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Corangi – Corchorus
Corangi, s. Koringa.
Cor anglais (frz., spr. angläh), s. Englisch Horn.
Corantijn (spr. -tein), Fluß, s. Corentyne.
Corāto, Stadt im Kreis Barletta der ital. Provinz Bari, in 232 m Höhe, hat Dampfstraßenbahn nach Barletta (14 km) und Bari (46 km) und (1881) 30552 E. In der Nähe das moderne Denkmal (l’Epitafio) zur Erinnerung an den Sieg der 13 Italiener unter Prospero Colonna über 13 Franzosen unter Ritter Bayard während der Belagerung von Barletta (1503), sowie großartige Trümmer des von Friedrich Ⅱ. erbauten Castello del Monte.
Corax, s. Kolkrabe.
Corbach, Kreisstadt im Eisenberger Kreis des Fürstentums Waldeck, 4 km von der Landesgrenze, hat (1890) 2700 E., Post zweiter Klasse, Telegraph, Amtsgericht (Landgericht Cassel), 2 Kirchen, fürstl. Landesgymnasium Fridericianum (1579 eröffnet, 12 Lehrer, 8 Klassen, 165 Schüler), Bürgerschule, höhere Mädchenschule, Hospital, Altersversorgungsanstalt, Krankenheilanstalt, Kreditverein, Kreis-, Spar- und Leihkasse; Maschinenfabrik, Kalkbrennereien, Bierbrauereien, Landwirtschaft und Viehzucht. C. ist Geburtsort des Staatsmannes Freiherrn von Bunsen (s. d.).
Corbeil (spr. -béj). 1) Arrondissement im franz. Depart. Seine-et-Oise, hat 640,12 qkm, (1891) 93306 E., 93 Gemeinden und zerfällt in die 4 Kantone Arpajon (142,06 qkm, 15946 E.), Boissy-Saint Léger (168,44 qkm, 26094 E.), C. (195,56 qkm, 29582 E.), Longjumeau (134,06 qkm, 21684 E.). – 2) Hauptstadt des Arrondissements C., 40 km südöstlich von Versailles, an der Mündung der Essonne in die Seine und an der Linie Paris-Montargis-Sens der Franz. Mittelmeerbahn, hat (1891) 8047, als Gemeinde 8184 E., Post, Telegraph, eine got. Kirche, Denkmal der Gebrüder Galignani (s. d.), einen Gerichtshof erster Instanz, Bibliothek; bedeutende Mühlenwerke, Brauerei, Ziegelei, Gerberei, Fabriken von Shawls, Kartonnagen, Öl und Damast und Getreide-, Mehl- und Weinhandel.
Corbeille (frz., spr. -béj, «Korb»), der für die Börsenagenten vorbehaltene Raum auf der Börse (s. d., Bd. 3, S. 326 a); C. de marriage (spr. marrĭasch, «Hochzeitskorb»), auch bloß C., Geschenke, die der Bräutigam der Braut vor der Hochzeit gewöhnlich in einem reich verzierten Korb überreicht.
Corbie (spr. -bih), Hauptstadt des Kantons C. (178,21 qkm, 24 Gemeinden, 23283 E.) im Arrondissement Amiens des franz. Depart. Somme, 17 km östlich von Amiens, nahe bei der Mündung des Ancre in die Somme, an der Linie Amiens-Arras-Calais der Franz. Nordbahn, hat (1891) 4341, als Gemeinde 4782 E., Post, Telegraph, Woll- und Baumwollspinnereien, Fabriken von Mützen, Wollstoffen, Lampen, Sammet und Tricotagen. – C. verdankt seinen Ursprung und seinen Ruf der 662 durch die Königin Balthilde (an welche eine schöne Statue erinnert) gegründeten Benediktinerabtei, deren Abt den Grafentitel führte, unmittelbar vom Papste abhängig war und ein jährliches Einkommen von 60000 Livres genoß; von hier aus wurde Corvei (s. d.) gestiftet. Desiderius, der letzte König der Langobarden, wurde 774 durch Karl d. Gr. hierher verwiesen; bis 1693 war C. Festung.
Corbières (spr. -bĭähr), Gebirgsmassiv in den franz. Depart. Aude und Pyrénées-Orientales, welches sich bei dem 687 m hohen Col de St. Louis von der Kette des Pic Madrès (2471 m) in den östl. Pyrenäen ablöst und zwischen den Thälern der Aude und Tet von SW. nach NO. streicht. Sie bestehen aus Kreide und Schiefer, sind sehr zerrissen, steil und felsig, kahl und wasserarm, und werden von vielen durchschnittlich 400 m tiefen Schluchten durchschnitten. Sie zerfallen in mehrere Gruppen: Bugarach, Monts de Capronne, Plateau de St. Paul, Monts de Tauch, Monts d’Alaric, die letztern oberhalb von Capendu, zwischen Carcassonne und Narbonne. Der höchste Gipfel ist der Puy de Bugarach (1231 m), zwischen dem Sals und der Boulzane, nahe beim Col de St. Louis. ^[Spaltenwechsel]
Corbiniānus, der Heilige, Missionar und Bischof in Bayern, geb. um 680 zu Chartrettes bei Melun in Frankreich, hieß eigentlich Waldekiso, wurde aber nach seiner Mutter Corbiniana bald C. genannt. Bis 722 lebte er als Klausner in der Heimat ; als aber Karl Martell begann, die dem Christentum entfremdeten deutschen Herzogtümer wieder unter fränk. Herrschaft zu bringen, begab sich C. nach Bayern zum Herzog Grimoald, wo er von Freising aus das Bekehrungswerk und den Bau von Kirchen betrieb. 724 mußte er vor Piltrud, der Gattin Grimoalds, fliehen und blieb mehrere Jahre in dem von ihm gegründeten Kloster Mais bei Meran. Erst nach Grimoalds Tode (728) kehrte C. nach Freising zurück und starb hier 8. Sept. 730. Seine Gebeine wurden in Mais bestattet, aber 768 nach Freising gebracht; als Tag der Übertragung seiner Gebeine wird in Freising und Regensburg noch jetzt der 20. Nov. gefeiert. – Vgl. Quitzmann, Die älteste Geschichte der Bayern (Braunschw. 1873).
Corbould (spr. korb’ld), Edward Henry, Sohn des folgenden, engl. Maler, geb. 5. Dez. 1815 in London, entwickelte früh vielseitige künstlerische Talente und gewann seit 1834 mehrere Medaillen; so für die Ölgemälde: Sturz des Phaethon, Heiliger Georg mit dem Drachen, Griech. Wagenrennen (1836). Ferner ist zu nennen: Einzug Heinrichs Ⅵ. in London nach seiner Krönung in Paris. Dann wendete er sich der Aquarellmalerei zu, in der er große Meisterschaft erreichte; Hauptwerke sind: Die Ehebrecherin vor Christus, Salome vor Herodes tanzend, Die Londoner Pest 1344, Die Taufe Ethelberts.
Corbould (spr. korb’ld), Henry, engl. Maler, geb. 13. Aug. 1787 in London, gest. 9. Dez. 1844, studierte auf der königl. Akademie und stellte seit 1807 klassische Gemälde aus; so: Coriolanus, Abschied Hektors von Andromache, Thetis den Achilles tröstend, warf sich indes seit 1811 auf die Buchillustration und illustrierte u. a. Sir Walter Scotts «Lady of the Lake» und «Rokeby».
Corbŭlo, Gnäus Domitius, röm. Feldherr, Bruder der Cäsonia (der letzten Gattin des Kaisers Caligula), war unter Tiberius Prätor, unter Caligula 39 n. Chr. Konsul und erwarb sich, seit etwa 46 Statthalter in Untergermanien, im Kampfe gegen die Chauken einen gefürchteten Namen. In dem Kriege zwischen Rom und dem Partherkönig Vologäses Ⅰ. um die Oberhoheit über Armenien wurde C. von Kaiser Nero nach Asien gesandt und operierte so geschickt, daß endlich Rom das entschiedene Übergewicht gewann. C.s Treue wurde jedoch bei Nero verdächtigt und letzterer rief ihn zurück, worauf C. 67 in Kenchreä, dem Hafen von Korinth, sich in sein Schwert stürzte. Seine Tochter Domitia wurde später Gemahlin des Kaisers Domitian.
Corchŏrus L., Pflanzengattung aus der Familie der Tiliaceen (s. d.) mit gegen 40 tropischen
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