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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Exner (Joh. Julius) - Exodium
Herrenhauses und Mitglied des Reichsgerichts. Er
veröffentlichte: "Die Lehre vom Rechtserwcrb durch
Tradition" (Wien 1867), "Die Pränotation in Öster-
reich" (ebd. 1868), "Die praktische Aufgabe der ro-
manistischen Wissenschaft in Staaten mit kodisicier-
tem Privalrecht" (Antrittsrede, Zür. 1869), "Das
Publizitätsprinzip. Studien zum österr. Hypotheken-
recht" (Wien 1870), "Kritik des Pfandrechtsbegriffes
nach röm. Recht" (Lpz. 1873), "Das österr. Hypo-
thekenrecht" (Abteil. 1, ebd. 1876; Abteil. 2, 1881),
"Grundriß zu Vorlesungen über Geschichte und In-
stitutionen des röm. Rechts" (Wien 1882; 3. Ausg.
1891), "Der Begriff der höhern Gewalt (vig in^or)
im röm. und heutigen Verkehrsrecht" (ebd. 1883),
"Erinnerung an Vrinz" (ebd. 1888), "über polit.
Bildung" (Nektoratsrede, ebd. 1891; 3. Aufl., Lpz.
1892) und Abhandlungen in Fachzeitschriften.
Gxner, Joh. Julius, dän. Maler, geb. 30. Nov.
1825 zu Kopenhagen, besuchte die dortige Akademie,
war Schüler von Lund und Eckersberg und machte
längere Reisen. Er widmete sich besonders der
Schilderung des Bauernlebens auf Seeland und
Amager. Hervorzuheben sind: Sonntagsbesuch beim
Großvater (1853), Schmaus bei einem Bauer auf
Amager (1854), Gruß der Großmutter, Schwarz-
peterspiel (1863), sämtlich in der königl. Gemälde-
galerie zu Kopenhagen; ferner: Bauernhochzeit
(1875), Krankenbesuch (1877). E. ist seit 1864 Mit-
glied der Kunstakademie, seit 1876 Professor.
Gxner, Karl, Mathematiker und Physiker, geb.
26. März 1842 zu Prag, studierte 1861 - 70 in
Wien und Zürich, wirkte als Gymnasiallehrer zu
Troppau, von 1874 an in gleicher Stelluug in Wien,
ward 1885 Präsident der Chemisch-physikalischen
Gesellschaft in Wien und ist seit 1892 Docent an der
dortigen Universität. Er schrieb u. a.: "über die
Frauenhoferschen Ringe" (Wien 1877), "über eine
Maschine zur Auflösung höherer Gleichungen" (ebd.
1881), "über das Funkeln der Sterne" (ebd. 1881),
Vorlesungen über die "Wellentheorie des Lichtes"
(bearbeitet nach E. Verdet, 2 Bde., Vraunschw.
1881-86), "Über Veugungserscheinungen" (ebd.
1885), "Vorlesungen über Elektrizität" (Wien 1888),
"Über die polarisierende Wirkung der Lichtbeugung"
(Braunschw. 1890-92).
Gxner, Siegmund, Physiolog, geb. 5. April
1846 in Wien, studierte in Wien und Heidel-
berg, wurde 1875 Professor der Physiologie in Wien.
E. hat zahlreiche Abhandlungen auf dem Gebiete der
Nervenphysiologie und der physiol. Optik veröffent-
licht, außerdem: "Leitfaden bei der Mikroskop. Unter-
suchung tierischer Gewebe" (2. Aufl., Lpz. 1878),
"Physiologie der Großhirnrinde" (in Hermanns
"Handbuch der Physiologie", ebd. 1879), "Unter-
suchungen über die Lokalisation der Funktionen in
der Großhirnrinde des Menschen" (Wien 1881),
"Die Physiologie des Fliegens und Schwedens in
den bildenden Künsten" (ebd. 1882), "Die Innerva-
tion des Kehlkopfes" (ebd. 1884), "Die Physiologie
der facettierten Augen von Krebsen und Insekten"
(ebd. 1891), "Entwurf zu einer physiol. Erklärung
der psychischen Erscheinungen" (Tl. 1, Wien 1894).
Mit Gad giebt E. das " Centralblatt für Physiolo-
gie" (ebd. 1887 fg.) heraus.
Gxner, Wilh. Franz, Technolog, geb. 9. April
1840m Gänserndorf in Niederösterreich, besuchte das
Polytechnische Institut in Wien und wurde dann
Lehrer an der Realschule in Elbogen (Böhmen);
1865-68 wirkte er an der Oberrealschule in Krems.
1869 organisierte er den neuerrichteten Lehrstuhl
für Ingcnieurwesen und mechan. Technologie an der
k. k. Forstakademie Mariabrunn und wurde 1875
als Professor an die forstwirtschaftliche Fakultät
der k. k. Hochschule für Bodenkultur in Wien berufen.
Besonders verdient machte er sich um den gewerb-
lichen Unterricht als staatlicher Inspektor der Fach-
schulen (seit 1874) sowie alsVicepräsidcnt des Nieder-
österreichischen Gewerbevereins. Mit Vanhans und
Matscheto gründete er 1879 das k. k. Technologische
Gewerbemuseum in Wien, dessen Direktor er ist.
1882, 1885 und 1891 wurde er in das österr. Ab-
geordnetenhaus gewählt, wo er der deutsch-liberalen
Partei angehört, die Reform des Patent-, Muster-
und Markenschutzwesens anregte, die Gründung von
Arbeitcrkammern beantragte und besonders in
Schul-, Verkehrs- und Gewerbeangelegenheiten eine
Rolle spielt. 1890 regte E. die Errichtung eines Mu-
seums der Geschichte der österr. Arbeit an. Sein
litterar. Hauptwerk ist: "Werkzeuge und Maschinen
zur Holzbearbeitung" (3Bde., Wenn. 1878 -83),
dessen dritter Band gemeinschaftlich mit Karl Pfaff
verfaßt ist. Andere Werke von ihm sind: "Das Holz
als Rohstoff für das Kunstgewerbe" (Weim. 1869),
"Die Tapeten-und Vuntpapierindustrie" (ebd. 1869),
"Die Kunsttischlerei" (ebd. 1870), "Der Aussteller
und die Ausstellungen" (2. Ausg., ebd. 1873), "Stu-
dien über das Rotbuchenholz" (Wien 1875), "Holz-
handel und Holzindustrie der Ostseeländer", gemein-
sam mit G. Marchet (Weim. 1876), "Das Biegen
des Holzes" (3. Aufl., von Lauboeck, ebd. 1893), "Die
mechan. Hilfsmittel des Steinbildhauers" (Wien
1877), "Das moderne Transportwesen im Dienste
der Land-und Forstwirtschaft" (Weim. 1877). Unter .
seiner Redaktion entstanden: "Beiträge zur Geschichte
der Gewerbe und Erfindungen Österreichs" (2 Bde.,
Wien 1873), "Die Hausindustrie Österreichs" (ebd.
1890), die "Mitteilungen des Technologischen Ge-
werbemuseums" (ebd. 1880 fg.). - Vgl. Frankfurter,
Graf Leo Thun-Hohenstein, Franz E. und Herm.
Bonitz. Beiträge zur Geschichte der österr. Unter-
richtsreform (Wien 1893).
üx nsxn (lat.), außer Verbindung oder Zu-
sammenhang; davon: Exnexuation, Aufhebung
des Kexn8 (s. d.), Trennung, Abtrennung.
ÜX03.80N3 ^tc/cs?, Pilzgattung aus der Fa-
milie der Ascomyceten (s. d.), Schmarotzerpilze auf
Blättern und Früchten. Das Mycelium entwickelt
sich im Gewebe des befallenen Organs und die
Sporenschläuche werden an der Oberfläche gebildet,
wodurch die betreffenden Pflanzenteile mit einem
feinen Filze überzogen werden. Die Sporen werden
bei der Reife aus den Schläuchen herausgeschleu-
dert. Am bekanntesten ist die auf den Früchten der
Pstaumenbäume häufige ^. pruni ^^e/ce? (s. Tafel:
Pflanzenkrankheiten, Fig. 9), deren Mycelium
in den Früchten vegetiert und Auffchwellen bewirkt.
Es entstehen dadurch die als Narren, Taschen,
Hungerzwetschen bekannten Gebilde; diese sind
bei der Sporenbildung überall mit weißem Flaum
bedeckt, der aus den Schläuchen besteht.
Gxöche oder Eröchas (grch.), eine äußerlich
hervortretende Aftergeschwulst, weiche Afterbeule.
Hxooootus, der Fledersisch, f. Fliegende Fifche.
Gxocyste (grch.), Harnblascnvorfall.
Gxodium (grch.), eigentlich Ausgang, Schluß
einer Rede, eines Schauspiels, nannte man nament-
lich in Rom ein Stück, das als Nachfpiel eines
größern zum Schlüsse einer Aufführung gegeben