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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Roberts; Robie; Robinet; Rochebrune

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Roberts - Rochebrune.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Robert-Fleury'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 2)

erstes größeres Bild: Warschau am 8. April 1861 (eine Greuelscene aus der polnischen Empörung), fand nur mäßigen Beifall, ebenso die folgenden zum Teil echt theatralischen Bilder: alte Frauen auf der Piazza Navona in Rom (1867, im Luxembourg) und Charlotte Corday in Caen 1793 (1874). Größern Beifall fanden 1870: der letzte Tag von Korinth (Museum des Luxembourg), Louvois und Vauban in Belfort 1679 (das ins dortige Museum kam), die Greisinnen in der Kirche, namentlich sein geistig und technisch bis jetzt wohl bedeutendstes Bild: Doktor Pinel befreit 1795 die Irrsinnigen der Salpetrière von ihren Fesseln, sodann 1880 die Verherrlichung der französischen Skulptur als Plafondbild im Palast des Luxembourg. Seit 1866 erhielt er mehrere Medaillen und 1873 das Ritterkreuz der Ehrenlegion.

Roberts, 1) (spr. rŏbähr) Arthur Henri, franz. Porträt- und Historienmaler, geboren um 1812 zu Paris, Schüler von Drolling, brachte seit 1839 mehrere sehr gelungene Bilder religiösen Inhalts, z. B.: St. Robert als Stifter des Cistercienserordens, Christus bei Martha und Maria (1848), Nazareth (1853), die heil. Clara (1855), die Trübsal (1863), ein schöner Fund, die Kindheit der heil. Therese und mehrere Porträte.

2) (spr. róbĕrts) Howard, amerikan. Bildhauer, geb. 1843 zu Philadelphia, begann seine Studien unter Bailly auf der pennsylvanischen Kunstakademie und ging 1866 nach Paris, wo er Schüler der École des beaux-arts wurde und unter Dumont und Gumery arbeitete. Nach einigen Jahren kehrte er zurück und begann in seiner Vaterstadt selbständig zu arbeiten. Unter seinen Werken, meistens Idealbüsten und Gestalten von großer Sorgfalt der Ausführung, werden genannt: Hypatia, Lucilla (zwei Idealbüsten), das erste Modellstehen (1876) und die höchst originelle, groteske Statuette: Lots Weib.

Robie (spr. rŏbíh), Jean Baptiste, belg. Stilllebenmaler, geb. 1821 zu Brüssel, Schüler der dortigen Akademie, malt in seiner Vaterstadt Blumen und Früchte von wunderbarer Vollendung sowohl in ↔ Zeichnung und Modellierung wie in Glanz und Schmelz der Farben. Seine Bilder kamen großenteils in Frankreich, England und Amerika in Privatbesitz. Er erhielt zahlreiche Medaillen und 1861 den belgischen Leopoldsorden.

Robinet (spr. robbīnäh), Paul Gustave, franz. Landschaftsmaler, geb. 11. April 1845 zu Magny-Vernois (Haute-Saône), studierte in Paris anfangs Jura, ging dann zur Malerei über, die er unter Meissonier, Cabat und Felix Barrias erlernte, lebte längere Zeit in Italien, Österreich und Rußland und ließ sich zuletzt in Viznau in der Schweiz nieder. Seine zum großen Teil aus der Schweiz, aber auch aus Oberitalien entlehnten Landschaften werden wegen ihrer naturgetreuen Auffassung und wirkungsvollen Behandlung gerühmt. Mehrere der besten hatte er auf der internationalen Ausstellung von 1878: das Bett des Viznauer Baches am Vierwaldstätter See (1869), ein Hohlweg bei Luzern (1875), der erste Schnee (1876), Trappisten zur Winterszeit im Wald arbeitend (1877), die Hirschschlucht im Münsterthal, die Marienfelsen (Vierwaldstätter See) und Wasserfall am Vierwaldstätter See.

Rochebrune (spr. roschbrün), Octave Guillaume de, franz. Zeichner und Radierer, geb. 2. April 1824 zu Fontenay le Comte (Vendée), war anfangs Schüler von Ouvrié und brachte zunächst einige Architekturbilder, z. B.: Chorpartie von Notre Dame in Paris, Ruinen der Benediktinerabtei Maillezais (Vendée) u. a. Von 1848 an aber widmete er sich ganz der Radierung architektonischer Bilder aus Frankreich, die ihm einen bedeutenden Namen machten. Aus der großen Menge derselben nennen wir nur: Ostseite des Schlosses in Chambord (1863), das Innere des Schlosses zu Blois (1865), die Fassaden des Schlosses in Ecouen (1866), der Schloßturm von Pierrefonds (1867), der Louvre, und noch aus den letzten Jahren: die Ste. Chapelle in Paris, die Maison carrée in Nîmes, der Triumphbogen und das Mausoleum in St. Rémy (Bouches du Rhône), Schloß Meillant und »A travers la France« (Ansichten

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 445.