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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Kopenhagen

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Kopenhagen (hervorragende Gebäude).

diesen, den alten Pfarrkirchen, kommen noch die Johanneskirche (aus freiwilligen Beiträgen 1856-61 aufgeführt) und die Stephanskirche, beide in Nörrebro, die Jakobskirche in Österbro, die Matthäuskirche in Westerbro und die Paulskirche im östlichen Teil der Stadt, die vier letzten seit 1870 größtenteils aus freiwilligen Beiträgen erbaut; ferner die Schloßkirche auf Christiansborg, die Kirche in der Citadelle, die reformierte Kirche (seit 1688), die römisch-katholische Kirche (in byzantinischem Stil, 1842 eingeweiht), die Methodistenkirche (1864 bis 1865 erbaut); endlich die Synagoge, 1833 eingeweiht.

[Profangebäude.] Das königliche Residenzschloß Christiansborg (1733-40 von Christian VI. erbaut, 1794 durch eine Feuersbrunst gänzlich zerstört, darauf bis 1828 neuerbaut) ist sehr groß, aber architektonisch nicht gelungen. Die dem Schloßplatz zugewendete Hauptfassade hat eine Länge von 113 m, die damit parallel laufende Fassade ist in der Mitte unterbrochen und hat hier eine Kolonnade von 32 dorischen Säulen. Die Hauptgebäude des Schlosses wurden durch eine Feuersbrunst 3. Okt. 1884 bis auf die Mauern in Asche gelegt, wobei der schöne Rittersaal, die Gemächer des Höchsten Gerichts, des Reichstags, der Nationalgalerie etc. gänzlich zerstört wurden und viele Kunstwerke verloren gingen, während die meisten Gemälde gerettet wurden. Die Nebengebäude des Schlosses, welche die an der Südseite desselben befindliche große Reitbahn (mit einer Wasserkunst in der Mitte) einschließen, sind: ein großes Reithaus, Ställe für 200 Pferde, ein altes Hoftheater und Wohnungen für das Hofpersonal. Im NW. hängt das Hauptgebäude des Schlosses mit der Schloßkirche und im SO. mit den meisten auf dem Slotsholm gelegenen öffentlichen Gebäuden zusammen; darunter sind zu nennen: das Gebäude der Ministerien oder das sogen. Kanzleigebäude nebst anstoßendem Palast, das Gebäude des Geheimen Archivs, der Provianthof, das Arsenal des Landetats oder das Zeughaus und die große königliche Bibliothek. Außerdem liegen auf dem Slotsholm, doch isoliert: die Börse, 1619-40 im Renaissancestil (holländisch) erbaut, 127 m lang und 18 m breit, und das Thorwaldsen-Museum, 1839-48 im Stil der etruskischen Grabbauten errichtet, eine Art Mausoleum über dem Grab Thorwaldsens, welches sich in einem innern Hof befindet. Auf Kongens Nytorv steht das im Renaissancestil 1874 gebaute neue Nationaltheater, ferner das Schloß Charlottenborg, 1672 erbaut, welches als Kunstakademie eingerichtet ist und in Verbindung mit dem neuen Kunstausstellungsgebäude steht. Auf Nytorv befindet sich das 1805-15 erbaute Rathaus. Der Kirche Unsrer Frau gegenüber liegt die Universität und in Verbindung mit derselben das schöne Gebäude der Universitätsbibliothek (1856-60 aufgeführt), neben diesem das zoologische Museum (1863-1869 erbaut). Im Anfang der 70er Jahre wurde der neue ausgezeichnete botanische Garten angelegt. Derselbe stößt an das astronomische Observatorium (1859-61 aufgeführt) mit der Statue von Tycho Brahe (von Bissen). Diesem gegenüber liegt das Schloß Rosenborg, 1610-24 von Christian IV. in holländischem Stil gebaut, in welchem jetzt die chronologische Sammlung der dänischen Könige aufbewahrt wird. Der König residiert in einem der vier symmetrisch gebauten Paläste auf dem Amalienborgplatz, die andern sind teils Gliedern der königlichen Familie, teils dem Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten eingeräumt. Ferner sind zu nennen: Prindsens Palais, in welchem sich verschiedene Museen befinden, das Nationalbankgebäude (1866-71 aufgeführt), die Münze, das Posthaus, das Assistenzhaus und der Nikolaiwachtturm (ein Überrest der 1795 abgetragenen Nikolaikirche). Krankenhäuser:

^[Abb.: Karte der Umgebung von Kopenhagen.]