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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Willems; Williams; Williamson; Willich; Willis

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Willems - Willis.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Willebrand'

ordens und des sächsischen Ordens vom Weißen Falken.

Willems, Florent, belg. Genremaler, geb. 8. Jan. 1823 zu Lüttich, studierte auf der Akademie in Mecheln die alten niederländischen Meister und erregte schon 1840 große Aufmerksamkeit. Der Erfolg seines Bildes: Besuch bei der Wöchnerin, das er 1844 in Paris ausstellte, bewog ihn, dort seinen Wohnsitz zu nehmen. Seine Genrebilder aus der höhern Gesellschaft, im Geschmack Terburgs und Metsus, zeigen eine hohe Meisterschaft der Technik, namentlich in der Malerei der Kleiderstoffe (weißer Atlas); aber es fehlt ihnen an höherm Gehalt und an Wärme der Empfindung. Zu seinen bekanntesten Bildern gehören: der Besuch, ein Verkaufslokal, die Witwe, Besuch Marias von Medici bei Rubens, der Waffenschmied, die Brautschmückung (Museum in Brüssel), der Handkuß, der Verlobungsring u. a. Er erhielt zahlreiche Medaillen, wurde 1851 Offizier des Leopoldsordens, 1853 Ritter, 1864 Offizier, 1878 Kommandeur der Ehrenlegion.

Williams (spr. ŭílljäms), 1) Frederick D., amerikan. Landschaftsmaler, geboren zu Boston, wo er eine Zeitlang als Zeichenlehrer lebte. Später nahm er seinen Wohnsitz in Paris und beschickte die dortigen Ausstellungen sowie die in Boston und New York. Unter seinen neuesten Landschaften nennt man: Pachthof in Finistère, die Schäferin und ihre Herde und die Marne. - Auch seine Gattin, geborne Lunt, die sich zuerst in Amerika durch die Zeichnungen: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einen Namen machte, malt Tier- und Figurenbilder in Öl.

2) Henry, engl. Genremaler, geboren im Anfang dieses Jahrhunderts zu Merthyr-Tydfil (Glamorganshire, Wales), stellte zuerst 1824 Landschaften und Porträte aus und ließ sich 1824 in Rom nieder, wo er sich der Darstellung des italienischen Volkslebens widmete und Bilder von gediegener Malerei, großer Naturwahrheit und trefflicher Charakteristik brachte, z. B.: Gang zur Taufe in Ariccia (1832), das Fest der Madonna dell' Arco, der Brunnen (eine Scene beim Molo di Gaëta), ↔ das Gelübde, neapolitanische Landleute an einer Quelle (1859, Nationalgallerie in London) und die besonders meisterhafte Messe bei den Schnittern in der Campagna (1860).

Williamson (spr. ŭílljämssonn), John, amerikan. Landschaftsmaler, geb. 1826 in Schottland, kam schon in früher Jugend nach Amerika und ließ sich in Brooklyn nieder. Unter seinen ersten Bildern sind zu nennen: der Forellenfang, der Gipfel des Chocorna, Herbst in den Adirondacs, Regenschauer, Brot und Käse, und später: das Hook-Gebirge am Hudsonfluß, die Rückkehr der Jäger, Glenwood am Hudsonfluß, nach dem Sturm, Partie aus dem Mohawkthal u. a.

Willich, Cäsar, Genremaler, geb. 1825 zu Frankenthal (Rheinbayern), war von 1843 an Schüler der Akademie in Berlin unter Jakob Schlesinger (gest. 1855), ging 1846 nach München, wo er als Schüler von Karl Schorn sein erstes größeres Bild malte. Infolge der völkischen Bewegungen von 1848 und 1849 lebte er eine Zeitlang in der Schweiz, bildete sich einige Jahre in Antwerpen aus und blieb darauf drei Jahre in Paris, wo er auch im Atelier Coutures arbeitete. 1858-1861 verweilte er in Italien, namentlich zu Rom, und ließ sich dann in München nieder. Unter seinen oft nur die Darstellung der Schönheit des weiblichen Körpers bezweckenden Bildern der Mythe und der Sage sind zu nennen: geistliches Gericht aus der Zeit der Hexenprozesse, Psyche mit der verschlossenen Salbenbüchse, Italienerin, junge Zigeunerin mit einer Eidechse spielend, schlafende Nymphe mit einem jungen Satyr, die Amazone u. dgl. Unter seinen Bildnissen wird das von Rich. Wagner sehr gerühmt.

Willis, Henry Brittan, engl. Tier- und Landschaftsmaler, geboren zu Bristol, Schüler seines Vaters, eines Genre- und Landschaftsmalers, zeichnete viel nach der Natur und malte einige Landschaften der dortigen Gegend, die noch wenig Anklang fanden. Da in Bristol kein Boden für seine Thätigkeit war, so ging er auf Einladung seines Oheims nach New York, wo er amerikanische Landschaften malte,

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 560.