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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Mandel; Manes; Manet; Manger

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Mandel - Manger.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Mancini'

licher Beleuchtung und ungemeiner Naturwahrheit in dem Charakter der Landschaft, am schönsten wohl die aus der Umgegend von Neapel. Dahin gehören: Rückkehr von einem Madonnenfest (Museum in Neapel), Felsenpartie, Straße in Torre dell' Annunziata, Straße in Pompeji, Straße in Pozzuoli, Marinebild von Casamicciola auf Ischia, Marinebild von Capri; mehrere derselben auf der internationalen Ausstellung von 1879 in München.

Mandel, Eduard, Kupferstecher, geb. 15. Febr. 1810 zu Berlin, wurde infolge seiner mit der Feder gemachten Nachzeichnungen von Kupferstichen in den Stand gesetzt, die Akademie zu besuchen, wo er 1826-30 Schüler von Buchhorn war. Einer seiner ersten Stiche (fast sämtlich in Linienmanier) war der Krieger und sein Kind, nach Th. Hildebrandt (1835), der zur Folge hatte, daß er auch mit dem Stich der Lurlei nach Begas (1839) beauftragt wurde. Nachdem er schon 1837 Mitglied der Akademie in Berlin geworden war und in Paris die goldne Medaille erhalten hatte, begab er sich auf ein Jahr zu Henriquel-Dupont. Unter seinen übrigen überaus zahlreichen Stichen, die sich sowohl durch geistige Wiedergabe des Originals wie durch Nachahmung des Stofflichen auszeichnen, nennen wir nur als die hauptsächlichsten: italienischer Hirtenknabe, nach Pollack; Selbstporträt van Dycks; Selbstporträt Tizians; Kinder mit Blumen spielend, nach Magnus; la vedova, nach Léop. Robert; Porträt Karls I. von England, nach van Dyck; die Madonna Colonna, nach Raffael; Selbstporträt Raffaels im Louvre; die Madonna della Sedia, nach Raffael (Hauptblatt); la bella di Tiziano, nach Tizian; die Madonna colle Stelle, nach Carlo Dolce; Christus weint über Jerusalem, nach Ary Scheffer; Ecce homo, nach Guido Reni; Mater dolorosa, nach Carlo Dolce; zahlreiche Porträte nach neuern Meistern und, noch unvollendet, die Sixtina Raffaels. Neben vielen andern Auszeichnungen erhielt er den Orden pour le mérite (1860) sowie die erste Preismedaille und das Kreuz der Ehrenlegion infolge der Pariser Ausstellung von 1867. Er ist Mitglied zahlreicher Akademien ↔ und seit 1856 Direktor der Kupferstecherschule der Akademie in Berlin.

Manes, Guido, Illustrator u. Genremaler, geboren zu Prag als Sohn des Landschaftsmalers und Professors an der dortigen Akademie, Anton M. (gest. 1843), dessen Schüler er nachher wurde, aber nicht so sehr im Fach der Landschaft als in dem der Illustration und des Genres. In ersterm Fach brachte er z. B. sehr gelungene Bilder zu einer böhmischen Übersetzung des »Don Quichotte«. Im Genre bildete er sich später noch in Düsseldorf unter Vautier weiter aus, machte hierin glänzende Fortschritte und stellte mehrere überaus reizende Bilder aus der Kinderwelt aus. Er starb schon im Oktober 1880 in Prag.

Manet (spr. -näh), Edouard, franz. Genremaler und Radierer, geb. 1832 zu Paris, machte als Seemann eine Reise nach Rio de Janeiro, besuchte dann Italien und Holland und trat endlich in Paris in das Atelier Coutures, wo er sechs Jahre blieb. Seine voll Leben und Charakter, mit keckem, bisweilen sogar rohem Pinsel gemalten Genrebilder wurden wegen ihres derben, hin und wieder anstößigen Naturalismus von den Ausstellungen ausgeschlossen, weshalb er 1867 eine Specialausstellung derselben veranstaltete, die natürlich große Lobredner, aber auch große Tadler fand. Zu den auch seine Liebhaberei für das Häßliche und Anstößige am besten charakterisierenden Bildern gehören: der Absinthtrinker (1860), das Frühstück auf dem Gras (1863), der tote Mann, das Kind mit dem Degen, Olympia, Hinrichtung Maximilians, das spanische Ballett, eine junge Dame (1868), die Eisenbahn, die Wäsche (1876) u. a. Er hat auch mehrere Blätter nach Tizian, Tintoretto, Velazquez und nach eignen Bildern trefflich radiert.

Manger, Heinrich, Bildhauer, geb. 1833 von deutschen Eltern zu Odessa, war 1848-50 Schüler der Kunstschule in Breslau und 1851 der Akademie in Dresden, sah sich aber durch die Umstände gezwungen, Holzschneider zu werden, und brachte als solcher manche Blätter nach Ludw. Richter und Schnorr. Nachdem er 1859-69 in Nordamerika als Photo-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 352.