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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Pajou - Panamakanal
"Pajou (spr. -schu), Augustin, franz. Vüdhauer, geb. 1730 zu Paris, bildete sich bei Lemoine, erhielt 1748 den großen akademischen Preis und setzte dann seine Studien in Rom fort. Eine Marmorgruppe, Pluto mit Cerberus, verschaffte ihm 1767 die Aufnahme in die Akademie. P. suchte in engerm Anschluß an die Natur die französische Bildhauerkunst aus der Manieriertheit zu befreieil und zu einer gesunden Auffassung zuführen. Seine hervorragendsten Werke sind: die Statuen von Descartes, Pascal, Turenne, Bossuet und Buffon; Psyche (im Louvre); die drei Najaden an der Fontäne ä68 Inuoo6iit8; die Statuen im Palais-Royal: Mars, Apollo, Prudentia und Libertas; die Frontons im Hof des Palais-Royal und die Skulpturen des großen Theatersaals im Schloß zu Versailles. Er war Professor an der Akademie und starb 1809 in Paris.
Palghat, Stadt im Distrikt Malabar der britischino. Präsidentschaft Madras, an der Madras-Eisenbahn, mit (i88i) 36,339 Enno., darunter 4854 Mohammedaner und 1061 Christen. Die Stadt war als der Schlüssel von Travankor und Malabar von O. her und sein Fort, jetzt ohne Garnison, lange eine vielumstrittene militärische Position, welche mit der Einnahme von Haidarabad endgültig an die Briten überging. Die protestantische Baseler und die römisch-katholische Mission haben hier Stationen.
Palgrave,3)William Gifford, Reisender, starb 4. Okt. 1888 als Generalkonsul in Montevideo.
^Palisa, Johann, Astronom, geb. 6. Dez. 1848 zu Troppau, studierte seit 1866 in Wien Mathematik und Physik, arbeitete auf der Wiener Sternwarte, wurde 1870 an derselben Assistent, 1871 Adjunkt an der Sternwarte zu Genf, 187H Direktor der Sternwarte zu Pola. Hier entdeckte er 1874 seine ersten Planetoiden und in der Folge noch 27. Des Klimas halber kehrte er 1880 als Assistent an die Wiener Sternwarte zurück und beteiligte sich 1883 an der Expedition in den Stillen Ozean zur Beobachtung der Sonnenfinsternis. P. beschäftigte sich auch in Wien mit den Planetoiden und erreichte 1889 die 69. Entdeckung (2H. Außerdem fand er auch mehrere verlorne Planeten, wie Maja, Camilla :c., wieder.
"Palizzi, Giuseppe, ital. Maler, geb. 1813 zu Lanciano in den Abruzzen, widmete sich anfangs der Rechtswissenschaft und gelangte erst 1836 zur Kunst.
Nachdem er seine ersten Studien in Cava bei Salerno gemacht hatte, ging er 1844 nach Paris, wo er sich unter Troyon ausbildete und besonders durch seine Licht- und Lufteffekte große Erfolge errang.
Sein Hauptfach bildeten mit Menschen und Tieren staffierte Landschaften, die, sehr verschieden an Größe und an Wert, gewöhnlich gut gezeichnet und bis weilen großartig in Anlage und Ausführung sind.
Seine hervorragendsten Bilder sind: die Rückkehr vom Jahrmarkt, Ziegen im Weinberg, die Rückkehr vom Felde, der gefällige Esel, der Kälberhandel, die Ruinen der Tempel von Pästum, Ochsen in den Abruzzen bei Sturm, Waldinneres bei Fontainebleau, Büffel aus der Gegend von Pästum, Auf der Straße von San Germano bei Monte Cassino und der Platzregen mit drei Eseltreibern. Er starb 1. Jan. 1888 in Paris.
*Palmiir, Henrik Bernhard, schwed.Satiriker, geb. 1801 in Smäland als Sohn eines Pastors, studierte zu Upsala, war einige Jahre Adjunkt der Chemie am Karolinischen Institut zu Stockholm und wandte sich dann als Mitarbeiter am > ^t'condi^äet < und Begründer des »OLt^äta-XolrkLponclknten« in L'tlüöpmg der litterarischen Thätigkeit zu. Nach dem er später wieder eine Zeitlang als Lehrer an einer landwirtschaftlichen Schule gewirkt, auch eine zweite Zeitung in Linköping gegründet hatte, starb er bald darauf 1856. Seine m Zeitschriften zerstreuten, mit glänzenden: Witz ausgeführten sati rischen Erzeugnisse wurden erst ^876 unter dem Titel: >H1ädriinä6r peti ^nistor« (Feuerbrände und Funken«) gesammelt herausgegeben und lassen ihn als einen Meister des persönlichen Sarkasmus erkennen. Am bekanntesten ist die gegen einen schwedischen Bischof gerichtete Humoreske ^twrsta <Z<?W<5ni Xi-Ht^vinkel« (»Das "Jüngste Gericht in Krähwinkel«), nach einer Idee Kotzebues.
"Palmer, 3)ErastusDow,nordamerikan.Bildhauer, geb. ^i. April 1817 zu Pomven (Onondaga), lebte eine Zeitlang in Ntica (New Jork) als Zimmermann und hatte dabei Gelegenheit, sich in der Holzschnitzerei zu üben. 1846 ließ er sich in Albana nieder und widmete sich zunächst mit großem Erfolg der Steinschneidekunst. Da aber Augenschwäche ihn ver^ hinderte, diese Kunst fortzusetzen, so wandte er sich zur Plastik, modellierte die Büste eines seiner Kmder und brachte sie, in Marmor ausgeführt, unter dem Namen einer kleinen Ceres auf die Ausstellung der Zeichenakademie in New Jork, wo er einen durchgreifenden Erfolg hatte. Von seinen zahlreichen weitern Arbeiten sind hervorzuheben die Medaillone Morgenstern und Abendstern (zwei Profilköpfe mit Flügeln), die Büsten der Resignation, des Frühlings, ein Grabesengel (1871), die Allegorien: der Glaub? (Relief), der Gewissensbiß, die Flora, der gefesselte Friede, die realistischen Figuren: das indianische Mädchen, der Häuptling im Hinterhalt, die weiße Gefangene, die Kinder des Auswanderers, die schlafende Peri, das kleine Bauernmädchen und eine Bronzestatue von Robert Livingstone. 1874 bereiste er die bedeutendsten Kunststädte Europas.
^Pampalöni, Luigi, ital. Bildhauer, geb. 1800 zu Florenz, studierte daselbst, dann in Rom und war später ausschließlich in Florenz thätig, wo er 1847 starb. Seine meist gut naturalistisch durchgebildeten Hauptwerke sind: ein betender Knabe, eine büßende Magdalena, die Statuen von Arnolfo di Cambio und Brunellesco auf dem Domplatz zu Florenz, die kolossale Bildsäule des Großherzogs Leopold I. in Pisa, das Denkmal Lazzaro Papis, des Geschichtschreibers der französischen Revolution, und eine Statue Leonardo da Vincis in den Nffizien zu Florenz.
Panamalanal. Die Arbeiten an diesem Kanal (s. das Spezialkärtchen auf der Karte »Westindiem, Bd. 16) sind endlich 15. März 1889 eingestellt worden, nachdem etwa 55 Mill. edm Erde ausgehoben worden waren. Eine Geschichte dieses Kanalbaues bietet uns H. Polakowsky in den »Deutschen geographischen Blättern« (Brem. 1889). Im I.
1876 bildete sich in Paris auf Anregung des Herrn u. Lesseps eilt internationaler Ausschuß zur Prüfung der Kanalfrage und gleichzeitig unter Vorsitz des Generals E. Türr eine 80016^6 oivils iuterul Uionkis clu l ÜHNÄi iut6r006Ä,iii<^u6. Lucien N.
S. Wyse und Arm. Reclus wurden 1876-78 mit einer vorläufigen Untersuchung des Terrains betraut, und 20. März 1878 erteilte die Regierung von Kolumbien eine Konzession zum Bau eines Kanals. Ein Kongreß, der im Mai 1879 in Paris zusammentrat, entschied sich zu gunsten der Panamaroute und zum Bau eines Kanals ohne Schleusen, aber mit 6 km langem Tunnel. Die Kosten schätzte man auf 1050 Mill. Frank. Daraufhin gründete Lesseps seine Oompn^rny universal? äu Oauai