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Kaktusgeorgine – Kalamazoo
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Kakteen'
gar nicht. Die meisten Arten können bei 5–8° R. Wärme überwintert und im Sommer ins Freie gestellt werden, andere verlangen einen dauernden Standort
im Gewächshause oder Zimmer und im Winter 8–12° Heizwärme. Man vermehrt die K. durch Samen, Stecklinge und Veredelung. Hierzu die Tafel:
Kakteen; zur Erklärung vgl. die Artikel:
Cereus, Echinocactus,
Echinocereus, Echinopsis,
Leuchtgenbergia, Mammillaria,
Melocactus, Opuntia,
Phyllocactus, Rhipsalis. – Vgl. Förster,
Handbuch der Kakteenkunde (2. Aufl., Lpz. 1886): Daul, Illustriertes Handbuch der Kakteenkunde (Stuttg. 1890); Haage, Kakteenkultur (Bresl. 1892);
Rümpler, Die Sukkulenten (Berl. 1892).
Kal'a (arab.), soviel wie Citadelle, Burg.
Kala, Kloster bei Paris, s. Cala.
Kalabasse (span. calabaza; frz. calebasse),
Flaschenkürbis, auch ein daraus verfertigtes Trinkgefäß.
Kalabrēser, breitkrempiger, hoher, spitz zulaufender, ursprünglich von den Bewohnern Calabriens getragener
Hut von weichem Filz, 1848 Abzeichen der Republikaner.
Kalāde (frz.), in der Reitkunst eine abschüssige Anhöhe in Reitbahnen, zur Benutzung für Dressurzwecke.
Kalahāri, Kalahara oder Karri-karri
(d. h. die peinigende), sandige Steppengegend in Südafrika, zwischen dem hügeligen Teil des Betschuanenlandes im O. und dem Damara- und
Groß-Namalande im W., an dem Oranjefluß, bildet die Fortsetzung des unfruchtbaren Buschmannlandes zwischen dem Oranje und den Karroobergen. Die
durchschnittliche Höhe beträgt 1200 m. Der westl. Teil kennzeichnet sich durch zahlreiche von NNW. nach SSO. streichende Dünenketten, die fast überall
dicht mit Bäumen und Sträuchern bedeckt sind, der östliche durch größere und kleinere Kesselbildungen. Östlich vom Nosop nimmt der Baumbestand zu,
im Norden, bei Lehutitang, verdichtet er sich zum Wald, der hauptsächlich aus Kameldorn-, Bastarddorn- und Blaubäumen besteht. Von August bis April
fällt reichlich Regen; das ganze Jahr halten nur wenige Kessel Wasser, wie Lehutitang, Matha, Bitterwasser und Okui. Während der Trockenzeit dienen
zwei Gurkenarten, die Naras (Acanthosicyos horrida Welw.) und die
Kafferngurke, als wasserhaltige Speisen und werden vom Vieh sehr gern gefressen, wie sie auch den Hottentotten als Lieblingsspeise dienen. In der
ganzen K. sind etwa 150 ha in Bebauung, davon ein Drittel nur mit der Kafferngurke. Nur der nördl. Teil ist von zerstreuten Buschmannfamilien und wenigen
Betschuanenstämmen, besonders Ba-kalahari (s. d.) bewohnt. Der Wildbestand der K., die früher zu den wildreichsten Gegenden
Südafrikas gehörte, ist jetzt gering. Giraffe und Elen sind nur noch vereinzelt, ebenso Strauße; häufiger sind Gnus, Gemsböcke, Hartebeest, Springböcke.
Löwen finden sich nur westlich von Lebutitang, Leoparden, Wildkatzen und wilde Hunde ↔ vereinzelt im ganzen Gebiet. Zahlreich sind die
Schlangen, besonders die Puffotter. 1892 wurde die K. vom Hauptmann C. von François bereist (vgl. den Bericht im 4. Heft der «Mitteilungen aus den
Schutzgebieten», 1893).
Kalakent, Kupferwerk der Gebrüder Siemens (in Berlin und London) im russischen transkaukas. Gouvernement Jelisawetpol
(s. Kedabek).
Kalâm (arab., «Rede»), die im 2. Jahrh. des Islam entstandene scholastische Theologie, die die traditionellen
Glaubenslehren mit der philos. Betrachtung in Einklang zu bringen suchte. Mutakallimun, Dogmatiker, die sich mit
der Wissenschaft des K. beschäftigen.
Kălăm (Mehrzahl Kelâm, arab.), die zum Schreiben benutzte
Rohrfeder, s. Calamus.
Kalam, Landstrich im NW. Afrikas, nördlich vom obern Binue, im SO. von Sokoto und im W. von
Bornu, liegt in reizender, mit Wiesenmatten bedeckter Gebirgsgegend und ist Sokoto (s. d.) tributpflichtig. In der Hauptstadt, in dem
am Gongola (Gadschem) zwischen pittoresken Felsenbergen gelagerten Gombe mit 20000 E., wohnen Fulbe als
Herrscher und Kanuri aus Bornu als Einwanderer. Die einheimische Bevölkerung (Tangale, Fali und Bele), ein wilder, noch der Menschenfresserei
ergebener Negerstamm, hat sich in die Schluchten der Berge zurückgezogen. Die Bewohner beschäftigen sich mit Anfertigung von Matten, mit Herstellung
von kunstreich geformtem und bemaltem Geschirr.
Kalamä, Kalamata, Hauptstadt der griech. Eparchie K. und des Nomos Messenien im
Peloponnes, am Nedon, unweit seiner Mündung in den Meerbusen von Messenien, zwischen Orangen- und Olivengärten an der Stelle des alten Pherä
gelegen, Endpunkt der Eisenbahn Diavolitsi-K., Sitz eines Erzbischofs und eines deutschen Konsuls, hat (1889) 10696, als Gemeinde 15479 E., ein
Gymnasium, obersten Gerichtshof, zwei Seidenspinnereien mit Dampfbetrieb, Anbau von Oliven, Feigen, Maulbeeren, Agrumen, lebhaften Handel vom
Hafen aus und starken lokalen Dampferverkehr. Ausgeführt wurden (1892) 32 Mill. Pfd. Korinthen meist nach Frankreich und Amerika,
12,46 Mill. kg Feigen fast nur nach Triest, Seide (17500 kg) nach Frankreich und Olivenöl. Die Einfuhr (Getreide, Fleisch
und andere Lebensmittel) leidet unter den finanziellen Zuständen des Landes. Der lebhafte Hafen ist ungeschützt. – K. war 1821 eine der ersten Städte,
die durch den griech. Aufstand befreit wurden. Hier wurde die erste griech. Nationalversammlung unter dem Namen des Senats von Messenien (9. April
1821) eröffnet. Von den Truppen Ibrahim Paschas 1825 zerstört, hat sich K. seitdem wieder erholt.
Kalamaĭka, ein nach der Stadt Kolomea in Galizien benannter slaw. Tanz von leidenschaftlich bewegtem
Charakter im raschen Zweivierteltakt, der bis 1830 auch in Deutschland getanzt wurde.
Kalămas, bei den Alten Thyamis, Fluß in Albanien, entspringt
nordwestlich von Jannina und mündet Korfu gegenüber ins Ionische Meer.
Kalamāta, Stadt in Messenien, s. Kalamä.
Kalamazoo (spr. -suh), Hauptstadt des County K. im nordamerik. Staate Michigan, am Fluß K., südlich
von Grand Rapids, westlich von Detroit, in einer fruchtbaren Ebene, Eisenbahnknotenpunkt,
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 36.
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