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Huron - Hurtado.
werden, daß man das Salz aus der Siedepfanne auf geneigte Flächen (Pritschen) ausschlägt, nach dem Ablaufen der Mutterlauge in abgestumpft konische Formen drückt und nach dem Umstülpen und Abziehen der Formen an freiem Feuer trocknet.
Huron, Stadt, s. Port Huron.
Huronen (eigentlich Huenda), ehemals zahlreiches Indianervolk in Nordamerika, das zur westlichen Abteilung der nördlichen Irokesen gehörte und im N. des Ontariosees und am Ottawa- und St. Lorenzfluß bis über Montreal hinaus wohnte. Nach einer Aufnahme von 1639 zählten die H. 12,000 Seelen; in den Kriegen mit den sogen. fünf Nationen (der westlichen Abteilung der Irokesen), bei denen sie die Ehrenbezeichnung "Väter" genossen, 1648-50, und später wurden sie, die von französischen Missionären zum Teil zum Katholizismus bekehrt waren, fast gänzlich vernichtet, so daß man ihre Zahl 1736 auf nur 300 angab. Im J. 1881 wurden in Jeune-Lorette, 14 km von Quebec, 280 H. gezählt; außerdem sind nur noch zwei Gruppen von H. bekannt, eine von 76 Köpfen in der Grafschaft Essex der Provinz Ontario, eine zweite von 247 in der Quapavreservation des Indianerterritoriums. Den Namen H. erhielten sie von den Franzosen nach ihrer einem Schweinskopf (hure) ähnlichen Haartracht.
Huronensee (Lake Huron), einer der fünf sogen. kanadischen Seen in Nordamerika, zwischen der britischen Provinz Ontario und dem nordamerikanischen Freistaat Michigan gelegen, 179,7 m ü. M., ist wenigstens 300 m tief und bedeckt eine Oberfläche von 61,340 qkm (1114 QM.). Seine größte Länge beträgt 410 km, seine mittlere Breite 150 km. Im NW. verbinden der St. Mary's River und die Straße von Mackinaw denselben mit dem Obern und dem Michigansee, im S. bildet der St. Clair River seinen Ausfluß nach dem gleichnamigen See. Die Manitouliniuseln und die mit Kap Hurd endende Halbinsel trennen die Hauptmasse des Sees von der Georgian Bay. Die Nordufer sind ungemein rauh und ungastlich, an den andern aber haben sich zahlreiche Niederlassungen gebildet. Das Wasser des Sees ist sehr klar und rein (daher der Name Mer douce, den die französischen Jäger ihm gaben); auch ist er sehr fischreich. An guten Häfen ist Mangel. Der See wird von Anfang Mai bis in den Dezember befahren. S. Karte "Vereinigte Staaten".
Huronische Formation (huronisches System, nach dem Huronensee in Nordamerika, auch Formation der kristallinischen Schiefer, Urschieferformation), obere Formation der archäischen Gruppe, unterteuft von den Gesteinen der laurentischen oder Gneisformation, nach oben in das sogen. Kambrium und damit in die silurische Formation übergehend. Das aufbauende Gesteinsmaterial, dessen Mächtigkeit bis zu 8000 m angegeben werden kann, ist namentlich in der untern Abteilung demjenigen der laurentischen Formation sehr ähnlich, nur daß die Gneise dort vorherrschen, hier aber nur untergeordnet vorwaltenden Schiefern (Glimmerschiefer mit Hornblende-, Talk- und Chloritschiefer) eingelagert sind. In der obern Abteilung spielen Phyllite (Dachschiefer mit Garben-, Frucht-, Chiastolith- und Ottrelitschiefer) die Hauptrolle; mitunter treten auch Sericitschiefer und Itakolumit (das Muttergestein des Diamanten) auf. In beiden Abteilungen sind Quarzite sehr häufig, Eisenerze, körnige Kalke und Dolomite etwas weniger häufig eingelagert. An Organismen finden sich nur in den obersten Lagen einige unbedeutliche Reste (vielleicht Algen) vor. Die geographische Verbreitung der huronischen Formation schließt sich derjenigen der laurentischen Formation an, ist aber etwas weniger bedeutend. In Europa seien die Alpen, das böhmisch-bayrische Grenzgebirge, das Fichtelgebirge, Erzgebirge, der Thüringer Wald, Taunus, die schottischen und skandinavischen Gebirge, die Sierra Nevada in Spanien als Territorien typischer Entwickelung genannt; in Amerika ist die Formation namentlich in der Gegend, nach welcher sie den Namen trugt, ferner in den Andes, in Venezuela und Brasilien verbreitet. Auf vulkanischem Weg wurde während der huronischen Periode dasselbe Material geliefert wie in der vorausgehenden laurentischen: neben eruptiven Graniten und Syeniten Diorite und Diabase. Reich ist die Formation an technisch wichtigen Substanzen. Roteisensteine (Elba, viele Orte in Amerika), Magneteisen (Erzgebirge) und Kupfererze (Tennessee) sind in Lager- oder Stockform den Gesteinen eingeschaltet, in letzterm Fall oft an die Nähe von Eruptivgesteinen geknüpft, mit denen auch die gangförmigen Vorkommnisse (wie ein Teil der erzgebirgischen Silber-, Kobalt- und Wismutgänge und diejenigen vom Kupferberg in Schlesien und Přibram in Böhmen, die Zinnerze von Geyer und Ehrenfriedersdorf im Erzgebirge) in enger Beziehung stehen. Vgl. die Übersicht zu dem Artikel "Geologische Formation" und die bei dem Artikel "Laurentische Formation" für die beiden Formationen der archäischen Gruppe gemeinsam gegebene Litteratur.
Hurra! ein Beifalls- oder Freudenruf, im Mittelalter Hetz-, Eil- und Jagdruf, tritt erst in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts wieder auf. In den Befreiungskriegen 1813-15 übernahmen ihn die Preußen von den Russen, seitdem ist das H. als Schlachtruf für die Attacke der Reiterei und den Bajonettangriff reglementarisch geworden. Ein Schlachtruf war bei den meisten Kulturvölkern Gebrauch, die Griechen riefen "Alala"; wie die Römer riefen, ist nicht bekannt (vgl. Feldgeschrei).
Hurrikan, indian. Wort, von welchem unser Orkan herstammen soll, heißt ursprünglich Huiranrucan und bezeichnet eine Art der Wirbelstürme von oft verheerendster Wirkung, welche von den Antillen aus über Westindien und einen Teil der südlich gelegenen Staaten von Nordamerika hinweggehen. Sie entstehen 8-10° nördlich vom Äquator, schreiten zuerst in nordwestlicher Richtung fort und biegen bei dem Überschreiten der Passatzone (25-30° nördl. Br.) unter einem fast rechten Winkel ein, worauf sie in nordöstlicher Richtung weitergehen und sich bis tief in den Atlantischen Ozean hin erstrecken, aber nicht bis Europa gelangen (s. Wind).
Hurst (spr. hörst), s. Ashton under Lyne.
Hurtado, 1) (H. de Toledo) Luis, span. Dichter und Schriftsteller, geboren um 1530 zu Toledo, war längere Zeit als Pfarrer an der Kirche San Vicente daselbst thätig und starb nach 1598. Von seinen im Druck erschienenen Werken sind hervorzuheben: der berühmte Ritterroman "Palmeirim de Inglaterra" (zuerst Toledo 1547), mehrere Dramen, wie: "Tragedia Policeana" (das. 1548), "Comedia di Preteo y Tibaldo" (das. 1552) und "Egloga Silviana" (das. 1552); ferner: "Las córtes del casto amor" und "Las córtes de la muerte" (das. 1557; letztere auch in der "Biblioteca de autores españoles", Bd. 35); endlich das Epos "Historia de San Joseph" (das. 1598). Auch dichtete H. Romanzen, welche in den großen Sammlungen (Romanceros) enthalten sind, und lieferte eine Übersetzung von Ovids "Metamorphosen" (Toledo 1580 u. öfter). Andres von ihm ist