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Suffolk - Suggestion.
folkschaf gibt kurze, aber sehr feine Wolle. 63 Proz. der Oberfläche sind unter dem Pflug, 18 Proz. bestehen aus Wiesen. 1888 zählte man 41,534 Ackerpferde, 63,258 Rinder, 422,150 Schafe und 130,887 Schweine. Im Bau landwirtschaftlicher Maschinen leistet S. Bedeutendes, andre Zweige der Industrie sind ohne Belang. Hauptstadt ist Ipswich.
Suffolk (spr. ssöffok), engl. Adelstitel, zuerst der Familie Clifford als Grafen, seit dem 14. Jahrh. der Familie Pole als Herzöge von S. Der letzte aus diesem Haus ward 1513 hingerichtet. Heinrich VIII. verlieh den Titel seinem Günstling Charles Brandon, dem Gemahl seiner Schwester Maria, dessen Schwiegersohn Henry Gray von Eduard VI. 1551 zum Herzog von S. erhoben wurde. Derselbe ward nebst seiner Tochter Johanna Gray (s. Gray 1) 1554 enthauptet. Demnächst erhielt Lord Thomas Howard, Sohn des vierten Herzogs von Norfolk, der 1597 zum Baron Howard ernannt war, 1603 den Titel eines Grafen von S. Schon in dem Kampf gegen die unüberwindliche Flotte Philipps II. hatte er sich ausgezeichnet, unter Jakob I. wurde er 1603 Geheimrat und 1605 Lord-Oberkämmerer, in welcher Eigenschaft er sich bei der Entdeckung der Pulververschwörung hervorthat. 1614-18 war er Lord-Großschatzmeister, wurde aber 1618 entlassen, wegen Bestechlichkeit angeklagt und in den Tower gesetzt, aus dem er jedoch nach einigen Tagen wieder befreit wurde. Er starb 1626. Sein zweiter Sohn wurde 1626 zum Grafen von Berkshire erhoben und ist Stammvater der jetzigen Grafen von S. und Berkshire; gegenwärtiger Chef des Hauses ist Charles John Howard, Graf von S. und Berkshire, geb. 7. Nov. 1804.
Suffragan (lat.), jedes zu Sitz und Stimme (suffragium) berechtigte Mitglied eines Kollegiums von Geistlichen; insbesondere der (einem Erzbischof untergeordnete) Diözesanbischof.
Suffrage universel (franz., spr. ssüffrahsch üniwersséll), s. Allgemeines Stimmrecht.
Suffragium (lat.), die Stimme, die der röm. Bürger in den Komitien (s. d.) oder als Richter in Kriminalprozessen (judicia publica) abgab; auch die Abstimmung im ganzen und das Stimmrecht selbst.
Suffrutex (lat.), s. Halbstrauch.
Suffusion (lat., Hyphämie), diffuse Blutunterlaufung von größerer Ausdehnung in die Gewebsmaschen, wie sie namentlich unter der Haut bei Quetschungen, Schlägen mit stumpfen Instrumenten in seltenen Fällen spontan vorkommen, z. B. bei Blutfleckenkrankheit, Skorbut u. dgl.
Sûfismus (Sofismus), der Mystizismus der Mohammedaner, nach welchem der Mensch ein Ausfluß (Emanation) Gottes ist und zur Wiedervereinigung mit demselben zurückstrebt. Seine Anhänger heißen Sûfi ("Wollbekleidete"), da sie nach der Sitte der ersten Gründer im 3. Jahrh. nach Mohammed nur wollene Kleidung trugen, was aber heute nicht mehr der Fall ist. Die Sûfi unterscheiden drei Stationen in ihrem Orden: die der Methode, auf welcher der Moslem die vorgeschriebenen Reinigungen und Gebete äußerlich vollbringt; die der Erkenntnis, auf der er erkennt, daß alle äußerliche Religionsübung keinen wahren Wert hat, und sich vielmehr dem Studium der heiligen sûfistischen Schriften und beschaulichem Versenken in die Gottheit widmet; endlich die der Gewißheit, auf welcher er sich als eins mit der Gottheit weiß und daher über alle Askese erhaben ist. Als Stifter des S., der namentlich in Kleinasien und Persien, auch in Indien Ausbreitung fand, wird ein arabischer Perser aus Irak genannt; für seine bedeutendsten Vertreter gelten der persische Dichter Dschelal eddin Rumi und Frerid eddin Attar aus Nischabur wie auch die berühmten Dichter Hafis und Saadi. Vgl. Tholuck, S., sive Theosophia Persarum pantheistica (Berl. 1821); Kremer, Geschichte der herrschenden Ideen des Islams (Leipz. 1868); Palmer, Oriental mysticism (Lond. 1867); Gobineau, Les religions et les philosophes dans l'Asie Centrale (2. Aufl., Par. 1866).
Suganathal (Val Sugana), Flußthal der Brenta, soweit sie tirolisches Gebiet durchströmt, zieht sich von den Quellen der Brenta ab über 50 km bis zur italienischen Grenze, wo es bei Tezze in eine wilde Schlucht übergeht, enthält die Seen von Caldonazzo und Levico, hat südliche Vegetation, Wein- und Seidenkultur und ca. 70,000 Bewohner. Wichtige Orte sind Pergine, Levico, Borgo und der Badeort Roncegno. Der Name wird von dem Volksstamm der Euganeer abgeleitet, welche hier angesiedelt waren.
Sugatag (spr. schú-), Dorf im ungar. Komitat Marmaros, bei Marmaros-Sziget, mit großem Salinenwerk (jährliche Produktion 165,000 metr. Ztr. Salz). Vom Bergwerk führt eine 20 km lange schmalspurige Bahn nach Marmaros-Sziget.
Suger (spr. ssühsche), franz. Kirchenfürst und Staatsmann, geb. 1081 zu St.-Omer, seit 1122 Abt zu St.-Denis, hatte unter Ludwig VI. und Ludwig VII. bedeutenden Einfluß auf das Staatswesen, verbesserte die Justiz, beförderte Ackerbau, Handel und Gewerbe, begünstigte die Städte, war während Ludwigs VII. Kreuzzug 1147-49 Reichsregent, hob die Macht des Königtums und starb 12. Jan. 1151. Er schrieb unter anderm: "Vita Ludovici VI." (hrsg. von Molinier, Par. 1887) und "De rebus in sua administratione gestis" (bei Duchesne, "Scriptores", Bd. 5). Sein Leben beschrieben Combes (Par. 1853) und Nettement (3. Aufl., das. 1868).
Suggerieren (lat.), einem etwas eingeben, ihn beeinflussend zu etwas veranlassen.
Suggestion (franz., "Eingebung"), die Einflößung bestimmter Vorstellungen in der Hypnose (s. Hypnotismus). Die Erfahrungen der letzten Jahre haben bewiesen, daß die geistige Beeinflussung der durch die Hypnotisierung ihres selbständigen und logischen Denkens beraubten Personen viel weitere Ausdehnung zuläßt, als man bis dahin geneigt war, zu glauben, und daß dadurch erstaunliche Wirkungen erzielt werden können. Richet in Paris will einer Dame von mittlern Jahren nacheinander suggeriert haben, sie sei eine Bäuerin, eine Schauspielerin, ein alter General, ein Prediger, eine Nonne, eine alte Frau, ein kleines Kind, ein junger Mann etc., und sie habe sich jedesmal der eingebildeten Rolle gemäß betragen. In einem kürzlich zu Pforzheim verhandelten Prozeß handelte es sich um Personen, die in der künstlich erregten Wahnvorstellung, Hunde zu sein, auf andre gehetzt worden waren. Der bekannte Psycholog J. Delboeuf in Lüttich hat einer Person sogar mit Erfolg vorgeredet, sie sei ein geheizter eiserner Ofen oder eine brennende Petroleumlampe. Dem Träumenden mangelt eben jede Logik und Fähigkeit, sich durch eignes Denken einer gebieterischen Wahnvorstellung zu entreißen. Man begreift die Gefährlichkeit der Macht eines gewissenlosen Hypnotiseurs über seine Opfer, und es sind bereits mehrere Fälle vor die Gerichte gekommen, in denen Frauen unter dem Vorgeben, mit ihrem Gatten zu verkehren, gemißbraucht oder zu schriftlichen Schenkungen veranlaßt worden sind. Es ist somit höchst bedenklich, sich ohne Beisein einer Vertrauensperson hypnotisieren zu lassen. Einige