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Baugewerks-Berufsgenossenschaften
andern Lehranstalten. Verhältnismäßig gering ist noch immer die Zahl der B. in Preußen, das diesen Anstalten erst seit etwa 1880 umfassendere staatliche Aufmerksamkeit und Unterstützung zugewendet hat. Von den 45 deutschen B. kommen 15 auf Preußen, wovon 5 Staatsanstalten sind.
Außerhalb des Deutschen Reichs finden sich die B. nur selten in selbständiger Entwicklung; meist sind sie mit andern Fachschulen verbunden, z. B. ein Bestandteil vieler Staatsgewerbeschulen Österreichs (s. Bauschulen und Staatsgewerbeschulen).
Die B. setzen allgemeine Volksschulbildung voraus, sind auch nicht auf Förderung einer über das Fachbedürfnis hinaus greifenden allgemeinen Bildung gerichtet. Ihr Unterrichtsplan umfaßt die Baukunde mit ihren einzelnen Zweigen, ferner Baukonstruktionen und Bauformenlehre, Geschichte der Baukunst, in hervorragender Weise Zeichnen und Entwerfen, Projektionslehre, sowie niedere Mathematik, Physik und Mechanik, auch wohl Feldmessen, Modellieren, deutsche Aufsätze und Buchhalten. Praktische Bauthätigkeit muß in der Regel dem Unterricht vorangehen und begleitet ihn gewöhnlich in der Weise, daß mehrere Jahre hindurch Sommerpraxis und Winterschule abwechseln; einzelne B. sind mit Lehrwerkstätten versehen. Die Absolvierung einer Baugewerkenschule ist gewöhnlich die Vorbedingung für die Prüfung als Baugewerksmeister, die unter dem Vorsitz eines Regierungskommissars vor einer aus Lehrern und Baugewerksmeistern gemischten Prüfungskommission erfolgt. In Preußen gilt die an einer staatlich beaufsichtigten Baugewerkenschule bestandene Reifeprüfung als wissenschaftlicher Teil der Innungsmeisterprüfung. (S. auch Fachschulen und Technisches Unterrichtswesen.)
Baugewerks-Berufsgenossenschaften. 1) Hamburgische für Hamburg, Lübeck, Schleswig-Holstein und die beiden Mecklenburg. Sitz ist Hamburg; Sitz der 5 Sektionen: Hamburg, Lübeck, Kiel, Flensburg, Schwerin. 2) Nordöstliche für die Provinzen Brandenburg mit Berlin, Pommern, Ost- und Westpreußen. Sitz ist Berlin; Sitz der 5 Sektionen: Berlin, Potsdam, Stettin, Danzig, Königsberg i. Pr. 3) Schlesisch-Posensche für die Provinzen Schlesien und Posen. Sitz ist Breslau; Sitz der 5 Sektionen: Breslau, Liegnitz, Oppeln, Posen, Gnesen. 4) Hannoversche für die Provinz Hannover, Reg.-Bez. Minden, für Oldenburg, Braunschweig, Lippe, Schaumburg-Lippe, Pyrmont, Schaumburg-Rinteln, Bremen. Sitz ist Hannover; Sitz der 4 Sektionen: Hannover, Minden, Braunschweig, Bremen. 5) Magdeburgische für die Reg.-Bez. Magdeburg und Merseburg und das Herzogtum Anhalt. Sitz ist Magdeburg; Sitz der 3 Sektionen: Magdeburg, Halle a. S., Dessau. 6) Sächsische für das Königreich Sachsen und die Fürstentümer Reuß mit der Enklave Gesell. Sitz ist Dresden; Sitz der 6 Sektionen: Dresden, Leipzig, Zwickau, Chemnitz, Bautzen, Gera. 7) Thüringische für den Reg.-Bez. Erfurt, für Sachsen-Weimar, -Meiningen, -Altenburg, -Coburg-Gotha, Schwarzburg-Sondershausen und -Rudolstadt. Sitz ist Erfurt; Sitz der 4 Sektionen: Weimar, Altenburg, Gotha, Erfurt. 8) Hessen-Nassauische für Hessen-Nassau, Hessen, Waldeck ohne Pyrmont und Rinteln. Sitz ist Frankfurt a. M.; Sitz der 7 Sektionen: Frankfurt a. M., Darmstadt, Wiesbaden, Mainz, Cassel, Gießen, Arolsen. 9) Rheinisch-Westfälische für die Provinz Westfalen ohne den Reg.-Bez. Minden und die Rheinprovinz mit Birkenfeld. Sitz ist Elberfeld; Sitz der 8 Sektionen: Münster i. W., Dortmund, Elberfeld, Düsseldorf, Köln a. Rh., Aachen, Koblenz, Saarbrücken. 10) Württembergische mit dem Sitz in Stuttgart, ohne Sektionsbildung. 11) Bayrische mit dem Sitz in München, ohne Sektionsbildung. 12) Südwestliche für Baden, beide Hohenzollern und die Reichslande. Sitz ist Straßburg i. E.; Sitz der 6 Sektionen: Mannheim, Karlsruhe, Freiburg i. Br., Straßburg i. E., Mülhausen i. E., Metz.
Das Geschäftsjahr 1893 ergiebt folgende Zahlen:
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Nr.	Betriebe	Versicherte Personen	Anzurechnende Jahreslöhne M.	Jahreslohn pro Kopf M.	Einnahme M.	Ausgabe M.	Reservefonds am Jahresschluß M.
 1	 9 341	 49 246	 35 168 619	714,1	  758 973	  614 443	1 526 485
 2	18 980	160 762	103 643 124	644,6	2 262 156	2 262 156	3 557 136
 3	 7 624	 74 708	 34 893 407	467,0	  625 781	  622 770	1 177 900
 4	14 015	116 463	 43 682 476	375,0	  664 202	  602 678	1 192 966
 5	 5 780	 88 754	 24 101 266	271,6	  337 846	  363 161	  858 376
 6	10 619	103 847	 62 478 337	601,6	  643 853	  624 435	1 642 657
 7	 4 869	 34 863	 15 256 315	437,6 	  225 069	  220 561	  456 393
 8	12 110	 68 226	 36 531 687	535,4	  593 705	  561 591	  951 594
 9	17 405	118 957	 74 766 972	628,5	1 152 706	1 099 711	2 310 855
10	14 567	 38 106	 18 030 433	473,1	  297 439	  280 055	  626 448
11	14 182	 72 916	 42 847 491	587,6	1 024 177	1 024 177	2 322 706
12	 8 806	 43 413	 26 898 633	619,5	  401 995	  401 814	  976 835
Zus.   138 304  970 261	 518 298 760	534,1	8 987 902	8 677 552	17 600 351
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Entschädigte Unfälle:
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Nr.	Entschädigte Unfälle überhaupt	Entschädigte Unfalle auf 1000 Versicherte	Darunter Unfälle mit tödl. Ausgang	Darunter Unfälle mit voller Erwerbsunfähigkeit	Gezahlte Entschädigungen* M.
 1	  305	 6,19	 40	 65	  366 453
 2	1 566	 9,74	153	 80	1 296 667
 3	  483	 6,47	 58	 28	  365 328
 4	  364	 3,13	 53	 16	  350 478
 5	  164	 1,85	 16	  1	  195 337
 6	  505	 4,86	 63	 22	  412 200
 7	  199	 5,71	 24	  4	  134 122
 8	  382	 5,60	 53	 18	  326 806
 9	  779	 6,55	118	 15	  654 849
10	  289	 7,58	 26	 --	  165 560
11	  876	12,01	 96	 18	  670 775
12	  252	 5,80	 38	  1	  240 746
Zus.	6 164	 6,35	738	268	5 179 351
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* Einschließlich der für frühere Unfälle gezahlten Renten.