Schnellsuche:

Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Wagstaff; Wahl; Wahlberg; Walde

543

Wagstaff - Walde.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Wagner'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 5)

und Schnorr seine Studien und bildete sich dort auch in der Freskomalerei aus. Von 1848 an lebte er eine Zeitlang in seiner Heimat und schuf dort bis 1854 als erstes größeres Werk ein Jüngstes Gericht an der Decke der dortigen Kirche und bald nachher ein Freskobild in der Kirche zu Königsbronn, infolge dessen er im Auftrag des Fürsten Leopold von Fugger-Babenhausen die Außenseite des bekannten Fuggerhauses in Augsburg mit Fresken schmückte (1860-1863) in welchen er in fünf großen Bildern von echt künstlerischer Auffassung und glänzendem Kolorit Hauptmomente aus der Geschichte der Stadt sowie in darunter befindlichen Kindergruppen das gewerbliche und gesellige Leben derselben darstellte. Eine ähnliche Aufgabe war der 1864 begonnene Freskenschmuck im Kanzleigebäude zu Konstanz und die in dieselbe Zeit fallenden Arbeiten in Breslau (Fresken am Sieben-Kurfürstenhaus, im Rathaus und in der neuen katholischen Kirche). Diesen Arbeiten folgte 1867 die Ausschmückung der Fassade des Fürstenschlosses in Monaco, sodann die Fresken der neuen Kirche zu Memmingen und in den letzten Jahren die köstlichen Wandgemälde im Keller des neuen Rathauses in München, die Scenen aus dem Leben Christi in der Kirche zu Friedberg in Schwaben, der Karton: Tod des heil. Ulrich für ein Fenster der Ulrichskirche in Augsburg und (1880) die farbenprächtigen Deckenbilder im Café Roth zu München. Er starb 13. Juni 1881 in Augsburg.

6) Heinrich, Architekt, geb. 1834 zu Stuttgart, war 1849-55 Schüler der dortigen Architekten Mauch, Breymann und Egle, ging dann nach Paris zu Questel, war hier bei verschiedenen Architekten und in England bis 1861 thätig. Dann machte er Reisen in Deutschland, Belgien und Italien. Zu seinen Hauptwerken gehören in Stuttgart: die englische Kirche (gotischen Stils), das Hotel der Herzogin von Urach und das Gebäude der Museumsgesellschaft. Er ist Professor an der technischen Hochschule in Darmstadt.

Wagstaff, Charles Edw., engl. Kupferstecher, geb. 1808 zu London, stach die sehr geschätzten Blätter: Königin Victoria, nach E. T. Parris; Prinz Albert, nach ↔ George Patten; Lord Ashburton, nach Lawrence; der Königin Hochzeit, nach G. Hayter, und die Hexe von Endor, nach Allston.

Wahl, Alexander von, Bildhauer, geb. 1839 in Livland, war 1858-61 Schüler der Akademie zu Petersburg unter dem Baron Peter v. Clodt-Jürgensburg, ließ sich dann in München nieder, bildete sich dort unter Widnmann bis 1866 aus und bereiste 1866-68 Deutschland, Italien und Griechenland. Sehr gerühmt werden unter seinen Schöpfungen: Polyphem dem Odysseus einen Stein nachschleudernd (1865), die Gruppe des Kampfes heidnischer Esthen gegen den Deutschen Ritterorden und besonders die dann folgenden Tiergebilde und Figuren aus den slawischen Völkern; weniger gelungen war die Gruppe (1879): rettungslos verloren, in der ein Löwe einen unglücklichen Familienvater zerreißt.

Wahlberg, Herm. Alfred Leonard, schwed. Landschaftsmaler, geb. 6. Aug. 1834 zu Stockholm, bezog 1855 die Akademie in Düsseldorf und ging 1867 nach Paris, wo er sich unter Corot und Daubigny besonders der Stimmungslandschaft widmete. Aus seiner Düsseldorfer Zeit sind seine Hauptbilder: Winterlandschaft (mit Staffage von Wallander) und ein Motiv aus Kolmården (beide im Nationalmuseum zu Stockholm), aus seiner spätern Zeit: Mondscheinlandschaft, Sonnenuntergang an der Küste, Buchenwald bei Kopenhagen u. a. Sehr reich war er auf der Weltausstellung in Paris 1878 vertreten. Er erhielt mehrere Medaillen, ist Mitglied der schwedischen Kunstakademie, Ritter des Wasaordens und seit 1875 der französischen Ehrenlegion.

Walde, Hermann, Kupferstecher und Radierer, geb. 3. Juli 1827 zu Bautzen, bildete sich unter Thäter sowohl in Dresden wie in München zu einem tüchtigen Künstler aus und zählt mit Friedrich Zimmermann zu dessen namhaftesten Schülern. Zu seinen Hauptblättern gehören: fünf Blätter zu Arnolds Dresdener Galleriewerk; Maria mit dem Kind auf dem Halbmond, nach M. v. Schwind (Radierung); der Engel mit der Weltkugel, nach Schraudolph; drei Blätter nach den Fresken von

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 544.