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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Stransky - Straßenpost
schließlich vom offenen Meer völlig abgeschnitten, wenn die Landzuge ebenfalls den Anschluß an das gegenüberliegende Nfer erreicht hat; sie führt in diesem Fall den Namen Barre oder Nehrung. Die Barre hat alle charakteristischen Eigentümlichkeiten einer Landzunge und zeigt im Querpronl eine unebene Oberfläche mit ziemlich steiler Böschung auf belden Seiten. Eine solche Barre verbandes entweder eine Insel mit dem Festland, oder mit einer andern Insel, oder, wie oben angenommen, die beiden Endpunkte einer Bucht. Fig. 2 der Tafel zeigt einen Teil der Ostküste des Michigansees: der Absturz an der linken Seite im Hintergrund stellt die Steilküste von Sleeping Bear Bluffs dar, rechts schließt sich bewaldetes Ufer an, das gleichfalls steil abfällt. Eine Barre verbindet diese Küste mit dem Land im Vorder Eine Landzunge entsteht auch in dem Fall, daß der Strom sich oon der Hüfte abwendet, falls derselbe seine anfängliche Geschwindigkeit ^behält; ist das nicht der Fall, sondern tritt vei gro^crui Querschnitt
,^ Fig. 3 a. Querschnitt.
Fiss. 3 und 3a. Barrenbildung.
gründ und trennt dadurch das Haff rechts von dem See zur Linken. Sinkt der Seespiegel im Lauf der Zeit, so können sich mehrere derartige Barren bilden, von denen die jüngere stets in tieferm Niveau liegt als die nächst ältere (Textfig. 3 und 3 g.). Eine ähnliche Erscheinung kennt man von den deutschen Küsten, wo bei flacher Böschung des Strandes sich seewärts vor dem Ufer unter dem Wasser mehrere parallele Rücken erheben, deren Höhe mit der Entfernung vom Nfer abnimmt. Oft liegen vier oder fünf solcher sogen. Riffe hintereinander, welche die Annäherung an die Küste selbst für kleinere Fahrzeuge unmöglich machen. Die Richtung des Küstenftroms ist nicht immer dieselbe; greift an Stelle des vorherrschenden Windes für kürzere oder längere Zeit ein andrer Wind durch, so hat auch dieser eine nun allerdings anders verlaufende Strömung zur , volge. Geht ein solcher Strom um das Ende einer Landzunge herum, so setzt sich an dasselbe eine Fortsetzung unter einem beliebigen Winkel, aus der sich allmählich ein Haken herausbildet Wg. 1 der Tafel).
des Stroms eine geringere Geschwindigkeit ein, so bildet sich vor der Küste eine Terrasse. Von der Strö^ mungsgeschwindigteit hängt nämlich die Tragfähigkeit des Wassers ab; verringert sich erstere, so tritt an der betreffenden Stelle eine An Häufung des bisher mitgeschleppten Materials ein, indem der Überschuß zu Boden sinkt. Die Ablagerung geht vor der Küste vor sich und erstreckt sich immer weiter in den See hinein.
Die Oberfläche dieser vom Wasser aufgebauten Terrasse ist uneben, indem sich ein Rücken an den andern anschließt (Textfig. 4). An jeder Küste gibt es gewisse Punkte, die der Erosion unterliegen, an andern Stellen wird das erodierte Material abgelagert, während die Zwischenräume von den dem Transport eigentümlichen Gebilden eingenommen werden. Der Prozeß des Transports vollzieht sich nur da, wo ein bestimmtes Gleichgewicht zwischen der Menge des Driftmaterials einerseits und der Tragfähigkeit der Wellen und Strömungen anderseits besteht. Sobald dieses Verhältnis gestört wird, indem entweder der Küstenstrom eine Verstärkung erfährt oder durch zu starke Zufuhr von Geschieben verlangsamt wird, tritt sofort Erosion oder Ablagerung ein. Derjenige Faktor, der am meisten störend den Gleichgewichtszustand beeinflußt, ist der Küstenstrom.
Im allgemeinen herrscht die Tendenz vor zu erodieren an vorspringenden Küstenpunkten und abzulagern in Buchten, das Resultat ist die Herstellung einer gleichmäßig verlaufenden Küstenlinie. Vgl. O. Krümm el, Handbuch der Ozeanographie, Bd. 2 (Stuttg. 1887); F. v. Richthofen, Führer für Forjchungsreisende (Berl.
1886).
*StranSty, Georg, bulgar. Politiker, geboren zu Kalofer in Ostrumelien, studierte zu Bukarest Medi^ zin, nahm aber seit dem russisch-türkischen Krieg und der Begründung der autonomen Provinz Ostrumelien 1878 hervorragenden Anteil an den politischen Angelegenheiten seiner Heimat, bekleidete unter Aleko Pascha das Amt eines Finanzdirektors, wurde zwar von der Nationalversammlung zum Rücktritt genö^ tigt, aber dann Mitglied des permanenten Ausschusses derselben und die Seele der Agitation für die Vereinigung Großbulgariens. Er leitete die Vorbereitungen zu dem Stäatsüreich, durch welchen der Generalgouverneur Chrestowitsch 18. Sept. 1885 gestürzt und Ostrumelien mit dem Fürstentum Bulgarien vereinigt wurde, trat an die Spitze der provisorischen Regierung, welche in Philippopel eingesetzt ward, und blieb dem Fürsten Alexander 1886 treu. 1887 wurde er in dem Ministerium Stambulow Minister des Äußern und der Kulte.
*Straßellpoft, die zur Beschleunigung der Einsammlung und Bestellung der am Ort ausgelieferten,