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Spechthausen - Speckstein.
eckige, in Reihen angeordnete Erhöhungen erhielten (s. Abbildung). Erst später wurden Buckel und Knöpfe angeschmelzt.
^[Abb.: Spechter.]
Spechthausen, Fabrikort im preuß. Regierungsbezirk Potsdam, Kreis Oberbarnim, südwestlich von Eberswalde, hat eine Papierfabrik, in welcher der größte Teil der deutschen Staatspapiere angefertigt wird, u. (1885) 275 Einw.
Spechtmeise, s. Kleiber.
Spechtwurzel, s. Dictamnus.
Special, Species (lat.), s. Spezial, Spezies.
Species facti (lat., Thatbericht), Erzählung des Thatbestandes bei einem Rechtsfall, namentlich der bei einer militärgerichtlichen Untersuchung von dem mit Strafgewalt ausgestatteten Vorgesetzten des Angeschuldigten an den Gerichtsherrn erstattete Bericht, welcher die dabei in Betracht kommenden Thatumstände darlegt.
Specifica (lat.), s. Spezifische Arzneimittel.
Specimen (lat.), Probe, Probearbeit.
Speck (Lardum), das feste und derbe Fett, welches sich zwischen der Haut und dem Fleisch mancher Tiere, namentlich der Schweine (im geräucherten Zustand wichtiger Handelsartikel), dann auch der Robben und Walfische (dient zur Darstellung von Thran) ansetzt.
Speckbacher, einer der Anführer des Tiroler Aufstandes von 1809, geb. 13. Juli 1767 auf dem Hof Gnadenwald, zwischen Innsbruck und Hall, verbrachte seine Jugend teils als Wildschütz, teils als Landwirt und kämpfte schon 1797, 1800 und 1805 gegen die Franzosen; vom Gut seiner Frau hieß er der "Mann vom Rinn". Einer der Vertrauten des Sandwirts Hofer, überfiel er 12. April 1809, am Tag des Ausbruchs der Insurrektion, die bayrische Garnison zu Hall, nahm mit dem dortigen Kronenwirt Joseph Straub die von Innsbruck entkommene bayrische Kavallerie gefangen, focht hierauf in den Treffen vom 25. und 29. Mai, welche Tirol zum zweitenmal befreiten, bei der Blockade von Kufstein in den Treffen vom 4., 6. und 7. Aug., einen zehnjährigen Sohn an der Seite, und in der Schlacht am Isel 13. Aug., nach welcher der Marschall Lefebvre Tirol räumen mußte. Nachdem sich auch das Salzburger Gebirgsland erhoben, errang S. im September bei Lofer und Luftenstein bedeutende Vorteile, ward aber 16. Okt. bei Melleck geschlagen, wobei sein Sohn in Gefangenschaft fiel. S. floh darauf von Alp zu Alp, verbarg sich eine Zeitlang unter Schnee und Eis in einer Höhle und war dann sieben Wochen lang in seinem eignen Stall verborgen, bis er endlich im Mai 1810 über die Gebirge nach Wien gelangte. Hier erhielt er die Pension eines Obersten und den Auftrag, die für die Tiroler im Temesvárer Banat neugestiftete Kolonie Königsgnad einzurichten, die aber bald bei der Ungunst der Verhältnisse ein klägliches Ende nahm. Nach dem Ausbruch des Kriegs von 1813 wagte er sich wieder nach Tirol und leistete hier, obwohl es zu keiner entscheidenden Waffenthat kam, treffliche Dienste. Dafür zum Major ernannt, starb er 28. März 1820 in Hall und ward 1858 in der Innsbrucker Hofkirche neben Hofer und Haspinger beigesetzt. Vgl. Mayr, Der Mann vom Rinn und die Kriegsereignisse in Tirol (Innsbr. 1851); Knauth, Jos. S., der Jugend erzählt (Langensalza 1868).
Speckentartung, s. Amyloidentartung.
Speckkäfer (Dermestini Latr.), Käferfamilie aus der Gruppe der Pentameren, kleine Käfer von länglich oder kurz ovalem Körper mit kurzen, zurückziehbaren, gekeulten Fühlern, gesenktem, mehr oder weniger einziehbarem Kopf, meist einem einzelnen Stirnauge und kurzen, einziehbaren Beinen, leben auf Blüten oder in morschen Bäumen, die meisten aber an toten Tierstoffen, welche von den Larven benagt werden. Man trifft sie daher besonders in naturhistorischen Sammlungen und Pelzlagern, wo sie oft großen Schaden anrichten. Beim Angreifen stellen sie sich durch Anziehen der Beine und Fühler tot. Die Larven sind langgestreckt, cylindrisch oder breit gedrückt, an der Oberfläche mit langen, aufgerichteten, nach hinten gewöhnlich zu dichten Büscheln vereinigten Haaren besetzt, mit kurzen Fühlern, meist sechs Nebenaugen und kurzen Beinen, nähren sich von abgestorbenen tierischen Stoffen; bei der Verpuppung platzt ihre Haut nur auf dem Rücken und bleibt als Puppenhülse bestehen. Der S. (Dermestes lardarius L.), 7,6 mm lang, schwarz, auf den Flügeldecken mit breiter, hellbrauner, schwarz gepunkteter Querbinde, überall in Häusern, auf Taubenschlägen, in Sammlungen und im Freien an Aas. Ebendaselbst findet sich seine unterseits weiße, oberseits braune Larve. Der Pelzkäfer (Attagenus pellio L.), 4-5 mm lang, schwarz oder pechbraun, oberhalb schwarz behaart, mit je einem weißhaarigen Punkt auf den Flügeldecken, findet sich in Blüten des Weißdorns, der Doldenpflanzen etc., auch in Häusern, wo die Larve besonders Pelz- und Polsterwaren, wollene Teppiche etc. zerstört. In Sammlungen hausen am schlimmsten die Larven des Kabinettkäfers (Anthrenus museorum L.), 2,5 mm lang, dunkelbraun, mit drei undeutlichen, graugelben Flügelbinden, und des A. varius Fab., gelb, mit drei weißlichen Wellenbinden. Der Himbeerkäfer (Byturus tomentosus L.), 4 mm lang, durch dicht anliegende Behaarung gelbgrau, an Fühlern und Beinen rotgelb, legt seine Eier an unreife Himbeeren, in welchen sich die dunkelgelbe, auf dem Rücken braungelbe, am Hinterleibsende in zwei nach oben gekrümmte, braunrote Dornspitzchen auslaufende Larve (Himbeermade) entwickelt. Sie verpuppt sich in Holzritzen in einer elliptischen Hülle, und die Puppe überwintert.
Speckkrankheit, s. v. w. Amyloidentartung.
Speckleber, s. Leberkrankheiten, S. 599.
Speckmaus, s. v. w. gemeine Ohrenfledermaus.
Speckmelde, s. Mercurialis.
Speckmilz, s. Milzkrankheiten.
Specköl, s. v. w. Schmalzöl, s. Schmalz.
Speckstein (Steatit, Schmeerstein), Mineral aus der Ordnung der Silikate (Talkgruppe), bildet die kryptokristallinischen Varietäten des Talks (s. d.). Was als sogen. Specksteinkristalle beschrieben worden ist, sind Afterkristalle nach Quarz, Dolomit, Spinell etc. Der S. findet sich derb, eingesprengt, die nierenförmigen oder knolligen Massen sind weiß mit rötlichen, grünlichen und gelblichen Nüancen, matt, nur im Striche glänzend, an den Kanten durchscheinend. Er fühlt sich fettig an, hängt aber nicht an der Zunge. Die geringe Härte (1,5) des ungeglühten Materials steigert sich nach dem Glühen bis zu der Fähigkeit, Glas zu ritzen. Spez. Gew. 2,6-2,8. S. ist ein Magnesiumsilikat H2Mg3Si4O12^[H_{2}Mg_{3}Si_{4}O_{12}]. Er bildet bei Göpfersgrün unweit Wunsiedel im Fichtelgebirge ein Lager zwischen Glimmerschiefer und Granit, welche Gesteine sich an der Grenze gegen den S. in einer eigentümlichen halben Umwandlung zu S. befinden, die theoretisch ebenso schwierig zu erklären ist wie die