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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Lafite; Laguillermie; Lagye; Lalanne; Lalauze; L'Allemand; Lambdin

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Lafite - Lambdin.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'La Farge'

Amor und Psyche und besonders das Weideland in Neuengland. Auf der Ausstellung in Paris 1878 hatte er das Thal des Paradieses in Newport. Seine Zeichnung ist freilich bisweilen mangelhaft, z. B. in dem Bild: St. Paulus in Athen. In der Trinity Church zu Boston malte er Freskobilder.

Lafite, Ernst, Porträtmaler, geb. 1826 zu Wien, bildete sich auf der dortigen Akademie aus. Seine lebenswahren, trefflich gemalten Porträte sind in Wien sehr beliebt, ebenso seine charakteristischen Kostümbilder.

Laguillermie (spr. lagijärmih), Frédéric Auguste, Porträtmaler und Radierer, geboren zu Paris, war in der Malerei Schüler von Bouguereau und in der Radierkunst Schüler von Flameng. Später machte er Studienreisen nach Madrid, Rom und Athen. Eine seiner ersten Arbeiten waren Zeichnungen nach Michelangelos Fresken in der Sixtinischen Kapelle und eine Zeichnung vom Erechtheion in Athen. Nachdem er mehrere Stiche und Radierungen nach Velazquez gebracht hatte, stellte er in den letzten Jahren Porträte und Genrebilder in Öl wie in Aquarell und Radierungen nach ältern und neuern Meistern aus, unter diesen z. B. nach Bida: Ruth und Boas und der Tod Jakobs; ein Porträt, nach Terburg; die Phantasie, nach Fromentin; die Übergabe von Breda, nach Velazquez, und der Gefangene, nach Gérôme.

Lagye (spr. lahschíh), Victor, belg. Genremaler, geboren zu Antwerpen, Schüler von Leys, an dessen romantisch-archaistische Richtung er sich anschloß, indem er, ähnlich wie dieser, die Stoffe seiner Bilder vorzugsweise aus dem Leben des 14. und 15. Jahrh. entlehnt und dabei in der Ausführung aller Details höchst sorgfältig verfährt. Dahin gehört z. B. sein Bild: die Altertumsforscher. In einem andern für die Stadt Gent gemalten Bild: eine Mutter, die ihr Kind in die Wiege legt, läßt er den Beschauer einen Blick in das vlämische Familienleben des Mittelalters werfen. Ähnlich sind: der Bildhauer am Schluß des 15. Jahrh., der Brautzug, die Zigeuner, der Armbrustschütze und die Zauberin ↔ (Museum in Brüssel). Er lebt in Antwerpen u. ist Ritter des Leopoldordens.

Lalanne (spr. lălánn), François Antoine Maxime, franz. Zeichner und Radierer, geb. 27. Nov. 1827 zu Bordeaux, wo er seinen ersten Unterricht empfing. In Paris wurde er Schüler von J. (Anmerkung des Editors: Jean François) Gigoux, machte 1852 sein glänzendes Debüt mit Kohlezeichnungen und brachte in den nächsten Jahren zahlreiche Radierungen für die »Gazette des beaux-arts«, die »Illustration nouvelle« (das Organ der Gesellschaft der Radierer) und andre Zeitschriften und Albums, z. B.: das Haus Victor Hugos in Guernsey (12 Blätter, 1864), große Ansichten von Paris (12 Skizzen nach der Natur), Parkansicht aus Montgeron, Ansicht des Schlosses Beauregard, Kühe, die durchs Wasser gehen (nach Troyon), italienische Landschaft (nach Pynacker), das Kornfeld (nach Ruisdael) und bis in die letzten Jahre viele andre nach dem ältern Crome, van Goyen, Troyon, Constable etc. In diesen Radierungen entwickelt er einen unübertrefflichen Reiz und eine meisterhafte Gewandtheit. 1862 gab er eine Abhandlung über die Radierkunst und 1869 eine über die Kohlezeichnung heraus. Er wurde mit zahlreichen Medaillen und Orden geschmückt, 1875 mit dem Ritterkreuz der Ehrenlegion.

Lalauze (spr. lălohs), Adolphe, franz. Zeichner und Radierer, geb. 3. Okt. 1838 zu Rive de Gier (Loire), war in Paris Schüler von Gaucherel, brachte Illustrationen zu Molière (12 Blätter) von großer Frische und Lebendigkeit sowie zahlreiche, sehr gerühmte Radierungen, z. B.: der Kalvarienberg, nach Bida; Inneres einer Schenke, nach Ostade, und viele andre auch nach eignen Kompositionen, von denen er 15 in der internationalen Ausstellung von 1878 hatte. Ein großes, brillantes Blatt ist (1879) sein neuestes: der Einzug Karls V. in Antwerpen, nach Makart.

L'Allemand (spr. lallmáng), s. Allemand.

Lambdin (spr. lämdĭn), George Cochrane, amerikan. Genremaler, geb. 1830 zu Pittsburg, verlebte seine Jugendzeit in Philadelphia und New York, erhielt den

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 317.