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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Altenberg - Aluminium

Altenberg in Sachsen, (1885) 1916 Einw.

Altenburg, (1885) 29,110 Einw.

Altendorf, (1885) 25,693 Einw.

Altenessen, (1885) 15,599 Einw.

Altensteig, (1885) 2154 Einw.

Altersversicherung, s. Arbeiterversicherung (Bd. 17).

Althaide,* Dorf im preuß. Regierungsbezirk Breslau, Kreis Glatz, an der Weistritz, hat eine Papierfabrik, 2 erdig-alkalische Eisenquellen mit Bad und (1885) 524 Einw.

Althaldensleben, (1885) 2962 Einw.

Althaus, Theodor, Schriftsteller. Seine Biographie schrieb sein Bruder Friedrich A. ("Th. A., ein Lebensbild", Bonn 1888). Letzterer (geb. 14. Mai 1829 zu Detmold) veröffentlichte außerdem: "Englische Charakterbilder", durch gründliche Kenntnis und glänzende Darstellung ausgezeichnete Essays (Berl. 1870, 2 Bde.), eine Übersetzung von Forsters Dickens-Biographie u. a. Er lebt als Arzt in London u. ist Mitarbeiter angesehener deutscher Zeitschriften.

Alt-Heikendorf,* Dorf im preuß. Regierungsbezirk Schleswig-Holstein, Landkreis Kiel, östlich am Kieler Busen, hat ein Seebad und (1885) 633 Einw.

Altkirch, (1885) 3242 Einw.

Altlandsberg, (1885) 2441 Einw.

Altona, (1885) 104,717 Einw.

Altötting, (1885) 3202 Einw.

Alt-Reichenau,* Dorf im preuß. Regierungsbezirk Liegnitz, Kreis Volkenhain, in einem tiefen Thal am Striegauer Wasser, hat eine evangelische und eine kathol. Kirche, eine Oberförsterei, einen alkalischen Säuerling (St. Anna-Kurquelle) u. (1885) 2510 Einw.

Altruppin,* s. Ruppin 2) (Bd. 14).

Altshausen, (1885) 2427 Emw.

Altstätten, (1888) 8430 Einw.

Altwasser, (1885) 8672 Einw.

Aluminium. Die elektrolytische Darstellung des Aluminiums hat in neuester Zeit großes Interesse erregt. Schon Davy und Deville bemühten sich, A. aus wässerigen Lösungen durch Elektrolyse abzuscheiden, ihre Versuche blieben aber wie die vieler andrer ohne Erfolg. Der Prozeß mag immerhin ausführbar sein, beim heutigen Stande der technischen Mittel aber erscheint die Elektrolyse im Schmelzfluß befindlicher Aluminiumverbindungen jedenfalls aussichtsvoller, wenigstens soweit die Elektrizität durch Dampfmotoren erzeugt wird. Die zur Abscheidung des Metalls nötige Potenzialdifferenz und damit auch der Elektrizitäts- und Arbeitsverbrauch ist offenbar um so geringer, je mehr sich die Temperatur der Aluminiumverbindung der Dissociationstemperatur nähert. Die ersten Versuche, geschmolzenes Aluminiumnatriumchlorid durch Elektrolyse zu zersetzen, machte Bunsen 1854, und sein Vevfahren ist im wesentlichen bis heute nur mit Änderung des Apparats beibehalten worden. Im großen wurde dasselbe schon 1862 von Bell in Gateshead durchgeführt. Grätzel in Hannover benutzte seit 1883 folgenden Apparat. In einem Ofen A (Fig. 1) sind 2-5 Schmelzgefäße B nebeneinander angeordnet. Dieselben bestehen aus Kupfer oder Eisen u. bilden dann gleichzeitig die Kathoden, oder sie sind aus Porzellan oder Steingut gefertigt und werden in diesem Fall zum Schutz gegen die unmittelbare Einwirkung des Feuers mit einem Metallmantel umgeben, während die Innenseite mit einem als Kathode dienenden Aluminiumblech C ausgekleidet ist. In den Deckel N der Gefäße münden je zwei Röhren D und E für Zu- und Ableitung des reduzierenden Gases, F und G sind Gasleitungsrohre. Zur Isolierung beider Elektroden und gesonderten Ableitung des Chlors wird in den Deckel ein aus Schamotte od. dgl. gefertigter feuerfester Cylinder eingesetzt, der oben mittels eines die Kohlenanode J tragenden Deckels H verschlossen ist, unten seitlich aber zehn schmale Schlitze K besitzt, durch welche die Schmelze zum Kohlepol gelangen kann. Das Chlor entweicht durch die Öffnung L in die Rohrleitung M. Der Apparat besitzt noch mancherlei Nachteile, namentlich wird der Prozeß durch Anwendung des teuern Chlorids sehr kostspielig, der Verbrauch an Kohlenelektroden ist sehr bedeutend, und das Chlor frißt viel A. auf. Man hat nun das Chlorid durch das Fluorid ersetzt und anderseits den Apparat zur Darstellung von Magnesium benutzt, um durch Zusammenschmelzen von diesem mit Kryolith A. darzustellen. E. und A. Cowles, in Cleveland (Ohio) benutzen seit 1886 zur Darstellung von A. und Aluminiumlegierungen ein im wesentlichen aus Thonerde und Kohle bestehendes Gemenge, welches sie im Bereich des elektrischen Licht-^[folgende Seite]

^[Fig. 1. Grätzels Apparat zur Darstellung von Aluminium.]

^[Fig. 2. Cowles' Apparat zur Darstellung von Aluminium. Längschnitt.]

^[Fig. 3. Cowles' Apparat zur Darstellung von Aluminium. Querschnitt.]