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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Höffler; Hoffmann

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Höffler - Hoffmann.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Hoff'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 1)

andern Genrebildern als Seitenstück jener Kirmes das Bild: unter der Linde. Später machte er von Frankfurt aus noch Reisen nach Ungarn und Oberitalien. Unter seinen übrigen Bildern ist die große Ruhe auf der Jagd wohl eins der bedeutendsten.

2) Karl, Genremaler, geb. 8. Sept. 1838 zu Mannheim, bildete sich 1855-1858 auf der Kunstschule in Karlsruhe unter J. W. (Anmerkung des Editors: Johann Wilhelm) Schirmer und Descoudres und in den nächsten drei Jahren in Düsseldorf besonders im Genre unter Vautier aus. Er machte Studienreisen in Deutschland, Frankreich, Italien und Griechenland und nahm in Düsseldorf seinen Wohnsitz, bis er 1878 als Professor an der Kunstschule nach Karlsruhe berufen wurde. Seine Genrebilder sind von ungemeiner Lebenswahrheit, prägnanter Charakteristik und meisterhafter Technik. Als die bedeutendsten derselben nennen wir sein erstes, epochemachendes: Zigeuner vor dem Ortsvogt (1861), der kranke Gutsherr und sein Schullehrer, letztes Rendezvous (Rokokostück), der Winkeladvokat (infolge dessen er Ehrenmitglied der Akademie in Rotterdam wurde), ferner: Noblesse oblige, die Brautvisite, Cœur atout, die große figurenreiche Rast auf der Flucht, aus der Zeit Ludwigs XIV. (von ernstem Gepräge der Charakteristik und stilvoller Behandlung des Kolorits, 1866), erste Kritik (1868), die mit großem Aufwand koloristischer Feinheit durchgeführte Heimkehr (Kostüm des 17. Jahrh.), Tartüffe und Elmire (aus Molière), der Trunk zu Pferde, die Taufe des Nachgebornen (Hauptbild, 1875, Nationalgallerie in Berlin), des Sohnes letzter Gruß (1878), ein der Romantik des 17. Jahrh. entlehnter intimer Vorgang von vollendeter Noblesse, aber weniger ansprechendem Kolorit, und das überaus feinfarbige Bild: vor dem Ausmarsch (1880).

3) Konrad, Architekturmaler, geb. 19. Nov. 1816 zu Schwerin, mußte sich anfangs mit Stuben- und Dekorationsmalerei begnügen, kam erst später auf die Akademien zu Dresden und München und machte Studien in Deutschland und Oberitalien, die er nachher in trefflichen Architekturbildern und Interieurs von geistvoller ↔ Auffassung und glänzendem Kolorit verwertete. Es sind namentlich: Inneres eines alten Hauses zu Neuburg in Schwaben, Sakristei einer Kirche, Partie aus San Zeno in Verona, Zimmer eines Kardinals (Museum in Schwerin), Schlafzimmer Kaiser Karls VII. im Schloß zu Schleißheim, das Treppenhaus desselben Schlosses, San Miracoli in Venedig, aus dem Dom in Torcello (1865), der Canal grande u. a. aus Venedig.

Höffler, August (Anmerkung des Editors: richtig: Adolf), Landschaftsmaler, geb. 1825 zu Frankfurt a. M., war bis zum Tod seines Vaters (1843), eines Malers und Zeichenlehrers, dessen Schüler, trat dann in das Städelsche Institut unter Jakob Becker und ging 1847 nach Düsseldorf, wo er aber wegen der Unruhen des Jahrs 1848 wenig gefördert wurde. Er wanderte deshalb nach Amerika, malte dort zunächst Porträte und kam erst infolge seiner Wanderungen 1850 zur Landschaft. Sie erstreckten sich nicht allein auf fast alle Staaten der Union, sondern auch auf Westindien, von wo er 1853 mit zahlreichen Skizzen und Studien zurückkehrte, die aber nachher unverwertet und unausgeführt blieben. Später bereiste er noch Frankreich und Belgien, hielt sich längere Zeit in München auf und ließ sich 1857 in Frankfurt nieder. Abgesehen von mehreren Partien aus Italien, das er 1863 besuchte, z. B. Straße von Terracina, Blick auf Civita Castellana mit dem Monte Soracte, sind die meisten seiner Stimmungslandschaften den deutschen Wäldern entnommen.

Hoffmann, Joseph, Landschaftsmaler, geb. 22. Juli 1831 zu Wien, wurde anfangs für ein Kunstgewerbe bestimmt, machte aber schon als Knabe im Prater zu Wien so tüchtige Kunststudien, daß er sie mit 15 Jahren in lithographierten »Praterstudien« niederlegte. Bald nachher reiste er mit einem Freund seines Vaters durch Steiermark, Kroatien und Syrmien nach Serbien. Nach seiner Rückkehr trat er in das Atelier Rahls, der sich seiner mit besonderer Vorliebe annahm und ihn in sehr kurzer Zeit ausbildete. In den nächsten Jahren machte er eine zweite Reise nach Syrmien, um im Kloster Ravanitza ein

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 263.