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Syrrhaptes - Szajnocha.
Syrrhaptes, Steppenhuhn.
Syrte, Name zweier Busen des Mittelländischen Meers an der Küste Nordafrikas. Die Große S. (Dschûnel Kebrit, auch Golf von Sidra), zwischen der Landschaft Tripolis und dem Plateau von Barka, bildet den am weitesten nach Süden einbiegenden Teil des Mittelmeers; die Kleine S. (auch Golf von Gabes) liegt südlich von der Bai von Tunis zwischen den Landschaften Tunis und Tripolis.
Syrup (Sirob, arab., lat. syrupus), s. Sirup.
Syrus, röm. Dichter, s. Publilius Syrus.
Sysran (Ssysran), Kreisstadt im russ. Gouvernement Simbirsk, unweit der Wolga, an der Eisenbahn Morschansk-Orenburg, hat 7 Kirchen, eine Stadtbank, eine Realschule und (1885) 28,624 Einw., welche Acker- und Gartenbau, Industrie in Leder, Eisen und Talg und Handel mit Getreide und Salz treiben. S. wurde 1683 angelegt.
Syssitĭen (griech.), gemeinschaftliche Männermahle in den altdorischen Staaten Griechenlands, besonders Sparta, wo sie auch Pheiditien hießen. Zur Teilnahme an den täglichen S. waren alle männlichen Bürger Spartas vom 20. Lebensjahr an verpflichtet und mußten hierzu einen Beitrag in Naturalien und Geld entrichten. Das Hauptgericht war die berühmte schwarze Blutsuppe, Schweinefleisch in Blut gekocht und mit Essig und Salz gewürzt. An jedem Tisch speisten in der Regel 15 Personen, welche auch im Krieg Zeltgenossen waren.
Systēm (griech., das "Zusammengestellte"), jedes nach einer gewissen regelrechten Ordnung aus Teilen zusammengesetzte Ganze. In diesem Sinn redet man von einem Nervensystem, insofern die Verbindung der Nerven deren Zusammenwirken zu den Zwecken des tierischen Lebens bedingt; von einem Tonsystem oder der Reihenfolge der Töne nach bestimmten Intervallen; von einem Planetensystem, das durch die Abhängigkeit der Bewegung der einzelnen Planeten von einem Zentralkörper, der Sonne, zu stande kommt; ferner von Eisenbahn-, Verwaltungs-, Ackerbausystemen etc. Insbesondere aber versteht man unter S. ein geordnetes Ganze von wissenschaftlichen Erkenntnissen, die vollendete Form aller wissenschaftlichen Darstellung, welche dadurch gewonnen wird, daß alle Begriffe aus einem oder einigen höchsten Prinzipien hergeleitet und entwickelt werden, wobei sich das Verfahren nach der Art, wie ein Ganzes wissenschaftlicher Erkenntnisse überhaupt zu stande kommt, verschiedenartig modifiziert. Die unterste Form systematischer Darstellung oder der Systematik ist die Klassifikation, insofern dieselbe lediglich die Verhältnisse logischer Über- und Unterordnung zu berücksichtigen hat, wobei der Zusammenhang des Mannigfaltigen mehr ein äußerlicher ist. Diese Systematik gestaltet sich nicht allein nach der verschiedenen Natur und Erkenntnisquelle der einzelnen Wissenschaften verschieden, sondern es machen sich auch innerhalb des Gebiets einer einzelnen Wissenschaft im Lauf der Zeit Veränderungen nötig, je nachdem man bei Ableitung und Begründung des Details bald von diesem, bald von jenem Standpunkt ausgeht, wodurch nicht nur die Form, sondern auch der Inhalt der Wissenschaft verschiedene Modifikationen erleiden muß. Die Darlegung der allgemeinen Formen des systematischen Verfahrens ist Aufgabe der Logik, während deren nähere Anwendung auf besondere Gebiete wissenschaftlicher Erkenntnis der einzelnen Wissenschaft überlassen bleibt. In der Naturwissenschaft versteht man unter S. die wissenschaftliche Aneinanderreihung der Naturkörper nach gewissen gemeinsamen Merkmalen zu Arten, dieser zu Gattungen, dieser weiter zu Familien, Ordnungen und Klassen. Je nachdem man hierbei von einem einzelnen Merkmal oder einigen wenigen ausgeht oder die Gesamtheit derselben berücksichtigt, unterscheidet man künstliche und natürliche Systeme. Künstliche Systeme hat man namentlich in der Botanik gehabt, z. B. solche, welche nach der Beschaffenheit des Stammes alle Pflanzen in Kräuter und Bäume trennten, oder nach der Beschaffenheit der Fortpflanzungswerkzeuge (wie Linné) oder nach der Frucht (wie Gärtner) einteilten. Sie wurden schon am Ende des vorigen Jahrhunderts durch das alle Merkmale gleichmäßig berücksichtigende und der in der allgemeinen Tracht (Habitus) sich aussprechenden natürlichen Verwandtschaft Rechnung tragende natürliche System (von Jussieu) ersetzt (weiteres s. Pflanzensystem). In der Zoologie hat man niemals eigentlich künstliche Systeme gehabt, da sich hier die natürliche Verwandtschaft deutlicher ausprägt; doch hat auch das zoologische S. im einzelnen selbstverständlich die größten Veränderungen erfahren. Der Zug der modernen Forschung geht dahin, die natürlichen Systeme der Lebewesen zu genealogischen Systemen umzugestalten (vgl. Darwinismus, S. 567 f.). Über Geologische Systeme s. Geologische Formation.
Systemátik (griech.), die Kunst der systematischen Darlegung (s. System), Anleitung dazu. Systematisch, ein System bildend, planmäßig.
Système de la nature, Titel des berühmten philosophisch-materialistischen Buches im Geiste der französischen Encyklopädisten, das pseudonym 1770 erschien, und als dessen Verfasser jetzt der Baron v. Holbach (s. d.) gilt.
Systŏle (griech.), in der Prosodie im Gegensatz zur Diastole (s. d.) die Verkürzung einer von Natur langen Silbe durch die Aussprache, welche regelmäßig in der Senkung des Versfußes unmittelbar vor der folgenden Hebung eintritt, z. B. "Obstupui stĕtĕrūntque comae" (Vergil); in der Physiologie die Zusammenziehung der Herzmuskulatur (weiteres s. Blutbewegung, S. 60).
Sytschewka (Ssytschewka), Kreisstadt im russ. Gouvernement Smolensk, an der Wasusa und der Bahnlinie Wjasma-Rshew, mit (1885) 4984 Einw.
Syzygĭen (griech.), in der Astronomie gemeinsame Bezeichnung für Konjunktion und Opposition, also für diejenigen Stellungen eines Planeten zur Sonne, wo beide, von der Erde aus betrachtet, entweder gleiche oder um 180° verschiedene Länge haben.
Szabadka (spr. ssá-), s. Maria-Theresiopel.
Szabolcs (spr. ssáboltsch), ungar. Komitat am linken Theißufer, grenzt an die Komitate Szatmár und Bereg im O., Ung und Zemplin im N., Borsod und Szolnok im W. und Bihar im Süden und umfaßt 4917 qkm (89,3 QM.). Der Boden bildet eine im O. bewaldete, im W. und NW. aber längs des Laufs der Theiß mit Sodaseen und Morästen angefüllte, doch überaus fruchtbare Ebene mit fetten Weiden. Nur der sogen. Nyir, eine sandige Fläche mit dünenartigen Erhebungen, ist weniger fruchtbar. Hauptfluß ist die Theiß mit der Szamos. Die Einwohner (1881: 214,008), meist Ungarn, betreiben die Rindvieh-, Schaf- und Schweinezucht im großen. Hauptort des Komitats, welches die Ungarische Staatsbahn durchschneidet, ist die Stadt Nyiregyháza.
Szajnocha (spr. schai-), Karl, poln. Dichter und Geschichtschreiber, geb. 1818 zu Komaro bei Sambor in Galizien, wurde 1835 als Gymnasiast zu Lemberg wegen eines politischen Gedichts, das man bei ihm