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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Pflanzenkonservierung

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Pflanzengeographie - Pflanzenkonservierung.

der untern Region: *Astrantia major, der obern: Senecio nemorensis und Fuchsii, *Doronicum austriacum, *Adenostyles albifrons, Veratrum Lobelianum.

13) Alpengesträuch (baumlose Zone), mit Beständen sommergrüner Gebüsche (Salix-Arten, Betula carpatica) oder Krummholz (Pinus montana) und hochwüchsigen Stauden (Mulgedium). - Nebenarten: *Salix Lapponum und silesiaca, *Ribes petraeum, Vaccinium uliginosum, Myrtillus, Vitis idaea, Empetrum.

Zweite Gruppe: Wiesen und denselben sich anschließende Gras- und Staudenformationen.

14) Trockne Hügel- und Triftformation (der Boden zusammenhängend mit Stauden, eingestreuten Sträuchern und Gräsern bedeckt), mit Hagedornbeständen (Crataegus, Prunus spinosa, Rosa- und Rubus-Arten), Stauden (Centaurea, Scabiosa, Poterium, Potentilla verna und argentea), Halbsträuchern von Thymus Serpyllum, Genista tinctoria, Helianthemum, oder auf Sand mit Armeria. - Nebenarten: *Prunella grandiflora, *Anemone silvestris, *Peucedanum Oreoselinum, *Eryngium campestre, Ononis spinosa, Anthyllis, Agrimonia, Koeleria cristata, Cirsium acaule.

15) Thalwiesen (aus langhalmigen, süßen Gräsern auf Boden mit Grundwasser bestehend), mit gesellig wachsendem Alopecurus pratensis, Festuca elatior, Dactylis, Avena flavescens u. a. und Stauden (Heracleum, Campanula patula, Geranium pratense u. a.). - Nebenarten: *Salvia pratensis, *Iris sibirica, *Colchicum autumnale, Lychnis Flos Cuculi, Anthriscus silvestris, Carum Carvi, Ranunculus acer, Rhinanthus u. a.

16) Bergwiesen (aus kurzhalmigen, süßen Gräsern und reichlichen Stauden bestehend, nur auf geneigtem Boden), mit Beständen von Saxifraga granulata (daneben: *Thlaspi alpestre, *Ornithogalum umbellatum) oder von Meum athamanticum (Nebenarten: Phyteuma orbiculare, Polygonum Bistorta, *Crepis succisaefolia) oder von Bergorchideen (Gymnadenia, Coeloglossum, Listera, Platanthera) nebst Botrychium, Convallaria u. a. oder auf torfigem Untergrund mit Beständen von Nardus stricta (Nebenarten: Scorzonera humilis, Pedicularis silvestris).

17) Bergmatten mit alpinen Gräsern (Poa alpina) und überwiegenden Beständen von Alchemilla vulgaris (Nebenarten: *Homogyne alpina, *Anemone narcissiflora, *Hieracium alpinum, *Carex atrata) und quelligen Matten (*Bartsia alpina, *Swertia perennis).

Dritte Gruppe: Sumpfwiesen, Grün- und Hochmoore, Heiden.

18) Berg-Grasmoore (von süßen Gräsern, Riedgräsern und Binsen bewachsene Sumpfflächen, die in Berührung mit stehendem Wasser sind), mit Sumpfwiesen (Molinia, Carex- und Eriophorum-Arten, Parnassia palustris, Valeriana dioica, *Pinguicula vulgaris), Binsenmooren (Juncus-Arten, Drosera rotundifolia, *Hydrocotyle vulgaris), Wollgras- und Riedmooren (Eriophorum vaginatum, *E. alpinum) und Torfsümpfen (Carex ampullacea und andre Arten, *Scheuchzeria palustris).

19) Gesträuchführende Moosmoore (mit Erikaceensträuchern in Sumpfmoospolstern, daneben die Moorpflanzen der vorigen Gruppe), mit *Ledum palustre, Vaccinium uliginosum und Oxycoccus, Empetrum, in der Bergregion mit Salix repens, in der Alpenregion mit Betula nana.

20) Gebüschführende Hochmoore (Filze), teils als Sumpfkieferfilze (mit gesellig wachsenden Pinus montana, Sphagnum, Vaccinium uliginosum), teils als Sumpfbirkenfilze (mit Betula pubescens, Sphagnum) auftretend.

21) Niedre Heiden (gesellige Erikaceensträucher auf trocknem Niederungsboden), mit vorwiegender Calluna vulgaris, Heidelbeergesträuch, Sarothamnus-Gestrüpp, Wacholder und Büschen von Pinus silvestris und betula verrucca. - Nebenarten: Hieracium Pilosella. Antennaria dioica, Arnica montana u. a.

22) Bergheiden (gesellige Erikaceensträucher auf Gebirgsboden mit beigemengten Berg- und Alpenpflanzen), aus Calluna-Beständen (nebst Vaccinium Myrtillus, *Pulsatilla alpina, Hieracium alpinum und Bergorchideen) und aus Myrtillus-Beständen mit Bergmattenstauden (Calamagrostis Halleriana, Aira flexuosa, Luzula nigricans). - Nebenarten: Empetrum, Trientalis, Homogyne alpina.

Vierte Gruppe: Fels-, Wasser- und Salzbodenflora (mit gemischten Vegetationsformen).

23) Niedere Fels- und Geröllflora (aus zerstreut wachsenden, xerophilen Gebüschen, Gesträuchern und Stauden bestehend), mit Beständen von Hagedorn (Rosa. Prunus spinosa nebst Cotoneaster), Liliaceen (Anthericum, Allium-Arten), Sedum, Gesträuchen der Heideformation, Stauden (Artemisia campestris, Euphorbia Cyparissias, *Peucedanum Cervaria) und xerophilen Gräsern (Festuca ovina) und Farnrasen (Asplenium Ruta muraria u. a.).

24) Obere Fels- und Geröllflora (felsbewohnende montane und alpine Genossenschaften nebst Flechten und Moosen), mit Halbsträuchern (Erikaceen, Salix) und Rasen von Gräsern und Farnen in Felsspalten, immergrünen Kräutern (Lycopodium Selago), Moosüberzügen (Andreaea, Racomitrium) und Flechten. - Nebenarten: Pinus montana, Agrostis rupestris, *Woodsia, *Saxifraga decipiens, *Sedum alpestre, *Linnaea, *Cetraria nivalis.

25) Flußuferflora (Bestände von Sträuchern und Stauden ohne Waldschutz an Ufern fließender Gewässer), mit sommergrünen Gebüschen (Alnus, Salix. - Nebenart: Solanum Dulcamara), Gräsern (Baldingera arundinacea) und Stauden (Symphytum officinale, Nasturtium-Arten).

26) Sumpf- und Teichflora (Bestände von unter Wasser wurzelnden, aufrecht im Wasser emporwachsenden oder schwimmenden Pflanzen, ohne Sphagnum), mit Schilf- und Binsenbeständen (Phragmites, Scirpus lacustris, Sparganium, Typha, Butomus, Sagittaria, Alisma, *Acorus Calamus) und Schwimmpflanzen (Nymphaea, Nuphar, Polygonum amphibium, *Hydrocharis, *Trapa, Arten von Potamogeton).

27) Salzbodenflora (auf reichlichern Kochsalzgehalt des Bodens angewiesene Halophyten), auf Salzsümpfen (Triglochin maritimum, T. palustre, Zannichellia pedicellata), Salztriften (Glyceria distans, Glaux maritima) und trocknen Salzfluren (Salicornia herbacea, Chenopodina maritima). - Nebenarten: Aster Tripolium, Spergularia salina, *Artemisia maritima, *Plantago maritima, Juncus Gerardi.

Diesen Formationen ist noch die Mischlingsflora der Ruderal- und Kulturflächengewächse anzuschließen, welche Drude nicht berücksichtigt hat. In der norddeutschen Tiefebene, welche pflanzengeographisch einen Teil des baltisch-mitteleuropäischen Gebiets bildet, sind von oben genannten Formationen die Auenwälder, Bruchwaldungen, Waldmoore, Birkenhaine, Kiefern- und Fichtenwälder ohne Bergstauden, die Thalwiesen, die Gras- und Moosmoore, die niedern Heiden sowie die Flora der Ufersümpfe, Teiche und des Salzbodens ebenso entwickelt wie in dem mitteldeutschen (Hercynischen) Bergland; letzteres hat anderseits wieder gewisse gemeinsame Züge mit dem Alpenbezirk. Auf diese Weise ist wenigstens den Hauptzügen nach eine vollkommen durchsichtige pflanzengeographische Gliederung Deutschlands erreicht, deren Abschnitte sich dem orographischen Aufbau desselben anschließen und zugleich den Verlauf zahlreicher Vegetationsgrenzen regeln. Durch die von Drude vorgenommene genauere Abgrenzung der mitteldeutschen Vegetationsformationen wird ferner eine Vergleichung derselben mit denen andrer Florengebiete ermöglicht und eine sichere Unterlage sowohl für die Ermittelung gewisser biologischer Organisationsfragen im Kreise der einzelnen Formation als auch zur Entscheidung zahlreicher, bisher sehr unsicherer Besiedelungs- und Wanderungsfragen gewonnen. Vgl. Drude, Über die Prinzipien in der Unterscheidung von Vegetationsformationen (in Englers »Botanischen Jahrbüchern«, Bd. 11, 1889).

Pflanzenkonservierung, Zubereitung von Pflanzen und Pflanzenteilen für Herbarien, Museen u. dgl. Hauptgesichtspunkte bei der P. sind Erhaltung der charakteristischen Teile in leicht erkennbarer Form und Sicherstellung der Pflanzen gegen Verderben. Die einfachste, älteste Form der P. besteht im Trocknen der Pflanzen zwischen ungeleimtem Papier unter gelindem Drucke. Geleimtes Papier ist zu verwerfen, da es die aus den Pflanzen beim Trocknen austretende Feuchtigkeit nur schwer und in geringem Grade aufsaugt. Der Druck wurde früher durch Schraubenpressen ausgeübt. Dieselben sind aber wegen des ungleichmäßigen Druckes während des Trockenprozesses