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Elektrodynamometer - Elektro-induktive Abstoßung.
finden soll. Die elektrische Energie wird gemessen durch das Produkt aus Strom und Spannung. Da jedoch bei den heutigen Verteilungssystemen eine konstante Spannung zu Grunde gelegt ist, so können wir den Energieverbrauch, wenigstens bei Gleichstrombetrieb, schon allein aus der Größe der Elektrizitätsmenge erkennen, welche jeweilig durch die Hauptleitungen geht. Diese Art von Zählern, welche die passierende Elektrizitätsmenge aufschreiben, nennt man Coulombzähler (Coulomb, Einheit der Elektrizitätsmenge). Bei Wechselstrombetrieb muß man jedoch, wenngleich auch hier die Spannung immer die gleiche bleibt, das Produkt aus Strom und Spannung zählen, um ein genaues Bild des Energieverbrauchs zu erhalten, da bei Wechselstrom die Phasen von Strom und Spannung ganz verschiedenartig gegeneinander verschoben sein können, so daß nur das Produkt aus der gleichzeitig herrschenden Größe von Spannung und Strom dem thatsächlichen Energieverbrauch gleich ist, nicht aber das Produkt der mittlern Größe von Spannung und Strom. Hat z. B. in einem bestimmten Augenblick die Spannung ihren größten Wert, während der Strom gerade dann gleich Null ist, so ist der wirkliche Energieverbrauch gleich Null, während das Produkt aus der mittlern Größe von Strom und Spannung ein ganz andres Resultat ergäbe. Zähler, welche das Produkt aus der gleichzeitig herrschenden Größe von Strom und Spannung zahlen, nennt man Wattzähler (Watt, praktische Einheit der elektrischen Energie).
Die verbreitetsten E. sind augenblicklich noch jene von Aron. Der Coulombzähler von Aron (s. Figur) besteht in einer Pendeluhr, deren Pendel einen über der vom Hauptstrom durchflossenen Spule schwingenden Stahlmagnet trägt. Auf das Pendel wirkt also bei der Bewegung nicht nur die Schwerkraft, sondern auch noch die magnetische Anziehung zwischen Spule und Magnet, und wenn letztere im Verhältnis zur erstern klein ist, so ist die Beschleunigung der Uhr proportional dem durch die Spule fließenden Strome. Die Voreilung dieses Pendels gegen ein zweites, welches nur der Schwerkraft ausgesetzt ist, gibt daher ein Maß für den Stromverbrauch. Eine jedem Instrument beigegebene Tabelle gibt an, wieviel Lampenbrennstunden einer Minute Voreilung entsprechen. In jüngster Zeit sind die beiden Uhrwerke derart miteinander verbunden worden, daß das Zählwerk unmittelbar die Größe der Voreilung anzeigt. Der Wattzähler von Aron ist analog konstruiert wie der Coulombzähler, nur tritt an Stelle des Stahlmagnets eine Spule mit vielen Windungen dünnen Drahtes, welche einen Zweigstrom (Spannungsstrom) führt. Auf diese Weise wird durch die Wirkung der gleichzeitig herrschenden Größe von Spannung und Strom (in den beiden Spulen) ein Maß des Energieverbrauchs erhalten.
Neuerdings ist ein E. von Werner v. Siemens konstruiert worden, welcher an Genauigkeit den Aronschen Zähler noch übertrifft und den Vorteil hat, daß ein und dasselbe Instrument sowohl für Wechselstrom wie für Gleichstrom Verwendung finden kann. Er besteht im wesentlichen aus einem nach Art der Elektrodynamometer konstruierten Energiemesser, dessen Zeigerausschläge in bestimmten Zeitzwischenräumen (jede Minute) durch eine Zählvorrichtung ihrem Wert nach auf ein Zählwerk übertragen werden und hier sofort die Zahl der Lampenbrennstunden angeben.
^[Abb.: Coulombzähler von Aron.]
Elektrodynamometer. Bei dem von Bellati und Giltay angegebenen E. ist ein Bündel weicher Eisendrähte an zwei Fäden (bifilar) so aufgehängt, daß seine Achse senkrecht zum magnetischen Meridian steht, und ist umgeben von einem Multiplikatorrahmen, dessen Windungsebene mit dem magnetischen Meridian und sonach auch mit dem Eisenbündel einen Winkel von 45° bildet. Gehen Wechselströme durch die Drahtwindungen, so magnetisieren sie das Eisenbündel mit wechselnden Polen und lenken dasselbe daher stets nach derselben Richtung ab. Die Ablenkung, welche, falls sie nur klein bleibt, dem Quadrat der Stromstärke proportional ist, wird mit Spiegel und Skalenfernrohr (vgl. Magnetometer, Bd. 11) gemessen. Das Instrument ist so empfindlich, daß die schwachen Ströme eines Telephons schon starke Ablenkungen hervorbringen.
Elektro-induktive Abstoßung. Wird vor dem einen Pol eines Elektromagnets ein Ring oder eine Scheibe aus Kupfer oder einem andern nichtmagnetischen Metall leicht beweglich aufgehängt und der Magnet durch Schließen des Stromes in der den Eisenkern umgebenden Drahtspule plötzlich erregt, so wird der Kupferring von dem Pol abgestoßen. Die in der Spule und im Eisenkern plötzlich entstehenden primären Ströme induzieren nämlich in dem Ring entgegengesetzt gerichtete sekundäre Ströme (s. Induktion, Bd. 8, und Magnetelektrizität, Bd. 11), welche von jenen gemäß den Prinzipien der Elektrodynamik (s. d., Bd. 5) abgestoßen werden. Wird jetzt der Elektromagnet durch Öffnen des Stromes wieder entmagnetisiert, so sind die im Ring induzierten Ströme mit den verschwindenden primären Strömen gleich-^[folgende Seite]