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Äakos - Aale.
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Aachen'
Anmerkung: Fortsetzung von [Geschichte.]
Aachener Kongreß (29. Sept. bis 21. Nov. 1818), zu welchem die Monarchen von Österreich, Rußland und
Preußen persönlich erschienen, trat Frankreich der Heiligen Allianz bei. Zuerst wurde 9. Okt. mit Frankreich ein Vertrag geschlossen,
wonach die Okkupationstruppen, anstatt 1820, sogleich abberufen werden sollten und die von Frankreich zu zahlende Kriegsentschädigung von
700 auf 265 Mill. Frank herabgesetzt wurde. Darauf erschien, von den Botschaftern der fünf Mächte unterzeichnet, 15. Nov. ein Protokoll,
das im Sinn der Heiligen Allianz die Grundsätze der künftighin zu befolgenden Politik aussprach. Endlich erklärte der Kongreß das
Großherzogtum Baden, von dem Österreich einen Teil an Bayern versprochen hatte, für unteilbar und gestand den Grafen von Hochberg das Recht
der Nachfolge in Baden zu. Als Bevollmächtigte fungierten Metternich, Castlereagh und Wellington, Hardenberg und Bernstorff, Nesselrode und
Kapo d'Istrias, als Vertreter Frankreichs Richelieu. Vgl.
Benrath, A. und seine Umgebungen (3. Aufl., Aach. 1872);
Lersch, A., Burtscheid und Umgebung (3. Aufl., das. 1881);
Wagner, Beschreibung des Bergreviers A. (Bonn 1881);
Quix, Geschichte der Stadt A. (Aach. 1841, 2 Bde.);
Haagen, Geschichte Achens (das. 1874, 2 Bde.).
Der Regierungsbezirk Aachen (s. Karte "Rheinprovinz") umfaßt 4154 qkm (75,43 QM.)
mit (1880) 524,097 Einw. (126 auf 1 qkm) und zerfällt in die elf Kreise:
Kreise | QKilom. | QMeil. | Einw. | Einw. auf 1 qkm |
Aachen (Stadt) | 30 | 0,55 | 85551 | - |
Aachen (Land) | 339 | 6,15 | 102754 | 303 |
Düren | 563 | 10,22 | 72664 | 129 |
Erkelenz | 289 | 5,25 | 38561 | 130 |
Eupen | 176 | 3,19 | 25888 | 146 |
Geilenkirchen | 197 | 3,59 | 26265 | 138 |
Heinsberg | 243 | 4,41 | 35693 | 147 |
Jülich | 318 | 5,78 | 42007 | 132 |
Malmedy | 813 | 14,76 | 30974 | 38 |
Montjoie | 362 | 6,57 | 18176 | 32 |
Schleiden | 824 | 14,96 | 45564 | 55 |
Äăkos (Aiakos), griech. Heros, Sohn des Zeus und der Ägina, einer Tochter des
Flußgottes Asopos. Als dieser und gleichzeitig Hera die Tochter bedrohten, versetzte sie Zeus auf die Insel Önone, wo Ä. geboren wurde; das
Eiland hieß seitdem Ägina. Hier herrschte Ä. über das aus Ameisen entstandene Geschlecht der Myrmidonen weise und gerecht, ein Liebling der
Götter, die, wie die Menschen, ihn oft zum Schiedsrichter ernannten. Nach seinem Tod wurde Ä. mit Minos und Rhadamanthys Richter der
Schatten und Thürhüter des Hades, weshalb er mit Schlüssel und Zepter abgebildet wurde. Auf Ägina, wo man ihn als Halbgott verehrte,
prangte ihm zu Ehren das Äakeion mit Mauern von weißem Marmor. Seine Gemahlin Endeïs gebar ihm zwei Söhne,
Telamon und Peleus. Pindar besingt oftmals den Ruhm des Ä. und der Äakiden, zu denen als des Peleus Sohn auch Achilleus gehört.
Aalborg (spr. ohlborg), dän. Amt auf der Halbinsel Jütland, auf beiden Seiten des Limfjords, 2898 qkm (52,6 QM.) mit
(1880) 96,204 Einw. Die gleichnamige Hauptstadt, an der Südseite des
Limfjords und an der Eisenbahn, hat ein altes Schloß, eine Navigations- und eine Kathedralschule und (1880)
14,152 Einw. Die Stadt ist Sitz eines evangelischen Bischofs und ein bedeutender Handelsplatz: 1882 Relief sich der Umsatz
in der ausländischen Schiffahrt
↔
auf 58,396 Ton., in der inländischen auf 24,702 T. A. besitzt eine Handelsflotte von (1883) 104 Schiffen mit
6083 T. Die Einfuhr besteht in Salz, Tabak, Öl, Petroleum, Eisen und Manufakturwaren, die Ausfuhr besonders in Branntwein, Häuten, Fleisch,
Schlachtvieh, Butter, Eiern und Kreide. Es ist mit dem 6,3 km davon jenseit des Limfjords liegenden Handelsplatz Nörre-Sundby (in Vendsyssel)
durch zwei Brücken über den Limfjord verbunden. Das Bistum wurde im 11. Jahrh. errichtet. Zu A., das schon
1070 als Seestadt erwähnt wird, wurde 27. Sept. 1627 das Korps des Markgrafen von Baden durch den kaiserlichen General Schlick gefangen genommen.
Aalbuch, s. Jura (Deutscher).
Aale (Muraenoidei), Familie der Knochenfische aus der Unterabteilung der
kahlbäuchigen Edelfische (Physostomi apodes), daher ohne Bauchflossen und mit einer Schwimmblase mit
Ausführungsgang. Sie haben einen schlangenförmigen Körper, sind meist sehr ansehnlich und leben als Raubfische im Meer und in den
Flüssen. Ihre Haut ist nackt oder enthält sehr kleine Schuppen. Die Fortpflanzungsverhältnisse sind noch nicht bei allen Aalen
genau bekannt. Wichtig sind der Flußaal, die Muräne (s. d.) und der Meeraal. Gewisse sehr durchsichtige und zarte Fische,
die Glas- oder Wurmfische (Helmichthyoidea), werden von einigen Forschern
für die Jugendformen von Meeraalen erklärt, so z. B. Leptocephalus Morrisii für den jungen
Conger vulgaris. Zu der Gattung Aal (Anguilla Thunb.)
mit schlangenartig gestrecktem Körper, sehr engen Kiemenspalten, Samtzähnen und unmittelbar in die Schwanzflosse übergehender Rücken- und Afterflosse
gehört der gemeine Flußaal (A. vulgaris. Flem.
s. Tafel "Fische I"), bis 6 kg schwer und 1,25 m lang, mit bis zum After cylindrischem, von da bis zur Schwanzspitze seitlich
zusammengedrücktem Körper, vorstehendem Unterkiefer, kleinen Augen, kurzen, länglich eiförmigen Brustflossen und länglichen, äußerst zarten Schuppen,
welche sich nicht decken und in der schleimigen Haut in zweierlei Richtungen derartig angeordnet liegen, daß viele Zickzacklinien entstehen. Die
Färbung ist dunkelgrün, blauschwarz oder graugelb, am Bauch stets heller. Er lebt in tiefem Wasser mit schlammigem Grund, besonders in Brackwasser und
Lagunen, ist über ganz Europa verbreitet, fehlt aber in allen Flüssen welche mittelbar oder unmittelbar ins Kaspische oder Schwarze Meer münden.
Er ist sehr wanderlustig doch beruht der schon seit Albertus Magnus verbreitete Glaube, daß er nachts aufs Land gehe, um Schnecken und Gewürm, wohl
gar Erbsen zu fressen, auf Mißverständnis oder Verwechselung. Er ist durch sein enges Maul auf Würmer, kleine Kruster und Fische beschränkt,
überfällt aber auch Frösche und soll selbst Aas nicht verschmähen. Im Winter hält er, im Schlamm verborgen, Winterschlaf. Hat der Aal ein gewisses
Alter erreicht, so wandert er vom Oktober bis Dezember, hauptsächlich in stürmischen, finstere Nächten, ins Meer. Diese ausziehenden und noch
nicht geschlechtsreifen A. kehren nicht zurück, aber junge Brut von 5 bis 9 cm Länge steigt bereits im April und Mai, große Hindernisse überwindend,
über Schleusen, kleinere Wehre und an Felsen emporkletternd, in großen Scharen in die Flüsse, um hier jahrelang bis zu einer gewissen Stufe
der Entwickelung zu verharren. Diese einwandernden A. sind zum bei weitem größten Teil Weibchen, während die kleiner bleibenden Männchen das
Meer nie verlassen. Letztere unterscheiden sich von den stumpf stahlgrauen
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 7.