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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Litteraturzeitungen - Littré.

schichte (das. 1844-50, 4 Bde.); Scherr, Allgemeine Geschichte der L. (7. Aufl., Stuttg. 1887, 2 Bde.); A. Stern, Katechismus der allgemeinen Litteraturgeschichte (2. Aufl., Leipz. 1876); Derselbe, Geschichte der Weltlitteratur (Stuttg. 1887); Derselbe, Geschichte der neuern L. von der Frührenaissance bis auf die Gegenwart (Leipz. 1885, 7 Bde.); Norrenberg, Allgemeine Litteraturgeschichte (Münster 1881-82, 2 Bde.); v. Leixner, Illustrierte Geschichte der fremden Litteraturen (Leipz. 1881, 2 Bde.); De Gubernatis, Storia universale della letteratura (Mail. 1883-85, 18 Bde.); K. Schmidt, Vergleichende Tabellen über die Litteratur- und Staatengeschichte der neuern Welt (Leipz. 1865); Diercks, Litteraturtafeln (Dresd. 1878). Ausgewählte Proben enthalten: Weber, Litterarhistorisches Lesebuch (Leipz. 1851-1852, 3 Tle.); Scherr, Bildersaal der Weltlitteratur (3. Aufl., Stuttg. 1884, 3 Bde.), und Wolff, Die Klassiker aller Zeiten und Nationen (Berl. 1859-1877, 7 Bde.). Von neuern lexikalischen Werken sind anzuführen: Vapereau, Dictionnaire universel des littératures (2. Aufl., Par. 1884); Dantès, Dictionnaire biographique et bibliographique (das. 1875); Bornhak, Lexikon der allgemeinen Litteraturgeschichte (Leipz. 1881); De Gubernatis, Dizionario biografico degli scrittori contemporanei (Flor. 1879, mit Supplement); Bornmüller, Biographisches Schriftsteller-Lexikon der Gegenwart (Leipz. 1882). Beiträge zur allgemeinen Litteraturkunde enthalten das "Archiv für Litteraturgeschichte" (hrsg. von Fr. Schnorr v. Carolsfeld, Leipz. 1870 ff.) und die "Zeitschrift für vergleichende Litteraturgeschichte" (hrsg. von Max Koch, Berl. 1886 ff.). Vgl. auch Litteraturzeitungen.

Litteraturzeitungen, Tageblätter, die in Zeitungsform von den neuesten Erscheinungen der Litteratur, den Fortschritten der Wissenschaften überhaupt und anderm, was darauf nächsten Bezug hat, Nachricht erteilen. Unter den frühern Zeitschriften dieser Art zeichnen sich besonders aus die Leipziger "Acta Eruditorum" (1682-1776) und von denen, welche sich zuerst im Lauf des 18. Jahrh. bildeten, vorzüglich die noch jetzt bestehenden "Göttinger gelehrten Anzeigen" (seit 1753), eine Fortsetzung der "Göttingischen Zeitungen von gelehrten Sachen" (1739-52). Ähnliche Unternehmungen gingen von mehreren Akademiestädten und andern Orten aus, wie die "Hallische gelehrte Zeitung" (1766-92), die Gothaische (1774-1804), die Erfurter (1781-96), die Erlanger (1790-97), die Nürnberger "Litteraturzeitung" (1790-98) u. a., welche alle aber an Bedeutung von den durch Lessing berühmten "Briefen die neueste Litteratur betreffend" (Berl. 1759-66, 24 Tle.), an Umfang und Verbreitung von der Berliner "Allgemeinen deutschen Bibliothek" (zuerst herausgeg. von F. Nicolai, das. 1765-92, 106 Bde. u. 21 Bde. Anhänge; Kiel u. Hamb. 1792-96, 107. bis 118. Bd.) und der "Neuen allgemeinen deutschen Bibliothek" (Kiel 1793-1801 u. Berl. 1802-1806, 107 Bde. nebst Anhang) übertrafen wurden. In mehr kritischem Geiste trat die von Ch. G. Schütz u. a. redigierte "Allgemeine Litteraturzeitung" auf, welche seit 1785 zu Jena erschien und, durch Ergänzungsblätter verstärkt, auch mit litterarischem Intelligenzblatt versehen, sich bis 1803 behauptete, wo sie, nach Schütz' Abgang nach Halle als "Hallische Litteraturzeitung" (1804-49) an diesen Ort verpflanzt, an der neuen "Jenaischen Litteraturzeitung" (1804-48) eine Rivalin bekam. Neben beiden bestand von 1800 bis 1834 eine "Leipziger Litteraturzeitung". Unter den neuern, nicht mehr bestehenden allgemeinen L. verdienen die "Heidelberger Jahrbücher der Litteratur" (1808-72, 65 Bde.), die Wiener "Jahrbücher der Litteratur" (1818-49, 128 Bde.), das "Leipziger Repertorium der Litteratur" (1819-60), die von Berliner Gelehrten herausgegebenen "Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik" (1827-46, 40 Bde.), die Münchener "Gelehrten Anzeigen" (1835-60, 51 Bde.) und die von A. Klette im Auftrag der Universität Jena redigierte "Jenaer Litteraturzeitung" (1874-79, 6 Bde.) Erwähnung. Gegenwärtig sind die beiden kritischen Hauptorgane: Zarnckes "Litterarisches Zentralblatt für Deutschland" (seit 1850) und die in Berlin erscheinende "Deutsche Litteraturzeitung" (seit 1880), denen das von W. Herbst begründete "Deutsche Litteraturblatt" (Gotha 1878 ff.) und die mehr feuilletonartigen "Blätter für litterarische Unterhaltung" (Leipz. 1826 ff.) sowie das "Magazin für die Litteratur des In- und Auslandes" (seit 1832) an die Seite zu stellen sind. Auf Österreich beschränkt sich Höllerls "Österreichisches litterarisches Zentralblatt" (seit 1884). Von ausländischen Organen allgemeiner Natur sind anzuführen für Frankreich die "Revue critique d'histoire et de littérature" (seit 1866); für England "The Edinburgh Review" (seit 1802) und "The quarterly Review" (seit 1809); für Italien die "Rivista critica della letteratura italiana" (seit 1884).

Litthauen (Littauen), s. Litauen.

Little (engl.), klein, unbedeutend, wenig.

Littleborough (spr. littlböro), malerisch gelegene Fabrikstadt in Lancashire (England), am Roch, oberhalb Rochdale, inmitten der penninischen Kette und am Fuß des Blackstone Edge, mit (1881) 10,401 Einw.

Little Falls (spr. fahls), Stadt im nordamerikan. Staat New York, am Mohawk und dem Eriekanal, hat (1880) 6910 Einw. und lebhaften Käsehandel.

Littlehampton (spr. littl-hämt'n), Hafenstadt und Seebad in der engl. Grafschaft Sussex, an der Mündung des Arun in den Kanal, mit (1881) 3894 Einw., besitzt Seeschiffe und Fischerboote und treibt lebhaften Handel (Wert der Einfuhr 1885: 36,926 Pfd. Sterl.).

Little Popo, Ort in Afrika, s. Popo.

Little Rock, Hauptstadt des nordamerikan. Staats Arkansas, 1820 auf 15 m hohem Bluff am schiffbaren Arkansas erbaut, hat ein Staatenhaus, ein Zuchthaus, eine Blindenschule, Taubstummenanstalt, ein College (St. John's), Gießereien und Kornmühlen und (1880) 13,138 Einw.

Littorinellenkalk, s. Tertiärformation.

Littré, Maximilien Paul Emile, franz. Philosoph und Schriftsteller, einer der vielseitigsten Gelehrten seiner Zeit, geb. 1. Febr. 1801 zu Paris, studierte ursprünglich Medizin, betrieb dieselbe eine Zeitlang praktisch in Hospitälern, gründete mit andern mehrere medizinische Zeitschriften und nahm 1839 die Übersetzung der "Œuvres d'Hippocrate" in Angriff, die ihn bis 1861 beschäftigte, deren erste Proben aber ihm bereits die Pforten der Akademie der Inschriften öffneten. Inzwischen hatte er sich mit Eifer auch auf die Philologie verlegt und nacheinander Sanskrit, Arabisch, Alt- und Neugriechisch sowie die wichtigsten neuern Sprachen studiert. Von diesen Studien wandte er sich der Philosophie zu und wurde einer der ersten und eifrigsten Jünger A. Comtes, des Begründers der sogen. positivistischen Philosophie, zu deren Verbreitung ihrem ersten Teil (der philosophie positive) nach L. viel beitrug, von deren zweitem (mystischem) Teil (der politique positive) er aber nichts wissen wollte, während er sich