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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Sverdrup - Swan's-down.

tette, ein Quintett und ein Oktett für Streichinstrumente, eine Einleitung zu Björnsons Tragödie "Sigurd Slembe", zwei Symphonien, von denen besonders die zweite (in B dur) günstige Aufnahme fand, "Hochzeitsfest" für Orchester, Ouvertüre zu "Romeo und Julie" u. a.

Sverdrup, Johan, norweg. Politiker, geb. 1816 auf dem Schloß Jarlsberg, wo sein Vater die Güter des Grafen Wedel-Jarlsberg verwaltete, studierte die Rechte, machte 1841 sein Examen und ließ sich in Laurvik als Anwalt nieder. 1851 wurde er in das Storthing gewählt, dem er seitdem ununterbrochen angehörte. Radikalen Anschauungen huldigend, gewann er für dieselben mehr und mehr Anhänger und bildete sich durch unermüdliche Thätigkeit eine Partei, welche besonders in der Landbevölkerung vorherrschte (Bauernpartei) und allmählich die Majorität im Storthing erlangte. An ihrer Spitze begann er, zum Präsidenten des Storthings gewählt, den Kampf gegen das Königtum, das er zu einer bloßen Ehrenstellung herabdrücken wollte, mit dem Streit über die Zulassung der Minister zum Storthing, aus dem sich dann der weitere über das königliche Veto entwickelte, in welchem S. 1883 den Sieg davontrug, indem das Ministerium verurteilt wurde. S. wurde 1884 an die Spitze des Ministeriums gestellt, befriedigte aber durch seine Thätigkeit den radikalen Teil seiner Anhänger nicht, welche sich von ihm lossagten, und sah sich aus Rücksicht auf die Konservativen, von deren Stimmen er abhängig war, zu einer gemäßigten Politik veranlaßt.

Svērige (schwed.), Schweden.

Sverker, König von Schweden, Enkel Svens des Opferers, stritt nach dem Erlöschen des Hauses König Stenkils (1129) mit Magnus um den Besitz der Krone und kam endlich in den alleinigen Besitz derselben. Nach seiner Ermordung (1155) versuchten seine Nachkommen vergeblich, sich dauernd auf dem Thron zu behaupten. Mit Johann Sverkerson erlosch 1222 sein Geschlecht.

Svetla, Karoline, böhm. Schriftstellerin (eigentlich Frau Professor Muzak), geb. 24. Febr. 1830 zu Prag, gilt als die hervorragendste Romanschriftstellerin. Unter ihren zahlreichen Erzählungen sind die besten: "Vesnicky roman" ("Dorfroman") und "Kriz a potoka" ("Das Kreuz am Bach"). Eine Gesamtausgabe ihrer zahlreichen Romane erscheint in der "Narodni bibliotheka". S. schrieb außerdem viele Aufsätze über Erziehung und Litteratur; ihre "Memoiren" erfreuen sich der allgemeinen Aufmerksamkeit. Einige ihrer Werke wurden ins Deutsche, Französische, Polnische und Russische übersetzt.

Sw., bei botan. Namen Abkürzung für O. Swartz, geb. 1760, gest. 1818 als Professor in Stockholm; Kryptogamen, westindische, schwedische Flora.

Swaga, s. Borax.

Swains., bei naturwissenschaftl. Namen Abkürzung für William Swainson, geb. 1789 zu Liverpool, gest. 1855 auf Neuseeland (Zoolog).

Swammerdam, Jan, Naturforscher, geb. 12. Febr. 1637 zu Amsterdam, studierte seit 1661 in Leiden Medizin, ging auf einige Jahre nach Saumur und Paris, kehrte 1665 nach Amsterdam, 1666 nach Leiden zurück, erwarb dort 1667 die medizinische Doktorwürde und lebte dann in Amsterdam ausschließlich seinen schon bisher mit großem Eifer betriebenen planmäßigen anatomischen Studien. Körperlich leidend und von einer pietistisch-schwärmerischen Gemütsstimmung ergriffen, vertiefte er sich später in die Schriften der chiliastischen Schwärmerin Bourignon, ging 1675 zu ihr nach Schleswig und geleitete sie nach Kopenhagen, kehrte dann krank nach Amsterdam zurück und starb daselbst 17. Febr. 1680. S. war als Erforscher der kleinern Tierformen von epochemachender Bedeutung; er erfand auch die Methode, die Blutgefäße durch Ausspritzung mit Wachs haltbar und der Untersuchung zugänglich zu machen. In seiner "Allgemeene ^[richtig: Algemeene ...] verhandeling van bloedeloose diertjens" (Utr. 1669; lat., Leid. 1685) legte er die Grundlage für die erste naturgemäße Klassifikation der Insekten, und seine anatomischen Arbeiten über die Insekten, veröffentlicht in der "Biblia naturae" (hrsg. von Boerhaave, das. 1737-38, 2 Bde.; deutsch, Leipz. 1752), sind die bedeutendste Erscheinung auf diesem Felde der Zootomie bis in die neuere Zeit geblieben. Auch beschäftigte er sich mit der Metamorphose der Insekten und suchte die Gleichartigkeit der Zeugungsweise bei Tieren aller Klassen nachzuweisen, indem er die Rolle des Samens feststellte. Er schrieb noch "Miraculum naturae, seu uteri muliebris fabrica" (Leid. 1672).

Swampies, Indianer, s. Kri.

Swamps (engl.), Moräste, Sümpfe in Nordamerika, speziell die am Albemarlesund.

Swamy, Sir Mutu Coomara, gelehrter Ceylonese, geb. 1836 zu Kolombo auf Ceylon, studierte englisches Recht und erlangte als der erste Nichtchrist in England die Würde eines Barristers (Anwalts), wurde dann in seiner Heimat Mitglied des Legislative Council und heiratete eine englische Dame. Seine verdienstlichen Arbeiten zur Quellenkunde des südlichen Buddhismus: "History of the tooth relic of Buddha" und "Sutta Nipata, the dialogues and discourses of Gotama Buddha" (Pâlitexte, mit engl. Übersetzung, Lond. 1874), trugen ihm die Erhebung in den englischen Adelstand ein. Er starb 4. Mai 1879 in Kolombo.

Swaneten, zum kartwelischen Stamm gehöriges Volk in Transkaukasien, das, 12,000 Köpfe stark, die obern Thäler des Ingur und der Tskenis im Gouvernement Kutais bewohnt. Aus den Ebenen Mingreliens vertrieben, haben sie sich in eine fast unzugängliche Gebirgswelt zurückgezogen, wo sie in Verwilderung und nach dem Gesetz der Blutrache sich beständig befehdend ein elendes Dasein führen. Not trieb bei ihnen zur Sitte des Mädchenmordes; Christen sind sie nur dem Namen nach, ebenso ist ihre Abhängigkeit von Rußland (seit 1853) nur nominell.

Swanevelt, Herman, holländ. Maler, geboren um 1600 zu Woerden bei Utrecht, begab sich 1623 nach Paris, von da nach Rom, wo er bis um 1637 lebte, und ließ sich dann, nach kurzem Aufenthalt in der Heimat, 1652 in Paris nieder, wo er 1653 Mitglied der Akademie wurde und 1655 starb. Er hat italienische Landschaften in der Art des Claude Lorrain gemalt, die man zumeist in den Galerien von Rom und Florenz, aber auch in denen von Paris, Frankfurt a. M., München und des Haag findet. Hervorragender sind seine landschaftlichen Radierungen, deren er 116 hinterlassen hat.

Swanhild, nach nord. Sage Sigurds Tochter von Gudrun, wurde am Hof ihres Stiefvaters, des Königs Jonakur (den Gudrun geheiratet, nachdem sie vergeblich den Tod in den Wellen gesucht), erzogen und sollte König Jormunrekr (d. h. Ermanarich, den Ostgotenkönig) heiraten. Weiteres s. Jormunrekr.

Swan River, s. Schwanenfluß.

Swan's-down (engl., spr. swónns-daun, "Schwanendaunen"), eine Art feinen Wollenzeugs, das mit Seide und Baumwolle gemischt ist.