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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Österreich ob der Enns - Ostfriesland.

(das. 1856-88, Bd. 1-55); Janitsch, Geschichte der Entstehung und des Wachstums der deutsch-österreichischen Monarchie (das. 1805-1807, 9 Bde.); Coxe, Geschichte des Hauses Österreich (deutsch von Dippold u. Wagner, Leipz. 1810-17, 4 Bde.; eine englische Fortsetzung bis 1852 erschien Lond. 1853); Lichnowski, Geschichte des Hauses Habsburg bis zum Tod Kaiser Maximilians I. (Wien 1836-44, 8 Bde.); Mailáth, Geschichte des österreichischen Kaiserstaats (Hamb. 1834-50, 5 Bde.); Meynert, Geschichte Österreichs (Wien 1842-47, 6 Bde.); M. Koch, Chronologische Geschichte Österreichs (bis 1740, Innsbr. 1846); "Österreichische Geschichte für das Volk" (Sammelwerk, Wien 1864 ff.); Krones, Handbuch der Geschichte Österreich-Ungarns (Berl. 1876-1879, 5 Bde.); Derselbe, Grundriß der österreichischen Geschichte (Wien 1881-83, 4 Tle.); Mayer, Geschichte Österreich-Ungarns (das. 1874, 2 Bde.); Gregorowicz, Geschichte Österreich-Ungarns (das. 1883 ff.); Huber, Geschichte Österreichs (Gotha 1884 ff.).

Für einzelne Partien außer verschiedenen wichtigen Werken von Ad. Beer (s. d.): Strnadt, Die Geburt des Landes ob der Enns (Linz 1886); Wiedemann, Geschichte der Reformation und Gegenreformation im Lande unter der Enns (Prag 1878-86, Bd. 1-5); A. Wolf, Österreich unter Maria Theresia (Wien 1854); Krones, Ungarn unter Maria Theresia und Joseph II. 1740-90 (Graz 1871); Vivenot, Quellen zur Geschichte der deutschen Kaiserpolitik Österreichs von 1790-1801 (Wien 1873-74, 2 Bde.); Langwerth v. Simmern, Österreich und das Reich im Kampf mit der französischen Revolution von 1790-1797 (Berl. 1880, 2 Bde.); Hock-Bidermann, Der österreichische Staatsrat (Wien 1868-78); A. Wolf, Geschichtliche Bilder aus Österreich (das. 1878-80, 2 Bde.); Einsiedel, Der Feldzug der Österreicher in Italien im Jahr 1805 (Weim. 1872); Hormayr, Das Heer von Innerösterreich im J. 1809 (2. Aufl., Leipz. 1848); die kriegsgeschichtlichen Werke von Welden (s. d.); Oncken, Österreich u. Preußen im Befreiungskrieg (Berl. 1876-79, 2 Bde.); Dunder, Denkschrift über die Oktoberrevolution (Wien 1849); Springer, Geschichte Österreichs seit dem Wiener Frieden 1809 (Leipz. 1863-65, 2 Bde.); Rogge, Österreich von Világos bis zur Gegenwart (das. 1872-73, 3 Bde.); Derselbe, Österreich seit der Katastrophe Hohenwart-Beust (das. 1879, 2 Bde.); Krones, Zur Geschichte Österreichs 1792-1816 (Gotha 1886); Wertheimer, Geschichte Österreichs und Ungarns im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts (Leipz. 1884, Bd. 1); v. Helfert, Geschichte Österreichs vom Ausgang des Wiener Oktoberaufstandes (Prag 1869-86, 6 Bde.); "Protokolle des Verfassungsausschusses im österreichischen Reichstag 1848-49" (hrsg. von Springer, Leipz. 1885); "Österreichischer Generalstabsbericht über den Krieg in Italien 1859" (Wien 1872-76, 3 Bde.).

Österreich ob der Enns und unter der Enns, s. Österreich, S. 480 f.

Öster Risöer, Hafenstadt im norweg. Amt Nedenäs, auf einer Landspitze im Skagerrak, mit bedeutender Schiffsreederei und (1886) 2845 Einw. Ö. ist Sitz eines deutschen Konsulats.

Osterspiele, im Mittelalter dramatische Spiele, die zur Osterfeier in und außerhalb der Kirche aufgeführt wurden; s. Passionsspiele.

Osterstein, Residenzschloß bei Gera (s. d.).

Ostersund, Hauptort und einzige Stadt des schwed. Läns Jemtland, am Ufer des Storsjö und an der Bahn Sundsvall-Drontheim, durch eine Holzbrücke mit der Insel Frösö verbunden, hat (1885) 4745 Einw.

Östersundslän, s. Jemtland.

Osterwald, Gebirgszug im südlichen Teil des preuß. Regierungsbezirks Hannover, zwischen den Flüssen Leine und Hamel, mit Steinkohlengruben.

Osterwasser, s. Ostergebräuche.

Osterwieck (O. am Harz), Stadt im preuß. Regierungsbezirk Magdeburg, Kreis Halberstadt, an der Ilse und der Eisenbahn O.-Wasserleben, hat eine evang. Kirche, ein Amtsgericht, eine Zuckerfabrik, Handschuh-, Bleiweiß- und Zigarrenfabrikation, Glaceelederfärberei, Weißgerberei, Ziegeleien und (1885) 4616 meist evang. Einwohner.

Ostfalen, eine der drei Hauptvölkerschaften (O., Engern, Westfalen), in welche nach der Lex Saxonum die alten Sachsen zerfielen, zwischen Weser, Elbe, Saale und Unstrut seßhaft (s. Sachsen, Geschichte). Der Name erhielt sich auch später noch als Bezeichnung eines Gaues, in welchem Hildesheim lag, und der bis Hannover reichte.

Ostflandern, belg. Provinz, s. Flandern.

Ostfranken, im frühern Mittelalter s. v. w. Austrasien, das ganze östliche Franken im Gegensatz zu Neustrien; nach dem Vertrag von Verdun 843 s. v. w. Deutschland, im Gegensatz zu Frankreich; zuletzt das Herzogtum Franken am Main, im Gegensatz zu Rheinfranken; s. Franken.

Ostfriesland, ehemaliges Fürstentum im westfälischen Kreis des Deutschen Reichs, bildet mit dem Harlingerland (s. d.) jetzt den preußischen Regierungsbezirk Aurich. Über Bodenbeschaffenheit, Einwohner etc. s. Hannover. Zur Römerzeit saßen auf dem Küstenstrich von der Ems bis zur Elbe die Chauken, seit dem 5. Jahrh. die Friesen. Diese wurden im 8. Jahrh. von den Franken unterworfen und 870 dem durch den Vertrag von Mersen neu entstandene Deutschen Reich unterthan. O., ursprünglich das Land zu beiden Seiten der Emsmündung oder die holländische Provinz Groningen, das preußische O. und das oldenburgische Jever umfassend, teilte dann bis in die Mitte des 14. Jahrh. die Geschicke Mittelfrieslands (s. Friesen). Unter den Häuptlingen, welche seit dem 13. Jahrh. in O. emporkamen, erwarb die größte Macht Edzard Cirksena von Gretsyl um 1435. Sein Bruder Ulrich wurde 1454 in den Reichsgrafenstand erhoben und von Friedrich III. mit dem Butjadinger- und Stadland und Jever belehnt, was zu blutigen Kämpfen mit Oldenburg und den Häuptlingen von Jever führte. Graf Edzard I. (1491-1528), der bedeutendste ostfriesische Regent, zwang die Häuptlinge von Harlingerland und Jever, ihn als Oberherrn anzuerkennen, und ward für Groningen von Karl V. zum Statthalter bestellt; dagegen mußte er das Butjadinger- und Stadland an Oldenburg abtreten. Er gab das ostfriesische Landrecht (1515), wendete sich der evangelischen Lehre zu und führte unter seinen Söhnen die Primogenitur ein. Unter Enno III. kam 1611 zwischen den Ständen und dem Grafen der osterhusische Vergleich zu stande, der noch unter der preußischen Regierung als das Fundamentalgesetz der ostfriesischen Verfassung galt. Enno Ludwig (1648-1660) wurde vom Kaiser Ferdinand III. (1654) in den Reichsfürstenstand erhoben, O. blieb aber Grafschaft. Als mit Karl Edzard 1744 die männliche Linie des Cirksenaschen Regentenstammes erlosch, erhob die Tante des verstorbenen Fürsten, Friederike Wilhelmine, Erbanspruch; aber auf Grund der vom Kaiser Leopold I. 1694 dem Kurhaus Brandenburg erteilten Anwartschaft ließ Friedrich II. 7. Juni 1744 Aurich von einem preußischen Korps besetzen, worauf 23. Juni das Land der preußischen Krone huldigte.