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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Feddersen; Fedi; Feederle; Felix

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Feddersen - Felix.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Feckert'

wurden. Seine besonders meisterhaften, der Blütezeit der Lithographie angehörenden Blätter, die den Geist des Originals treu wiedergeben, sind: die slawischen Musikanten, nach Gallait (Gallerie Ravené in Berlin); das Porträt Ravenés, nach Knaus (daselbst); der ertrunkene Sohn des Fischers, nach Henry Ritter; Familienglück, nach Ed. Meyerheim; die schlesischen Weber, nach Karl Hübner, und die Übergabe der Augsburgischen Konfession, nach dem Hauptbild von Martersteig. Er ist seit 1869 Mitglied der Akademie in Berlin.

Feddersen, Hans Peter, Landschafts- und Tiermaler, geb. 29. Mai 1848 zu Wester-Schnatebüll (Schleswig-Holstein) als Sohn eines Porträtmalers, besuchte drei Jahre lang die Akademie in Düsseldorf, wurde Meisterschüler von Oswald Achenbach und war darauf längere Zeit auf der Kunstschule zu Weimar. Er machte Studienreisen nach Russisch-Polen, Rußland, einem großen Teil von Deutschland, Italien und Österreich. Mit feinem koloristischen Gefühl begabt, huldigt er in der Formenanschauung dem Realismus, strebt aber im Kolorit nach einem gewissen Idealismus. Zu seinen Hauptwerken gehören: russische Pferdeherden in der Steppe, römische Ghettos und ein Bild aus der römischen Campagna von meisterhaft durchgeführten Lichtkontrasten.

Fedi, Pio, einer der bedeutendsten ital. Bildhauer, geb. 1815 zu Viterbo, war bis zu seinem 16. Jahr bei einem Goldschmied am Ponte Vecchio in Florenz in der Lehre und ging dann zur Kupferstecherkunst über. Zu diesem Zweck begab er sich nach Wien, mußte aber seiner Augen wegen dies Vorhaben wieder aufgeben und entschloß sich zur Bildhauerkunst, die er nun auf der Akademie in Florenz begann. Mit einem dort erlangten Reisestipendium ging er nach Rom, wo er sich eifrig dem Studium der Antike und der Anatomie widmete und in seine Heimat einen Christus, der einen Kranken heilt, einen heil. Sebastian und eine Statue der Kleopatra schickte, die sehr beifällig aufgenommen wurden. 1846 kehrte er nach Florenz zurück und erhielt vom damaligen Großherzog Leopold II. den Auftrag ↔ auf die Statuen des Andrea Cesalpini (Entdecker des Blutumlaufs, gest. 1603) und Niccolò Pisano für die Loggia der Uffizien in Florenz, die er in Gestalten voll Würde u. Energie ausführte. 1849 entstanden seine sehr poetisch gedachte Gruppe: Pia di Tolommei und Nello della Pietra (nach Dante, »Purgatorio«, V, 133), 1852 ein reizender Schutzengel, der eine menschliche Seele gen Himmel führt, und 1856 die kolossale Gruppe des Marchese Pietro Torrigiani mit seinem Sohne. Nach einigen weniger gelungenen mythologischen und allegorischen Gestalten, z. B. einer geschmacklosen Allegorie der Hoffnung, welche die Liebe nährt, schuf er die schöne Figur der heiligen Poesie im Museo civico zu Verona und als sein Hauptwerk die 1866 in der Loggia dei Lanzi aufgestellte, aus vier Personen bestehende Gruppe: Raub der Polyxena (nach Vergil und Euripides), eine Virtuosendarstellung der Leidenschaft von großartiger Auffassung und kühnster Gruppierung.

Feederle, Karl, Zeichner, Lithograph und Landschaftsmaler, geb. 1832 zu Donaueschingen, erhielt seine künstlerische Vorbildung in seiner Heimat und zog 1854 zu seiner weitern Ausbildung nach München, wo er auch später seinen Wohnsitz nahm. Er hat zwar auch einige Historienbilder lithographiert, z. B. das Johanneskind bei Zacharias nach Elektrine von Freyberg, meistens aber Landschaften nach Bildern geschätzter Meister, auch Architektonisches nach Joseph Leeb, K. W. v. Heideck, v. Ritgen u. a. 1876 brachte er auf die Kunst- und Kunstgewerbeausstellung zu München eine Mondlandschaft und 1879 auf die internationale Ausstellung eine verdienstliche Gebirgslandschaft. Man hat von ihm auch chargierte Karikaturzeichnungen.

Felix, Eugen, Porträt- und Genremaler zu Wien, geb. 27. April 1836 daselbst, war anfangs Schüler von Waldmüller, machte dann größere Reisen und wußte sich in Paris von Cogniet in unglaublich kurzer Zeit viel anzueignen, ist aber durchaus kein Nachahmer einer bestimmten Manier. Zunächst entwickelte er eine große Produktivität im Kirchen- (Anmerkung des Editors: ERGÄNZUNGSSTRICH!)

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 171.