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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Croß-Calabarfluß – Crotonol

ihn bei der Neubildung des Ministeriums Febr. 1874 zum Minister des Innern zu machen. C. verwaltete sein Amt mit Geschick und nahm auch gelegentlich an den Debatten über auswärtige Politik teil; 1880 trat er mit dem Ministerium zurück, erhielt 1885 von Salisbury das gleiche Amt und 1886 nach seiner Erhebung zum Viscount das Staatssekretariat für Indien. Er trat Aug. 1892 mit dem ganzen Kabinett zurück. C. veröffentlichte: «Acts relating to the settlement and removal of the poor» (Lond. 1853) und «The general and quarter-sessions of the peace, their jurisdiction and practice in other than criminal matters» (ebd. 1858; 2. Aufl. 1867).

Croß-Calabarfluß, s. Calabar.

Crossen. 1) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Frankfurt, hat 1307,82 qkm, (1890) 60508 (28260 männl., 32248 weibl.) E., 3 Städte, 96 Landgemeinden und 58 Gutsbezirke. – 2) C. a. d. Oder, Kreisstadt im Kreis C., an der Mündung des Bobers in die Oder und an der Linie Guben-Bentschen der Preuß. Staatsbahnen, Sitz des Landratsamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht Guben), Hauptsteuer-, Katasteramtes und einer Wasserbauinspektion, besteht aus der nach dem Brande von 1708 neu aufgebauten Altstadt auf dem linken und der Neustadt auf dem rechten Oderufer, hat (1890) 6657 (3117 männl., 3540 weibl.) E., darunter 327 Katholiken und 148 Israeliten, in Garnison (556 Mann) das 1. Bataillon des 52. Infanterieregiments von Alvensleben, Post erster Klasse, Telegraph, evang. St. Marienkirche mit neuem eisernen Turmoberbau an Stelle des vom Sturm 1886 herabgestürzten, Bergkirche St. Andreä, neue reform. Kirche, kath. Kirche, Synagoge, altes Schloß, Kriegerdenkmal; Realprogymnasium, höhere Mädchenschule, Knaben- und Mädchen- sowie kath. Volksschule, Handwerkerfortbildungsschule, Wein-, Garten- und Obstbauschule, Krankenhaus, Hospital St. Georg und Erziehungsanstalt (Marienstift) für verwahrloste Mädchen, Vorschußverein, städtische Sparkasse, Freimaurerloge «Zur festen Burg»; ferner eine Messingwaren-, 2 Tuch- und mehrere Pflaumenmusfabriken und lebhaften Schiffahrtsverkehr, namentlich seit der 1875 begonnenen Oderregulierung. – C., um das J. 1000 erbaut, gehörte bis 1163 zu Polen und erhielt etwa 1200 deutsches Stadtrecht. Bei der Teilung Niederschlesiens (1252) in die Fürstentümer Breslau, Liegnitz und Glogau kam das Herzogtum C. an Glogau und im Frieden zu Camenz (16. Sept. 1482) an Brandenburg. – Vgl. Wedekind, Geschichte der Stadt und des Herzogtums C. (Crossen 1840); G. A. Matthias, Chronica der Stadt C. (ebd. 1848); Berbig, Die Erwerbung des Herzogtums C. durch die Hohenzollern (ebd. 1882). ^[Abb. Wappen]

Croßfell, der höchste Gipfel der Penninischen Kette in England, nahe der Ostgrenze von Cumberland, fällt nach W. steil zum Thal des Eden ab und erreicht 892 m. Hier entspringen die Flüsse Tyne und Tees.

Croß-Fluß, s. Calabar.

Crossopterygĭi, Quastenflosser, eine fossile Familie der Schmelzschupper (s. d.), deren Brust- und Bauchflossen einen gegliederten Achsenstrahl haben, an welchen die übrigen Strahlen wie Federbarten ansitzen, also ähnlich wie beim lebenden Ceratodus (s. d.). Der Körper dieser im Devon, der Kohle und dem Dyas vorkommenden Fische war beschuppt.

Crossoptĭlon, Ohrfasan, s. Fasanen.

Crossŏpus, eine Gattung Spitzmaus (s. d.).

Croß-Timbers, eine wellige Buschlandschaft, erstreckt sich etwa 9‒64 km breit vom nördl. Teile des nordamerik. Staates Texas über das Indianer-Territorium bis zum Arkansas, ist gut bewässert, nicht unfruchtbar und mit Strauchholz, Hickories, Ulmen und Zwergeichen bedeckt.

Crotalarĭa L., Klapperschote, eine zur Familie der Leguminosen (s. d.), Abteilung der Papilionaceen, gehörige Pflanzengattung (so genannt, weil die Samen beim Schütteln in der Hülse klappern) mit gegen 200 Arten, meist einjährigen Kräutern, die alle in den heißen Ländern wachsen. Sie haben teils einfache, teils dreizählige, seltener gefingerte Blätter mit oder ohne Nebenblätter, in endständige oder den Blättern gegenüberstehende Trauben gestellte, sehr verschieden gefärbte Blüten. Die schönsten Arten sind C. spectabilis Roxb. und C. pulcherrima Roxb. aus Ostindien, C. capensis Thbg., C. pulchella And., beide vom Kap der Guten Hoffnung, C. paniculata Willd. aus Java u. a. m. Einige in Ostindien und den umliegenden Inseln einheimische Arten, besonders C. juncea L., Bengalischer Hanf, liefern eine sehr feine Gespinstfaser, die in ihrem Heimatlande schon lange zur Herstellung von Geweben verwendet wurde. Neuerdings sind diese blaßgelblich gefärbten, seidenglänzenden Fasern auch in den europ. Handel als Sunn oder Sun eingeführt worden. Außer C. juncea liefern brauchbare Fasern C. Bushia Ham. und C. retusa L. In Deutschland gedeihen die Crotolaria-Arten nur im Warmhause.

Crotalĭdae, s. Grubenottern.

Crotălus, s. Klapperschlange.

Croton L., Pflanzengattung aus der Familie der Euphorbiaceen (s. d.) mit gegen 500 fast durchweg tropischen Arten. Es sind Bäume oder Sträucher, seltener Kräuter, mit wechselständigen, sehr häufig sternhaarigen Blättern und meist unansehnlichen Blüten. Sie werden selten kultiviert. C. tiglium L., auf Malabar, Ceylon und den Molukken heimisch, ein etwa 6 m hoher Baum, liefert die kleinen Purgierkörner (Crotonsamen, Semina Crotonis, Granatiglii, Grana moluccana), aus denen das Crotonöl (s. d.) gewonnen wird. C. draco Schlechtd., ein mexik. Baum, enthält einen roten Saft, der eine Sorte Drachenblut (s. d.) liefert. Die offizinelle, angenehm gewürzhaft riechende und bitter-aromatisch schmeckende Cascarill- oder Schakarillrinde (Cortex Cascarillae, s. Cascarilla) stammt größtenteils von dem in Jamaika einheimischen C. Eleutheria Sw. Die zahlreichen unter dem Namen C. kultivierten Blattpflanzen gehören sämtlich zur Gattung Codiaeum (s. d.).

Croton, Fluß, s. Croton-River.

Crotōna, der alte Name der Stadt Cortona.

Crotonaldehȳd ein Aldehyd der Fettreihe mit ungesättigter Kohlenstoffkette, C₄H₆O = CH₃·CH:CH·CHO. Der C. bildet sich durch Kondensation von zwei Molekülen gewöhnlichen Äthylaldehyds, z. B. beim Erhitzen mit verdünnter Salzsäure. Er ist flüssig, von stechendem Geruch, siedet bei 105° und oxydiert sich an der Luft zu Crotonsäure.

Crotonchlorāl, Crotonchlorālhydrāt, s. Butylchloral.

Crotonōl, s. Crotonöl.

^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]