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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Stromeyerit - Stromunterbrecher

S. erwarb sich große Verdienste um die operative Orthopädie, um die Kriegschirurgie sowie um die Militärhygieine; er schrieb: "Über Paralyse der Inspirationsmuskeln" (Hannov. 1836), "Beiträge zur operativen Orthopädik" (ebd. 1838), "Handbuch der Chirurgie" (2 Bde., Freib. i. Br. 1844-67), "Maximen der Kriegsheilkunst" (Hannov. 1855; 2. Aufl. 1862), "Erfahrungen über Schußwunden im J. 1866" (ebd. 1867). Seine Selbstbiographie gab er u. d.T. "Erinnerungen eines deutschen Arztes" (2 Bde., Hannov. 1875) heraus.

Stromeyerit, Mineral, s. Kupfersilberglanz.

Stromgebiet, s. Flüsse.

Stromkarten, s. Katasterkarten.

Stromkurve, nach Frölich die für die Theorie der Dynamomaschine wichtige Kurve, bei welcher die Abscissen durch das Verhältnis der Umdrehungszahl zum Gcsamtwiderstand, die Ordinaten durch die Stromstärken dargestellt werden.

Strömling, Fisch, s. Hering.

Strommesser, Instrument zum Messen der elektrischen Stromstärke (s. Meßinstrumente, elektrotechnische, und Voltameter); auch Bezeichnung für die zum Messen der Wassergeschwindigkeit der Flüsse bestimmten Instrumente (s. Geschwindigkeitsmessung).

Stromneß, aufblühender Hafenplatz an der Südwestküste der Orkney-Insel Mainland, hat 1698 E., Fischerei, Bootbau und Brennerei.

Strömö, die Hauptinsel der Färöer (s. d.).

Stromprofil, der Querschnitt durch einen größern Wasserlauf an irgend einer bestimmten Stelle. Es zeigt die Oberfläche des Wassers und die Gestaltung des Untergrundes von einem Ufer zum andern und wird durch Peilen (s. d.) gewonnen. Nächst der Zeichnung des Laufs und der Ausmittelung des Gefälles fließender Gewässer durch das Nivellement sind S. beim Wasserbau unumgänglich nötig zur Kenntnis der Beschaffenheit des Flusses. Sie dienen zur Bestimmung, wie viel Kubikmeter Wasser in jeder gegebenen Zeit vorüberfließt.

Stromregulatoren, s. Rheostaten.

Stromrichtungszeiger, eine bei elektrischen Anlagen mit Accumulatorenbetrieb gebrauchte kompaßartige Vorrichtung, durch deren Auslenkung nach der einen oder der andern Seite angezeigt wird, ob Strom in die Batterie hinein- oder aus ihr herausgeht, ob sie sich also im Stadium des Ladens oder Entladens befindet.

Stromsammler, Stromabgeber, Konstruktionselement der Dynamomaschine, tritt in drei Formen auf, als Kommutator (s. Stromwender), als Kollektor (s. d.) und als Sammelringe (s. d.).

Stromschnellen, die Stellen, wo der Strom so bedeutenden Fall hat, daß die Schiffahrt zu Berg gehindert und diejenige zu Thal mindestens sehr erschwert wird. Die S. müssen dann durch Kanäle umgangen werden. Meist liegen die S. in Stromengen (s. d.); häufig sind sie nur noch die Überreste früherer Wasserfälle, die durch die Wirkung der rückschreitenden Erosion ihre einstige Schroffheit des Gefälles eingebüßt haben. Der Begriff S. wird im allgemeinen identisch gebraucht mit Katarakt (s. Nil).

Strömsholms-Kanal, s. Mälarsee.

Strömstad, die nördlichste Stadt der schwed. Westküste, im Län Göteborg und Bohus, hat (1893) 2656 E., ein sehr besuchtes Seebad, Fischerei (Hummern, Austern). S., Sitz eines deutschen Konsularagenten, besitzt lebhaften Dampfschiffverkehr. In der Nähe Riesentöpfe.

Stromstärke, die Stärke oder Intensität eines elektrischen Stroms (s. Galvanischer Strom). An dem Verbindungsdraht der Pole einer galvanischen Batterie treten sehr verschiedene meßbare Eigenschaften auf, die man als Maß des Stroms verwenden kann, den man sich in dem Draht vorstellt. Es liegt zunächst nahe, die in der Sekunde durch den Querschnitt geförderte Anzahl der elektrostatischen Einheiten der Elektricitätsmenge (s. d.) als Maß der S. zu verwenden, doch hat diese Maßbestimmung große praktische Schwierigkeiten und kann nur selten mit genügender Genauigkeit ausgeführt werden. Läßt man den Strom eine Elektrolyse bewirken, so liegt es wieder nahe, als Maß für die S. die pro Sekunde zersetzte Stoffmenge anzusehen. Auch die auf eine Magnetnadel ausgeübte ablenkende Kraft sowie die in einem Leiter erzeugte Wärmemenge bieten ein Maß für die E. In der That wählt man als elektrostatische Einheit der S. jenen Strom, der eine elektrostatische Einheit der Elektricitätsmenge in der Sekunde durch den Querschnitt fördert. Äls elektrochemische Einheit galt (nach Jacobi, daher auch Jacobische Einheit genannt) der Strom, der 1 ccm Knallgas von 0° C. und 760 min Quecksilberdruck in der Minute liefert. Als elektromagnetische Einheit betrachtet man nach dem Vorgange von Wilhelm Weber und den neuern Festsetzungen des Pariser Kongresses der Elektriker (1881) den Strom, der durch einen Kreisbogen von 1 cm Länge und 1 cm Radius fließend auf die magnetische Menge 1 im Mittelpunkt des Kreises die Kraft von 1 Dyne (s. d.) ausübt. Selbstverständlich können diese ganz willkürlichen verschiedenen Festsetzungen nicht miteinander übereinstimmen. Wie R. Kohlrausch und Weber durch Entladung einer Leidener Flasche von bekannter Ladung durch ein Galvanometer (s. d.) ermittelt haben, fördert der Strom 1 nach elektromagnetischem Maß 30 000 Mill. elektrostatischer Elektricitätseinheiten in der Sekunde durch den Querschnitt und ebenderselbe Strom liefert 104,4 ccm Knallgas von 0° C. und 760 mm in der Minute. Der Versuch lehrt, daß bei Verdoppelung der geförderten Elektricitätsmenge auch die magnetische und chemische S. sich verdoppelt. Dagegen verdoppelt sich hierbei nicht die Wärmeentwicklung im Schließungsdraht, sondern dieselbe vervierfacht sich. (S. Joules Gesetz.) Die oben angeführte elektromagnetische Einheit der S. nennt man auch die absolute elektromagnetische Einheit (s. Elektrische Einheiten) und der zehnte Teil derselben, der Ampère genannt wird, dient als Einheit zu praktischen (elektrotechnischen) Zwecken. Das Ampère liefert 10,44 ccm Knallgas in der Minute, wird aber besser definiert als der Strom, der beim Durchgang durch eine wässerige Lösung von Silbernitrat 0,001118 g Silber in der Sekunde niederschlägt. Über die Abhängigkeit der S. vom Leitungswiderstand s. Ohmsches Gesetz. Über Strommesser s. Meßinstrumente, elektrotechnische, und Voltameter.

Stromstrich, Thalweg, die Linie, die die Punkte größter Oberflächengeschwindigkeit fließenden Wassers verbindet. Sie bewegt sich im allgemeinen über der tiefsten Furche des Bettes, ist aber wie diese letztere infolge der veränderlichen Geschiebeführung großen Veränderungen ausgesetzt, unter welchen die Flußschiffahrt unter Umständen zu leiden hat.

Stromsystem, s. Flüsse.

Stromunterbrecher, soviel wie Blitzrad (s. d.).