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Dachel – Dachpappe
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Dachdeckung'

Figur: 10
parallel zum Sparren mit 15 cm übergreifenden Rändern verlegt; diese erste Papierschicht, die mit breitköpfigen Nägeln befestigt wird,
bekommt nun einen Holzcementanstrich, worauf mit um 10 cm gegen die erste versetzten Rändern eine zweite, dritte und vierte Papierlage,
jede mit Holzcementanstrich, aufgetragen wird. Den Abschluß bildet eine Schutzdecke, bestehend aus einer 10–15 mm starken Schicht feinen
Sandes und einer darüberliegenden 6–10 cm starken Kiesdecke, die in ihren obern Schichten mit Lehm vermischt ist, um ein Abspülen zu
verhindern. Die Begrenzung nach derTraufkante erfolgt durch eine sog. Kiesleiste aus Zink (Fig. 12).

Figur: 12

Figur: 11
3) Das doppellagige Kiespappdach, welches genau so wie das doppellagige Pappdach ausgeführt wird.
Nur tritt auch hier wie beim Holzcementdach eine Schutzdecke in Gestalt einer 6 cm hohen Kiesschüttung hinzu. Bei allen Asphaltpappdächern
ist auf eine gute Lüftung der darunter liegenden Räume Rücksicht zu nehmen, damit kein Stocken des Holzes und Schwammbildungen
entstehen.
Die für die einzelnen Materialien günstigen Dachneigungen betragen, ausgedrückt durch Verhältnis der Höhe zur Breite eines Satteldachs, für
Bretterdach | 1:3 |
Stroh-und Rohrdach | 1:2 |
Spließdach | 1:3 bis 1:2 |
Doppeldach | 1:5 bis 1:3 |
Kronendach | desgl.
|
Falzziegeldach | 1:6 bis 1:4 |
Schieferdach | 1:6 bis 1:2 |
Holzcementdach | 1:36
|
Pappdach |
Metalldach (außer Wellblech) | 1:10 |
Wellblechdach | 1:20. |
Dachel oder Wâh ed-Dachle (die «innere Oase»), ägypt. Oase, etwa 6 Tagereisen westlich
vom Nilthal bei Siut und 3 Tagereisen im W. von Chargeh, in 100 m Höhe, die blühendste der libyschen Oasen, ist 41 km lang und 22 km breit; die
↔ einzelnen Kulturflecken sind durch wüste Strecken voneinander getrennt. D. zählt auf 550 qm etwa 17000 E. Der Hauptort der Oase ist
Kasr mit 1500 E. und den Ruinen eines Ammonstempels Der el-Hadschar, d. i. Steinkloster). Malerische Felsabstürze
der höher gelegenen Wüstenfläche umziehen die Oase. Der unterirdische Wasserreichtum schafft durch zahlreiche Brunnen und ein ausgedehntes Kanalnetz
aus alter und neuester Zeit Nahrung für reichliche Vegetation. Die Temperatur von 36°C. und der Reichtum des Wassers an mineralischen Bestandteilen verrät,
daß dasselbe aus großer Tiefe kommt. Gegenstände der Winterkultur sind Weizen und Gerste, der Sommerkultur Reis und Durra; man gewinnt auch Indigo
und namentlich ausgezeichnete Datteln für die Ausfuhr, ferner viele andere Arten Südfrüchte.
D'Achery (spr. dasch'rih), Johann Lucas, franz. Theolog, geb. 1609 zu St. Quentin, trat 1632 in die
Kongregation des heil. Maurus und wurde später Bibliothekar in der Abtei St. Germain des Près zu Paris. Er starb 29. April 1685. D. besorgte die erste Ausgabe
des Briefes des Barnabas (Par. 1645), einer alten Biographie und der gesammelten Werke von Lanfranc von Canterbury (ebd. 1648), der Werke des Abtes
Guibert von Nogent mit einem Anhange verschiedener kleiner Schriften des Mittelalters (ebd. 1651) und eine Sammlung mittelalterlicher Schriften:
«Spicilegium veterum aliquot scriptorum, qui in Galliae Bibliothecis, maxime Benedictorum supersunt» (13 Bde., ebd.
1655–77; neue vermehrte Auflage von de la Barre, 3 Bde., ebd. 1724). Auch sammelte D. das Material zu den von Mabillon bearbeiteten
«Acta sanctorum ordini» (ebd. 1668–1701).
Dachpappe, auch Stein- oder Teerpappe, die zum
Dachdecken verwendbare Pappe, welche durch Tränken mit gewissen Stoffen für Feuchtigkeit undurchdringlich gemacht worden ist. Eine der heutigen D.
ähnliche Masse soll schon im vorigen Jahrhundert vom Admiralitätsrat Dr. Faxe in Schweden erfunden und zur Bekleidung von Schiffen angewendet worden
sein. In Deutschland fand die D. erst seit den vierziger Jahren Eingang. Die rohen Pappen werden aus groben, wollenen, leinenen, auch baumwollenen Lumpen
sowie Papierabfällen u. dgl. gefertigt, müssen zähe und von filzartigem Gefüge sein. Sie werden entweder in Form von einzelnen Tafeln
(Tafelpappe), oder jetzt meist in Gestalt von Rollen (Rollenpappe) gefertigt. Die
Tafelpappe wird mit der Hand geschöpft und an der Luft wie Handpapier getrocknet, während die Rollenpappe mit Maschinen hergestellt und teilweise
gepreßt wird. Das Tränken der D. erfolgt mit heißem Steinkohlenteer oder auch mit einer Mischung von Steinkohlenteer und Pech, wobei jeder Pappbogen
einzeln etwa 2–3 Minuten lang eingetaucht, die Rollenpappe aber durch ein Teerbad langsam hindurchgezogen wird. Damit der Teer besser ins Innere der
Pappen eindringe, läßt man die in siedend heißen Teer getauchten Tafeln trocknen und dann in kaltes Wasser tauchen. Obwohl in der Regel die Tafelpappe
besser getränkt und daher dichter ist als die Rollenpappe, so giebt man doch letzterer der leichtern Verarbeitung und der wenigen Fugen wegen den Vorzug.
Nach dem
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 676.