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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Entre nous - Entropie.

Teil bietet seine großartigste Szenerie im rechtsseitigen Val Vassorey (auch Valsorey), dessen Bach mit einem Wasserfall zur Drance hinaustritt. Die Quelle dieses Baches bilden die drei Eisströme, welche, aus den Firnfeldern des Velan und Grand Combin genährt, als Glacier du Tseudet, Glacier du Vassory ^[richtig: Glacier du Valsorey] und Glacier du Sonadon zu ihrer Vereinigung herabsteigen.

Entre nous (franz., spr. angtr' nuh), "unter uns", d. h. im Vertrauen gesagt.

Entrepas (franz., spr. angtr'pa), in der Reitkunst die zwischen Schritt und Trab schwebende Gangart eines Pferdes, Mittelpaß, Halbtrab.

Entrepot (franz., spr. angtr'po), Warenniederlage, Zollniederlage (s. d.); Entrepôt réel, öffentliche, Entrepôt fictif, private Niederlage. Wegen Surtaxe d'entrepôt (Unterscheidungszoll) vgl. Zuschlagszölle.

Entrepotgeschäft nennt man Kauf und Verkauf der in den Entrepots lagernden Waren auf Grund von Proben und mit Hilfe der Lagerscheine.

Entrepotscheine, s. v. w. Lagerscheine (s. d.).

Entrepreneur (franz., spr. angtr'prenör), Unternehmer, Lieferant; entreprenieren, unternehmen.

Entreprise (spr. -prihs), Unternehmung, Akkord, Kontrakt zur Übernahme von Bauten, Lieferungen etc. Preislistenentreprise, die auf dem Weg der Verdingung unter Aufstellung eines Verzeichnisses von Einheitspreisen erfolgende Übernahme von Unternehmungen (insbesondere Bauausführungen bei Eisenbahnen); Pauschsummenentreprise, Generalentreprise, Pauschalakkord (franz. marché à forfait), Vergebung solcher Ausführungen im ganzen (Bau einer ganzen Eisenbahnlinie oder ganzer Strecken) gegen eine Pauschsumme.

Entre quatre yeux (franz.), unter vier Augen.

Entre Rios, ein Staat der Argentinischen Konföderation in Südamerika, zwischen den Flüssen Parana und Uruguay (daher der Name), südlich von Corrientes gelegen, umfaßt 66,974 qkm (1216,5 QM.) mit (1883) 188,000 Einw. Das Land ist der südliche Teil des argentinischen Mesopotamien und einer der fruchtbarsten Staaten der Republik. Auf drei Seiten ist es von großen, selbst für Seeschiffe fahrbaren Strömen eingeschlossen, daher leicht durch Schifffahrt zugänglich und gegen Einfälle der Indianer geschützt; überdies wird es durch Nebenflüsse der beiden Grenzströme reichlich bewässert, im südlichen Teil sogar jährlich überschwemmt und ist daher von ausgezeichneter Fruchtbarkeit. An Holz fehlt es nicht, obwohl die Bäume nicht hoch sind; nur alle Höhenrücken (Cuchillas genannt), welche sich in der Ebene erheben und 300 m Höhe nicht übersteigen, sind baumlos. Die Mitte des Landes durchschneidet der in den Parana fallende Gualeguay. Die vorhandenen Weiden sind sehr ausgedehnt, und Viehzucht bildet daher die Hauptbeschäftigung der Bewohner. 1884 zählte man 2,216,000 Rinder, 613,000 Pferde und 3,415,000 Schafe; 51,400 Hektar waren angebaut, vornehmlich in den 17 seit 1856 gegründeten europäischen Kolonien. Hauptstadt ist Concepcion del Uruguay (s. d.).

Entreroches (spr. angtr'rósch), eine zwischen Felsen eingeklemmte Häusergruppe des schweizer. Kantons Waadt. Hier, im Gros de Vaud, wurde früh versucht, die Systeme des Rheins und des Rhône in schiffbare Verbindung zu bringen durch den Canal d'E., welcher Toile (Thiele) und Vénoge verbindet. Das Unternehmen (um 1650) ist unvollendet geblieben, weil die Umwohner, Überschwemmungen befürchtend, sich der Ausführung widersetzten. Interessant ist die Stelle, wo der Kanal unter dem Aquädukt des Toilezuflusses Talent durchführt.

Entres, Joseph Otto, Bildhauer, geb. 13. März 1804 zu Fürth bei Nürnberg, schnitzte schon als Knabe Holzmodelle für Zuckerbäcker und Wachsgießer, erhielt später von den Brüdern Julius und Elias Öhme in Fürth Unterricht im Zeichnen und Modellieren und fertigte, 15 Jahre alt, bereits Basreliefs und Statuen aus Holz und Stein. 1822 wandte er sich nach München, wo er durch Steinmetzarbeiten seinen Unterhalt verdiente. Als er in der Akademie seine erste Komposition: Herkules und Omphale, vollendet hatte, sprach Cornelius den Wunsch aus, daß sie auf Kosten der Akademie in Gips gegossen und aufbewahrt werde. Aber infolge lebhaften Verkehrs mit Konrad Eberhard und andern gleichgesinnten Künstlern zerschlug E. die Gruppe und wandte sich ganz der christlichen Kunst zu. E. war der Regenerator der altdeutschen Holzskulptur. Die von ihm ausgeführte Kanzel in der Kirche der Münchener Vorstadt Au war seit 300 Jahren wieder das erste ganz im gotischen Stil durchgeführte Werk dieser Art. Andre Werke von ihm sind das nahe an 9 m hohe Kruzifix in der Jodokuskirche zu Landshut, Möhlers, Ruedorffers und Zentners Grabdenkmäler in München, das Denkmal für den Bischof Riccabona in Passau u. a. Er starb 18. Mai 1870.

Entresol (franz., spr. angtr'ssoll), Halb- oder Zwischengeschoß zwischen zwei Stockwerken, gewöhnlich zwischen Erdgeschoß und erstem Stockwerk oder einzelnen Teilen derselben; kommt oft bei Saalbauten vor, deren Höhe mehr als ein Stockwerk einnimmt. Entresols (ital. Mezzaninen) heißen die in dem E. befindlichen Zimmer etc., gewöhnlich zu Wohnungen für die Dienerschaft, Garderoben etc. gebraucht.

Entretaille (franz., spr. angtr'táj), Zwischenschnitt, in der Kupferstecherkunst feinere Zwischenstriche zwischen den Hauptstrichen; Art Tanzpas.

Entretenieren (franz., spr. angtr'), einen unterhalten, d. h. sowohl für seinen Unterhalt als für seine Unterhaltung sorgen; Entretenue (nämlich femme), eine von ihrem Buhlen (Entreteneur) unterhaltene Mätresse.

Entretien (franz., spr. angtr'tjäng), Unterhalt, Erhaltung, Instandhaltung; Unterhaltung.

Entrevaux (spr. angtr'woh), befestigtes Städtchen im franz. Departement Niederalpen, Arrondissement Castellane, am Var, von mehreren Forts beherrscht, mit Tuchfabriken und (1876) 790 Einw.

Entrevue (franz., spr. angtr'wüh), kurze Zusammenkunft und Besprechung.

Entrez! (franz., spr. angtreh), tretet ein! herein!

Entrieren (franz., spr. ang-), eintreten; auf etwas eingehen oder sich einlassen, etwas anfangen.

Entrochiten, s. Enkriniten und Krinoideen.

Entropie (v. griech. en-trépein, nach innen oder umwenden), nach Clausius derjenige Anteil der innern Energie eines Körpers oder eines Systems von Körpern, welcher nicht mehr in mechanische Arbeit (s. d.) umgesetzt werden kann. Wärme kann nur dann in mechanische Arbeit (z. B. durch die Dampfmaschine) verwandelt werden, wenn sie aus einem Körper von höherer Temperatur (dem Dampf) auf einen solchen von niedrigerer Temperatur (das Kühlwasser) übergeht. Sadi Carnot, welcher zuerst (1824) diese Thatsache erkannte, verglich die mechanische Leistung der Wärme mit derjenigen des Wassers, welches ebenfalls nur Arbeit leistet, wenn es von einem höhern zu einem tiefern Niveau herabsinkt. Während aber Carnot, noch auf dem Standpunkt der damals herrschenden Wärmestofftheorie, annahm, daß hierbei