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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Lenngren - Leopold
ausgeprägte Eigenart und eine gewisse Eleganz nicht ^^ 31. Dez. 1887 sein fünfzigjähriges Priesterjubiläum
absprecöen. Von seinen übrigen, zum Teil kunstkritischen Schriften neinien wir: l^u^t. (wurdet ot ^on ,, uvi'6 (1878): Iii^wiio <1e8 !)^i^ux-^N8 «i«i V^I^i^n6" (2. Aufl. 1887); 1.^^ sleiu U^^ ä« Icr vie <1888); das illustrierte Wert »I^r Zei^us« (Par.
1888); I^i ^Ii6illcTc>no (1888).
feierte, wurde er von fast allen Herrschern Europas beglückwünscht und beschenkt; große Festlichkeiten wurden abgehalten, eine Aufstellung kirchlicher Kunstwerke iin Vatikan 5. Jan. 1888 eröffnet und eine bedeutende Anzahl von Pilgern vom Papst empfangen.
Diese Huldigungen bestärkten L. in dem Glauben,
5!cnngrcn, Anna Marie, schwed. Dichterin. Ihre > daß in Italien und dein übrigen Europa die Katho-Biographie schrieb Warburg (Stockh. 1888). ! liken die weltliche Souveränität des Papstes für not -^enz, 6) Aiar, Geschichtsforscher, geb. 1!). Juni wendig hielten und ernstlich verlangten, und daß er 1850 zu Greuswald, Sohn des als juristischer Schrift wendig !
sie durch uachdrüctliches Auftreten von Italien er steller bekannt gewordenen Gustav ^.^. (gest. 1888), reichen werde. Auch auf den deutschen Kaiser Wilmachte den Feldzug gegelt Frankreich mit, studierte ! Helm 11., der im Oktober 1888 nach Rom kam und in Bonn, Greifswald und Berlin Geschichte, erwarb ,, 1^. Okt. dem Papst einen Besuch abstattete, setzte er sich in Greifswald 1874 die philosophische Doktor- seine Hoffnung. Doch wardieselbetrügerisch; Deutsch würde, habilitierte sich 1876 in Marburg als Dozent land noch weniger als andre Reiche konnte die Adder mittlern und neuern Geschichte, ward 1881 außer- sicht haben, die Italiener zum Verzicht auf ihre Hauptordentlicher, 1885 ordentlicher Professor daselbst und ! stadt Rom oder anch nur einen Teil derselben zu be-1888 als Professor der Geschichte nach Breslau und ! wegen, da dieselben sie gutwillig uicht herausgeben 1890 nach Berlin berufen. Er schrieb: König Sigis- wollten. Auch die 1888 und 1889 abgehaltenen Kathomund und Heinrich V. uon England (Berl. 1874), likenversaininlungen, welche die weltliche Souueräni: Drei Traktate aus dem Schriftenei Mls des Konstan-! rät forderten, mußten wirkungslos bleiben. L. entzer Koltzils (Marb. 1876),-Die Schlacht bei Mühl- ' berg ,, mit neuen Quellen (Gotha 1879), »Janssens Geschichtedesdeutschen Volkes (Ätünch. 1883), ^Martin Luther«, Festschrift der Stadt Berlin für ihre Schulen zum 10. Rov. 1883 (Berl. 1883), und zahlreiche Abhandlungen in Zeitschriften. Auch gab er den Brief wechsel Landgraf Philipps des Großmütigen uon dessen mit Bucer^ (^eipz. 1880-90, 3 Bde.) heraus.
^cnzburss, u^«) 2501 Einlv.
5tco XIII., Papst, war 1886 und 1887 eifrig bemüht, den kirchlichen Frieden mit Preußen und den übrigen deutschen Staaten herzustellen, und kam den deutschen Regierungen so weit entgegen, als es seine Stellung als Oberhaupt der römischen Kirche nur gestattete. An den neuernannten Bischof Klein von , ^imburg hielt er31. Okt. 1886 beider Konsekration eine Anrede, die von echt christlicher Toleranz erfüllt war und folgende Worte enthielt: In Deutschland leben Sie unter Protestanten und sind auf nähern Verkehr mit denselben angewiesen. Sie werden es sich darum doppelt zur Pflicht machen, Ihr heiliges Amt im Geiste der ^iebe, der Herzlichkeit, der Bescheidenheit, der Milde, des Wohlwollens gegen jedermann zu verwalten. Es ist ja der sicherste Weg zum Herzen, wenn malt ^iebe Zeigt, und unser Herr und Heiland selbst bat gesagt: .Daran wird man erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr einander liebet', und diese ^iebe wird auch den Protestanten als das Kennzeichen der wahrelt, ^iebe gelten. So werden wir einander näher kommen.« Er gestand Preußen die Anzeige für die Pfarreien zn und emv Ml durch feinen Staatssekretär Iaeobini Anfang 1887 dem Zentrum, für das Septennat zu stimmen, daim den deutschen Katholiken, bei den Neuwahlen auf die Wünsche der Regierung Rücksicht zu nehmen, so daß das Zentrum wenigstens nicht ^egen das Septennat zu stimmen wagte.
Durch die Kirchenvorlage von 1^87 erklärte er in einem Schreiben alt den Erzbischof von Köln den kirchlicheil Frieden in Preußen im wesentlichen für hergestellt und die Wünsche der Kirche zunächst für befriedigt. Weniger versöhnlich zeigte er sich gegelt Italien. Er beanspruchte volle weltliche Souveränität sür das Papsttum und war erzürnt, daß Italien ihm auch nicht das geringste Zugeständnis in dieser Beziehung machen wollte. Er wiederholte diese Forderung der territorialen Souveränität in immer schärferer Form, so in dem Schreiben vom 15. Juni 1887 an iewm ueueu Staatssekretär Rainpolla. Als er
öete sich nur die Italiener, und empfindlich te es ihn, daß 9. Juni 1889 in Rom dem .Ketzer^
fremdete
tränkte es ihn, daß 9. Juni 1889 in Rom dem ^Kerze Giordano Bruno an der Stelle, wo er verbrannt worden, eilt Denkmal errichtet wurde. Er sprach seine Mißbilligung 30. Juni in einer Allokution an die Kardinäle aus und beschuldigte auch bei anderen Gelegenheiten die italienische Regierung der Erregung feindlicher Leidenschaften gegen das Papsttum.
Lcopardi, Giacomo, Graf, ital. Dichter. Zur Litteratur: Antona-Traversi, 8tnch'^u (^m«'. I<.
(Neapel 1888); Rod, (i. 1.,. ^n<Ie8 ^m' 1o XIX.
.^<^ (Par. 1889).
Imitalieni
schen Originaltext wurde sein Briefwechsel mit dem Kapuzinerpater Marco d'Auiano aus den Jahren 1680 bis 1699 herausgegeben (Graz 1888). Vgl. Pribralli, Zur Wahl Leopolds I. (Wien 1888).
3)^.1., Fürst von Anhalt-Dessau, preuß.
Generalfeldmarschall. Ihm zu Ehren wurde 1889 das 1. magdeburgische Infanterieregiment Nr. ^6 Infanterieregiment Fürst ^.^. voll Anhalt - Dessau benannt. Vgl. auch v. Witzleben, Des Fürsten ^.^. 1. Jugend- und Lehrjahre (Berl. 1889 ff.).
^4) ^.^. Stephan Karl Anton Gustav Eduard Tassilo, Fürst von Hohenzollern, geb. 2^!. Sept. 1835, ältester Sohlt des Fürsten Karl Anton und der Prinzessin Josephine von Baden, wuchs in Düsseldorf auf, gehörte eine Zeitlang der preußischen Armee als aktiver Offizier an und uer mahlte sich 1^. Sept. 1861 mit der Infantin Antonia von Portugal. 1870 als Kandidat für den spanischen Thron aufgestellt, verzichtete er auf denselben, als Frankreich'Einsprnch dagegen erhob, was aber doch den Krieg nicht verhinderte. Durch den Tod seines Vaters 2. Iuui 1885 wurde L. Fürst und Haupt der nichtregierenden ^inte des Hohenzollernhauses. Er ist General der Infanterie ü> lg. uuitk des 1. Garderegiments und Chef des hohenzollerischen FüsilierregimentsNr.40 und residiert meist in Sigmaringen.
Seilt ältester Sohn, Erbprinz Wilhelm, ist 7. März 1864 geboren, seit 27. Juni 1889 mit der Prinzessin Maria Theresia von Bourbon (geb. 15. Jan.
1867), Tochter des verstorbenen Grafen uon Tram, vermählt und Premierleutnant im 1. Garderegiment in Potsdam; der zweite, Prinz Ferdinand, wurde, nachdem ^.^. selbst und seilt ältester Sohlt auf ihre eventuellen Erbrechte verzichtet hatten, 1889 zum Thronfolger in Rumänien proklamiert.