Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Abzeichen, militärische'
Die Husaren tragen keine Epauletten, sondern nur Achselstücke, Leutnants und Hauptleute Dragons;
die Ulanen nur Epauletten, keine Achselstücke.
2) Rangabzeichen in der Marine. Die A. werden von Unteroffizieren
(Maaten) auf dem linken Jackenärmel, von Deckoffizieren in den vordern Kragenecken getragen und zwar:
Obermatrose ein Chevron von gelber Borte, Geschützführer eine rote Granate mit drei Flammen, der
Exerziermeister ein rotes Chevron darunter, Feuerwerksmaat einen klaren Anker (ohne Tau) und zwei
Kanonenrohre über Kreuz darüber, Bootsmannsmaat einen unklaren Anker, Torpedermaat einen klaren Anker
und Stoßminengefäß sich kreuzend, die Obermaate eine Kaiserkrone über diesen A. Dieselben A. haben
die entsprechenden Deckoffiziere, die Maschinistenmaate einen klaren Anker mit Zahnrad darauf etc.
Die A. der Matrosendivision sind gelb, die der Werftdivision weiß. Unterleutnant, Leutnant zur See
und Kapitänleutnant silberschwarze, mit rotem Faden durchzogene Dragons und keinen, einen, resp. zwei
Rangsterne; die Achselstücke der Kapitäne und Admirale entsprechen denen der Stabsoffiziere und Generale
der Armee, nur sind sie noch von einem roten Faden durchzogen und haben die gleichen Rangsterne. Die
Epauletten aller Offiziere haben gewirkte goldene Halbmonde, goldene Felder, die Admirale und Kapitäne
mit dicken, losen goldenen Bouillons, bei den Admiralen brillantiert, bei den Kapitänen nicht; erstere
haben in der Epaulette einen silbernen unklaren Anker mit Adler und Kaiserkrone darüber, die Kapitäne
nur einen unklaren Anker, die Chargen die entsprechenden Rangsterne. Die Kapitänleutnants und Leutnants
zur See haben lose goldene Kantillen an den Epauletten, erstere zwei Rangsterne; der Unterleutnant hat
kernen Rangstern und keine Kantillen an der Epaulette. Die Zeugoffiziere tragen einen, die
Feuerwerksoffiziere ein F, die Torpedooffiziere und Ingenieure das A. der entsprechenden Deckoffiziere
in der Epaulette. Alle Offiziere tragen außerdem als Rangabzeichen an den Ärmeln eine oder mehrere
(bis vier) Tressen, die Seeoffiziere darüber einen Stern, der Marinestab eine Rosette, der Admiralstab
eine Kaiserkrone. Außerdem bestehen in der Armee noch eine Anzahl A., z. B. Litzen der Garde, der
Haarbusch der Garde- und Grenadierregimenter, die Schwalbennester der Musiker und Spielleute,
Schnureinfassungen der Achselstücke der Einjährig-Freiwilligen in den Landesfarben etc. In Österreich
bestehen die Rangabzeichen in Borten um Kragen, Aufschläge und Tschako sowie in Sternen
(Distinktionssterne vorn in den Kragenecken). Vgl. Charge.
Abzeichen, politische, Zeichen, durch welche sich äußerlich die Glieder einer
Partei erkennen, oft zufällig entstanden, so der Bundschuh der schwäbischen Bauern, der Geusenpfennig.
Stammeseigentümlichkeiten gaben den Wallisern den Lauch, den Schotten die Distel zum Abzeichen. Die Anhänger
der Stuarts trugen einen Eichenzweig, weil sich Karl II. nach der Schlacht bei Worcester auf einer Eiche
verborgen hatte, in Schweden unterschieden sich zwei große politische Parteien durch Mützen und Hüte. In
Frankreich war seit 1789 die Trikolore (blau-weiß-rot) das Zeichen der Progressisten, die weiße Farbe das
der Royalisten (Bourbonen). Im J. 1815 war das Veilchen Zeichen der Bonapartisten. In Deutschland wurden
nach 1815 die angeblichen alten deutschen Reichsfarben: schwarz-rot-gold das Abzeichen der Burschenschaft
und andrer patriotischer Vereinigungen als Zeichen nationaler Gesinnung, bis ein Bundesgesetz vom
5. Juli 1832 den Gebrauch der politischen A. außer den
↔
Landesfarben verbot (s. Deutsche Farben), 1848 vom
Bund zur Reichsfarbe erklärt, 1849 aber wieder außer Gebrauch gesetzt. Seit der Märzrevolution 1848 gilt
die "Blutfarbe" Rot als A. der Sozialdemokraten und extrem radikalen Parteien (der "Roten"). Auch die
Tracht, der Schnitt des Haars, des Barts etc. haben vielfach als A. gedient. Die englischen Royalisten
des 17. Jahrh. trugen Locken, die republikanischen Puritaner schoren ihr Haar (Rundköpfe) kurz. Die
Burschenschafter trugen langes Haar und altdeutschen Rock; auch die Karbonarimäntel, Kalabreserhüte,
Garibaldiblusen etc. gehören hierher. Die bestimmtesten politischen Abzeichen sind aber immer Bänder,
Schleifen, Kokarden.
Acacĭa Willd.,
(Akazie), Gattung aus der Familie der Mimosaceen, wehrlose, stachlige oder
dornige Bäume und Sträucher mit wechselständigen, doppelt gefiederten oder auf den blattartig entwickelten
Blattstiel (Phyllodium) reduzierten Blättern, dichten Blütenköpfchen oder cylindrischen Ähren, welche einzeln
oder zu mehreren in der Achse oder rispig gehäuft auf den Spitzen der Zweige stehen und durch die zahlreichen
Staubgefäße der kleinen Blüten gelb oder weiß erscheinen. Die Hülsen sind eiförmig, oblong oder linealisch,
gerade, gekrümmt, aufgerollt, häutig bis holzig, zweiklappig oder nicht aufspringend. Die ca. 400 tropischen
Arten finden sich besonders in Afrika und Neuholland, und manche von ihnen bilden Wälder und bestimmen den
Charakter weiter Gebiete. Die ca. 280 Arten mit Phyllodien gehören fast ausschließlich Neuholland an.
A. Catechu Willd. (s. Tafel
"Farbepflanzen"), 10 m hoher, oft etwas verkrüppelter Baum mit schwerem, hartem, braunem
oder dunkelrotem Kernholz, gelblichweißem Splintholz, brauner, rissiger Rinde, mächtiger Krone, kurzdornigen
Zweigen, bis 30 cm langen Blättern und achselständigen, gelben Blütenähren, wächst in Vorder- und Hinterindien,
auf Ceylon, liefert Nutzholz und Katechu. Letzteres wird in Bengalen, Maissur und Gudscharat auch aus dem Holz
der sehr ähnlichen A. Suma Kurz.
gewonnen, welche in Abessinien einer der häufigsten Waldbäume (Kakamut)
ist. In Spalten des Holzes sich findende kristallinische Ausscheidungen von Katechin werden in Indien unter dem
Namen Keersal arzneilich benutzt. Auch dient die Rinde von
A. Catechu zum Gerben.
A. Senegal Willd.
(A. Verek Guill. et Perrot.,
Haschab, Verek), ein 6 m hoher Baum,
oft strauchartig, mit weißem, sehr hartem Holz, grauer, rissiger Rinde und dicken Lagen gelben oder
purpurroten Bastes, kleinen, doppelt gefiederten Blättern, schwarzen Stacheln, langen, hellgelben Blütenähren
und dünnlederigen, gelblichen, linealischen Hülse bildet ausgedehnte Wälder in Senegambien und Kordofan, im
Stromgebiet des Weißen Nils und des Atbara und liefert arabisches Gummi und Senegalgummi. Ebenso die sehr
ähnliche A. glaucophylla Steud.,
in dem abessinischen Hochland, dem südlichen Nubien, dem Somalland und in Arabia felix.
Auch A. abyssinica Hochst.
(Tschéa), ein mittelgroßer Baum mit bleich gelblicher Rinde, kurzen,
braunspitzigen Dornen, kleinen, doppelt gefiederten Blättern und weißlichen Blüten in lange Rispen bildenden,
kugeligen Köpfen, in Abessinien und dem Somalland, liefert Gummi.
A. arabica Willd.
(A. nilotica Del.,
A. vera Dec.,
Ssant, Sont), ein hoher Baum mit
gekrümmtem, braunrindigem Stamm, fein behaarten Ästen, Blatt- und Blütenstielen, weißgrauen Dornen, zitronengelben,
angenehm duften-
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 74.