptsächlich aber auf Reisen an den Küsten von Holland und Belgien und nach den Werken der alten Niederländer. Unter seinen sehr ansprechenden Küstenbildern erwähnen wir: holländische Heringsfänger, der gestrandete Dreimaster an der holländischen Küste, das Inseebringen eines Rettungsboots, Fischerboot an der norwegischen Küste scheiternd und Sturm in den Schären an der schwedischen Küste.

Faber du Faur (spr. -dü-fóhr), Otto von, Schlachtenmaler, geb. 3. Juni 1828 zu Ludwigsburg bei Stuttgart, Sohn des auch als Schlachtenmaler bekannten Generals Christian Wilhelm F. (gest. 1857), diente ebenfalls im Militär, ging aber, nachdem er den Feldzug von 1866 als Rittmeister mitgemacht hatte, gleich seinem Vater zur Malerei über, die er auch schon vorher in München unter Kotzebue und 1852 in Paris unter Yvon betrieben hatte. Durch jenen Krieg wurde er zu Schlachtenbildern angeregt, die er mit großer Sachkenntnis, geschickter Komposition und malerischer Wirkung auszuführen weiß. Zuerst waren es Scenen aus den Napoleonischen Kriegen, wie: die Lützowschen Jäger, Napoleons Rückzug aus Rußland, oder auch ungarische Weidepferde, dann aus dem Krieg 1870/71 eins der Gefechte von Champigny und die auch im Kolorit sehr anziehende Ablieferung der französischen Kavalleriepferde nach der Schlacht bei Sedan (1872), worin die Ruhe der Sieger ebenso imponierend wie die Leidenschaftlichkeit der Besiegten mannigfaltig ausgedrückt ist. Weniger gelungen ↔ war ein Bild ganz andern Inhalts: das Ende der Ophelia, und wiederum (1874) die Abreise Friedrichs von der Pfalz von Prag nach der Schlacht am Weißen Berg, letzteres eigentlich nur ein lebendiges Genrebild mit zu starker Betonung einer Nebengruppe. Auch die Attake der Chasseurs d'Afrique erschien mehr als eine trefflich komponierte Skizze denn als ein abgeschlossenes Bild. Auf der Ausstellung in München 1879 hatte er neben einem sehr gelungenen lebensgroßen Reiterporträt des deutschen Kronprinzen zwei Bilder andrer Art: lagernde Araber und Verkauf Josephs nach Ägypten.

Faed (spr. féh-ĭd), 1) John, schottischer Genremaler, geb. 1820 zu Burley Mill als Sohn eines Ingenieurs, zeigte schon frühzeitig künstlerische Anlagen und malte mehrere Miniaturbilder, bis er 1841 nach Edinburg auf die Akademie kam, wo er schon im folgenden Jahr kleine Genrebilder ausstellte, deren Verkauf ihn zu größerer Thätigkeit anspornte. Zu den ersten Bildern gehören Shakespeare und seine Zeitgenossen (1850) und die beiden Illustrationsserien: der Samstagsabend des Landmanns und die Heimkehr des Soldaten. 1864 kam er nach London und brachte dort auf fast jede Ausstellung Bilder, zwar mit großer Sorgfalt ausgeführt, aber ohne viel inneres Leben und Gefühl, z. B.: das Schützenfest, Katharina Sefton, Haddon Hall vor alters, der Steigbügeltrunk, des Försters Tochter, und als die neuesten: Goldsmith in seinem Studierzimmer (1877), die Mußestunde und der alte Korbflechter. Sehr gelobt wurden dagegen: der alte Krämer u. Nach dem Sieg.

2) Thomas, schottischer Genremaler, jüngerer Bruder des vorigen, geb. 1826 zu Burley Mill, lernte zuerst unter seinem Bruder und später in der Zeichenschule zu Edinburg, wo er, wenn auch nur kurze Zeit, unter der Leitung von W. Allan stand und mehrere Preise davontrug. Nachdem er mit einem Aquarellbild debütiert hatte, begann er die Ölmalerei mit Genrebildern und that 1849 mit dem oft

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 166.