Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Celébes'
Anmerkung: Fortsetzung von [Bodengestaltung.]
erheben sich bis über 3000 m. Der Pik Bobokaraēng im S. hat 3070, der Berg bei dem Kap
Dondo 2810, der Pik von Tokala 2599 und der
Klabat 2019 m Höhe. Auf der nördl. Halbinsel,
namentlich in ihrem nördlichsten Teile, kommen
zahlreiche, teils ausgebrannte, teils noch Spuren
von Thätigkeit zeigende Krater (Vulkan Saputan
1793 m) und Solfataren vor. Auch sind Erdbeben
häusig. C. ist ein lange schon isoliertes Stück der
Malaiischen Inselwelt. Zufolge seiner eigentümlichen Gestalt haben die zahlreichen Flüsse nur kurzen
Lauf und selbst die bedeutendsten sind nur wenige
Kilometer aufwärts befahrbar. Wichtiger sind einige
Landseen, wie der von Tondana in der nördlichen,
der Tempesee in der südl. Halbinsel und der von
Posso im centralen Hochlande. Von Metallen finden
sich Gold, besonders in der Landschaft Gorontalo,
wiewohl nur in geringer Menge, Kupfer, Eisen von
vorzüglicher und Zinn von geringer Güte.
Klima, Pflanzen- und Tierreich. Das Klima ist
echt tropisch, eine Regenzeit fällt in die Monate
November bis April; an der Südwestküste fallen
jährlich 346 mm Regen. Die Vegetation ist infolge
der Gestalt und Bodenverhältnisse nicht ganz so
reich und üppig als die von Borneo und Sumatra,
namentlich sind die Wälder von geringerer Ausbreitung und Dichtheit. Dagegen kommen weite, zu
Weideplätzen von Pferden und Rindern geeignete Grasflächen
häufig vor. Die Flora ist im allgemeinen die der Sunda-Inseln (s. d.), aber hier, östlich
der Mangkassar-Straße, mehren sich schon die Anzeichen einer
alten gemeinsamen Entwicklung mit
Neu-Guinea und der tropischen Ostküste Australiens.
Auch die Fauna zeigt eine große Annäherung
an die der Molukken und Australiens. So finden
sich hier bereits Beuteltiere (2 eigentümliche Arten
Kusus). Von Raubtieren findet sich eine in Indien
weitverbreitete und auf C. höchst wahrscheinlich eingeführte Biverre. Auch eine Hirschart ist eingeführt.
Ganz eigentümlich sind für die Insel ein großer
schwarzer Affe (Cynopithecus nigrescens Gray),
eine Büffelantilope (Anoa depressicornis Smith),
2 merkwürdige Schweinearten (Sus celebensis Müll.
und der Hirscheber Porcus babyrussa Wagl.),
5 Arten Eichhörnchen, 2 Mäuse und 5 Fledermäuse. Die
Landvögel sind durch 123 Gattungen und 152 Arten
vertreten, davon sind 9 Gattungen und 66 Arten auf
diese Insel beschränkt. Der Mischcharakter der Fauna
spricht sich gerade in der Zusammensetzung der Vogelwelt von C. sehr
deutlich aus: 24 Gattungen finden
sich auch auf Java und Borneo, 15 auf Timor und
den Molukken. Reptilien sind zahlreich, aber noch
nicht genau gekannt.
Insekten sind verhältnismäßig
nicht stark, aber durch schöne Formen vertreten. Von
Schmetterlingen sind 200 Arten bekannt, darunter
prachtvolle große Tagfalter, auch die Käfer weisen
hier ausgezeichnet schöne Formen auf. Als Haustiere werden besonders Rinder, Büffel und Pferde
gezogen, die letztern von vorzüglicher Art.
Bevölkerung. Die Einwohnerzahl von C. wird
auf etwa 1½ Mill. geschätzt. Die ältesten Bewohner sind die Alfuren oder Harafora (s. d.),
die jetzt nur noch den mittlern Teil der Insel, die
nördl. Halbinsel sowie das innere der nordöstl. und
südöstl. Halbinsel innehaben, von dort aber sowie
aus der ganzen südl. Halbinsel schon in sehr alter
Zeit durch malaiische Einwanderer aus Sumatra
und Malaka verdrängt wurden. Sie sind, mit Ausnahme der Bewohner der Landschaft Minabassa
↔
in der nördl. Halbinsel, unter denen schon seit
Jahren methodisch das prot. Christentum verbreitet
wird, Heiden. Ihre Hauptbeschäftigung ist Ackerbau,
Pferde- und Rindviehzucht. Die malaiischen
Einwanderer, welche erst verhältnismäßig spät zum
Islam übertraten, stifteten auf C. eine Menge
kleiner, größere
oder kleinere Bundesgenossenschaften
bildender Küstenstaaten. In vielen derselben war
die weibliche Erbfolge Gesetz oder bloß gestattet.
Ihre wichtigsten Stämme sind die Bugi (s. d.) und
die Makaffaren. Zwischen der malaiischen Küstenbevölkerung leben die von letzterer kaum verschiedenen Orang Badjo oder
Bjadjo, wahrscheinlich ebenfalls eingewanderte, aber Heiden gebliebene
Malaien. Dieselben bringen fast ihr ganzes Leben
als Fischer und Schiffer sogar mit Weib und Kind auf dem Meere zu.
Verwaltung. In administrativer Hinsicht zerfällt
C. in 2 völlig getrennte Teile:
- 1) das Gouvernement
«C. und Zugehörigkeiten», das die ganze
südl. Halbinsel, das Mittelstück bis zur Bai von Palos, die
Westküste der nördl. Halbinsel ungefähr bis Kap
Kandi und die westl. Hälfte der südöstl. Halbinsel
umfaßt. Es zerfällt in 5 Abteilungen und mehrere
mehr oder weniger abhängige Staaten eingeborner
Fürsten. Die Bevölkerung betrug (1890) 593078 E.,
darunter 1518 Europäer und 5332 Chinesen;
- 2) die selbständige Residentschaft Menado, welche fast die
ganze nördl. Halbinsel und die nördl. Hälfte der nordöstl. Halbinsel mit den Sangir- und Talautinseln in
sich schließt und in 2 Abteilungen zerfällt: a. Minahassa (nördlich) mit 147845 E., darunter 850
Europäer und 2296 Chinesen, und d. Gorontalo
(östlich) mit einer Bevölkerung von 2553 E., darunter 61 Europäer und 1149 Chinesen. Hauptstädte und
wichtigste Handelsplätze sind Mangkassar,
Menado und Kema. Wichtigste Ausfuhrartikel sind:
Kaffee, Kokosöl, Kokosnüsse, Reis, Muskatnüsse,
Kakao, Baumwolle und inländische Kattunstoffe.
Die Einfuhr besteht hauptsächlich in europ. Baumwollzeugen und den verschiedensten Gegenständen
des europ. und chines. Luxus und Bedürfnisses.
Geschichte. Die Portugiesen ließen sich zuerst
1512, später 1540 auf C. nieder. Ihnen folgten
die Holländer durch Stiftungen von Handelsetablissements an der Tomoribai 1607 und einige Jahre
später zu Mangkassar. Ihr erster fester Handelsvertrag mit dem Fürsten von Mangkassar ist aber
erst von dem J. 1637. Wiederholte Kriege mit
letzterm von 1660 bis 1669 führten zur Unterwerfung
des Reichs Mangkassar durch die Holländer und
zu gänzlicher Vertreibung der Portugiesen von C.
Seitdem ist, namentlich infolge der Kriege der Niederländer mit verschiedenen Staaten auf C. in den
J. 1819, 1824–25 und 1856 sowie ihrer beiden
Expeditionen gegen Vom 1859, die ganze Insel
teils unmittelbares, teils mittelbares Besitztum derselben geworden. - Vgl. Lahure, Souvenirs. Indes orientalis. L'ile de Célèbes (Brüss. 1879).
Celebrieren (lat.), feiern, festlich begehen, preisen; Messe lesen: Celebránt, ein die Messe lesender Priester;
Celebration, Feier; Celebrität,
Feierlichkeit, Berühmtheit, berühmte Person, berühmter (gefeierter) Name.