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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Loose; Lossow; Lotz; Louis; Lüben; Lüdecke

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Loose - Lüdecke.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Loop'

er speciell in dies Fach eingeführt wurde. 1856 lernte er ein halbes Jahr zu Paris im Atelier Coutures und machte eine Studienreise nach Italien. Nach einer zweiten Reise in mehrere Kunststädte Europas (1867) ließ er sich in New York nieder. Unter seinen idealen und Phantasiegestalten: Undine (1863), Clytia, die Improvisatorin, der Lago Maggiore (1870), die weiße Rose, Venedig (1875), Aphrodite u. a., wird besonders die erstgenannte wegen ihres dem zauberhaften Wesen entsprechenden Kolorits gerühmt. - Seine Gattin und Schülerin, geb. 1840 zu Newhaven, die sich zwei Jahre in Rom, Paris und Venedig ausbildete, ist eine angesehene Porträtmalerin.

Loose, Basile de, belg. Genremaler, geb. 17. Dez. 1809 zu Zeele in Flandern, bildete sich unter seinem Vater, dem Maler und Kunstschriftsteller Joannes Josephus de L., besuchte dann die Akademie in Antwerpen, ging, um Studien zu machen, 1853 eine Zeitlang nach Paris und ließ sich in Brüssel nieder. Seine dem gewöhnlichen Leben entnommenen Genrebilder, in denen er Terburg und ähnlichen Meistern des 17. Jahrh. nachstrebt, haben ihre Hauptstärke in der technischen Behandlung der Stoffe und einer großen Glätte der Details, z. B.: Kinderfest in einer Schule (Museum in Leipzig), Gesellschaft im Wirtshaus und holländische Familienscene (beide in der Nationalgallerie zu Berlin), die Schaukel, vlämische Kirchweihe u. a.

Lossow, Heinrich, Genremaler, geb. 10. März 1843 zu München, der jüngste der kunsttreibenden Söhne des Bildhauers Arnold Hermann L. (gest. 1874), Schüler der dortigen Akademie, hält sich in seinen Genrebildern vorzugsweise an die Zeit des Rokoko, die er in hübsch komponierten, charakteristischen Scenen, oft stark realistisch vorführt, z. B.: der in eine Sphinx Verliebte (nach Heine), musikalische Unterhaltung, Ich thue, was ich will, Flitterwochen, die Putzmacherin u. a. Er zeichnete auch Illustrationen zu Shakespeares »Lustigen Weibern von Windsor«.

Lotz, Karl, Historien- und Genremaler, geb. 1833 in Hessen-Homburg, ↔ verlebte seine Jugend in Ungarn, wurde in Wien Schüler von Karl Rahl, dem er bei den Fresken der griechischen Kirche, des Arsenals und des Heinrichshofs behülflich war. Eine in Gemeinschaft mit Moritz Than von ihm ausgeführte Arbeit sind die Fresken aus ungarischen Volksmärchen im Treppenhaus des Redoutensaals in Pest, von ihm allein ausgeführt die reizenden Kindergruppen über dem Büffett dieses Saals, und die Fresken im Vestibül des Nationalmuseums daselbst mit Scenen aus der ungarischen Kulturgeschichte. Er ist Ehrenmitglied der Akademie in Wien.

Louis, Hugo, Genremaler, geb. 17. Febr. 1847 zu Berlin, besuchte die dortige Akademie, war Schüler von Julius Schrader und machte nach Erlangung des Michael Beerschen Preises eine dreijährige Studienreise in Italien. In den ersten Jahren malte er meistens Genrebilder von kleinern Dimensionen (z. B. Gretchens Schmuck), neuerdings versuchte er sich auch, aber mit weniger Glück, in einer größern Komposition: Junius Brutus ruft nach der Ermordung der Lucretia die Römer zum Aufstand gegen die Tarquinier; sehr gelungen war dagegen 1879 das von ihm ausgestellte Porträt eines Offiziers.

Lüben, Adolf, Genremaler, geb. 1837 von deutschen Eltern zu Petersburg, kam 1853 nach Berlin, wo er seine künstlerische Ausbildung begann, die er 1860 in Antwerpen längere Zeit fortsetzte. Nach einer kürzern Unterbrechung, in welcher er sich der Landwirtschaft widmen mußte, kehrte er in Berlin zur Malerei zurück, bis er sich 1876 in München niederließ. Unter seinen meistens von gesundem, drastischem Humor erfüllten Genrebildern aus dem täglichen Leben sind die anziehendsten: die verunglückte Medizin, Entwischt, eine figurenreiche Vorbereitung zum Schützenfest (1876), Aschermittwoch, Schnadahüpfeln in Altbayern, die Versteigerung und Nachlaß eines Junggesellen.

Lüdecke, Karl Johann, Architekt, geb. 1826 zu Stettin, Schüler der Bauakademie in Berlin unter Wilh. Stier und Stüler, war dann bei mehreren Bauten in Pyritz, Pasewalk und Schulpforta thätig und

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 343.