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Cordillera de Chiriqui – Cordilleren
dessen Umwandlungsprodukte sind, hervor. Diese epigenetischen Substanzen befinden sich auf verschiedenen Stadien der Zersetzung und enthalten bisweilen makroskopisch oder mikroskopisch noch Reste von verschont gebliebenem C. in sich; zu ihnen gehören z. B. der Esmarkit, Chlorophyllit, Aspasiolith, Praseolith, Bonsdorffit, Gigantolith, Falunit, Huronit, Pinit, Oosit, Iberit. Das Endprodukt der Umwandlung des C. ist vielfach Glimmer.
Cordillēra de Chiriqui (spr. -dilj-), s. Chiriqui.
Cordillēra Pénibética (spr. -dili-), s. Bätisches Gebirgssystem.
Cordillēras de los Andes (spr. -dilj-), s. Cordilleren.
Cordilleren (span., d. i. Ketten; spr. -dilj-) oder vollständiger Cordilleras de los Andes, vorzugsweise Name der Gebirge in Chile, Bolivia, Peru, Ecuador und Columbia, welche auch unter dem Namen der Anden (span. Andes, vom altperuan. Worte anti, d. i. Osten), der ursprünglich nur den im Osten der Inkastadt Cuzco hinstreichenden Gebirgen zukam, zusammengefaßt werden. Da man jedoch lange die Erhebungen auf der Westseite des ganzen amerik. Kontinents als ein einziges Gebirgssystem ansah, so übertrug man den Namen C. oder Anden auch auf die Gebirge des mittlern und nördl. Amerika, unbeschadet der Specialnamen in den einzelnen Ländern. Die so als C. zusammengefaßten Gebirge enthalten die längsten Ketten der Erde. Dieselben sind aber nicht nur durch den hügeligen Isthmus von Panama, sondern auch durch drei Einsenkungen und Gebirgslücken völlig unterbrochen, überdies ändern sie mehrfach ihre Streichungslinie, die Höhenverhältnisse ihrer Gipfel- und Kammerhebungen, ihre geognost. Struktur und ihren orographischen Bau in dem Maße, daß sie nicht als ein einziges System betrachtet werden können. Vielmehr sind fünf Systeme zu unterscheiden, die durch Depressionen und Lücken getrennt sind, welche bis auf die nördlichste mit den größten Verengungen des Erdteils zusammenfallen. Der Name Cordilleras de los Andes kommt nur dem größten südlichsten dieser Systeme zu, welches in 7000 km Länge den südamerik. Kontinent auf seiner ganzen Westseite von Kap Froward (53° 54′ südl. Br.) bis zum Karibischen Meere durchzieht. Die vorherrschende Gebirgsform ist die der Ketten, welche vorwiegend in Meridianrichtung oft zu zweien, dreien und mehrern ziehen und von weiten Hochflächen begleitet sind. Die Breite erweitert sich unter dem 20. Parallelkreise auf über 900 km, während sie im Mittel nur 400‒450 km beträgt. Der Westabfall ist meist ziemlich schroff, zuweilen mit Stufenbildung, nach Osten hingegen vermitteln vielfach vorgelagerte Bergsysteme und Hochthäler den Übergang zum Tieflande. Die Pässe sind sehr hoch; vom 35.° südl. Br. bis jenseit des Äquators liegt keiner unter 3000 m. (S. Physikalische Karte von Amerika. Ⅱ. Südamerika.)
Die südlichste Abteilung der C. beginnt am Kap Hoorn und durchzieht den ganzen Feuerland-Archipel (s. Feuerland), doch in der Streichungsrichtung von OSO. nach WNW. Schon hier erreichen sie in dem Monte Sarmiento auf Feuerland 2070 m, im Monte Darwin 2100 m Höhe. Diese Höhe haben auch noch der Monte Stokes, etwas südlich von 50° südl. Br. und der Vulkan Chalten oder Fitzroy am Lago Chacabuco mit 2170 m. Etwas weiter nördlich aber nimmt die Höhe zu; der Monte San Valentin (46¼ °) hat schon 3870 m Höhe. Die Insel Magdalena erhebt sich noch zu 1660 m, mehrere nördlich folgende Berge wieder über 2000 m. Gegenüber der Insel Chiloe erreicht der Vulkan Minchiumavida 2438 m, der Corcovado-Vulkan ebensoviel, und von nun an beginnt sowohl die Zahl der Vulkane wie die Höhe der Berge zuzunehmen. Im W. des Lago Nahuel-Huapi sehen wir den Vulkan Tronador zu 2980 m ansteigen. In der Umgebung der Seen überhaupt, welche hier von Llanquihue an als Lago de Llanquihue (800 qkm), Lago de Riñihue, Ranco, Todos los Santos u. a. (s. Llanquihue, Valdivia) nach Chile überzutreten beginnen, sind die meisten Vulkane: Calbuco, Osorno (2257 m), Quetrupillan (3680 m), Villarica (2840 m), weiter gegen N. der Llaimas (3010 m), Lonquimai (2810 m), Callaqui, Trilope, Antuco, Chillan, de las Yeguas (3457 m), Peteroa, Tinguiririca (4480 m), Maipo (5315 m).
Mit zunehmender Höhe wird die Andenkette aber auch gegliederter und in der Gegend des 6970 m hohen Aconcagua (s. d.), des höchsten Berges Amerikas, teilt sie sich in zwei Äste, welche anfangs schmale, dann immer breiter werdende Hochebenen zwischen sich einschließen. Bis in diese Breite streicht, vom Hauptzuge getrennt, die bedeutend niedrigere Küstencordillere, deren südl. Fortsetzung in Chiloe und den südl. Küsteninseln zu suchen ist. Vom Aconcagua aus sehen wir erst nach langer Unterbrechung im nördl. Chile (s. d.) wieder eine reiche Fülle von Vulkanen emporsteigen. Zwischen dem Maipo (33°) und dem Copiapo (27°) fehlen sie. Von nun an aber erreichen sie enorme Höhen. Der Copiapo selbst hat 6000 m, der Vulkan von Antofalla 6370, der Llullaillaco 6170 m Höhe. Wie in Bolivia sind sie hier der westlichen der beiden Hauptketten oder der Hochebene zwischen beiden aufgesetzt, inmitten öder, wasserloser, salziger Wüsten und Steppen, schneebedeckt, fern von menschlichen Ansiedlungen. Die westl. Kette trägt noch den Socompa (5980 m), Toconao (5900 m), an der Grenze von Chile gegen Bolivia den Licancaur (5950 m), den San Pedro y Pablo (5920 m), den Oyagua (5860 m), Tua, Lirima (5830 m), Miño (5520 m), den Tata Jachura, Isluga (5200 m), Sajama (6415 m), Huallatiri (6000 m), Tacora u. a. Die östl. Kette, welche vom 27.° südl. Br. an die Grenze Chiles gegen die Argentinische Republik bildet, trägt keine Vulkane, wohl aber hohe Gipfel, wie die Nevados von Cachi (6000 m). Nördlich des Wendekreises biegt die Ostcordillere nach Osten aus, indem sie sich in eine ganze Schar von Ketten auflöst, die vom Pilcomayo und Mamore durchbrochen werden. Zwischen Ost- und Westcordillere befindet sich im Süden das 3400 m hohe Despoblado-Plateau, nördlich davon das Hochland von Bolivia (s. d.), welches durch die Cordillera de los Frailes in zwei Teile geschieden wird. Mehrere östl. Ausläufer der C. ziehen bis in die Argentinische Republik (s. d.) hinein. Von 18° südl. Br. nähern sich die beiden Hauptketten wieder; die westliche biegt, dem Zuge der Küste entsprechend, nach NW. um, ebenso die Reihe der auf ihr aufsteigenden Vulkane: Tacora oder Chipicani (6017 m), Candarave oder Tutupaca (5710 m), Ubinas oder Uvillas (6660 m), el Misti (s. Arequipa), der nördlichste Vulkan der zweiten Cordillerenreihe. Andere Erhebungen derselben sind der Nevado de Chuquibamba (6400 m), Chachani (4468 m), Pichu-Pichu (5515 m) und der Viejo. Die östl. Kette wird auch wieder geschlossen und zieht der westlichen parallel bis in die Breite von Cuzco. In ihr er- ^[folgende Seite]
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