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Flüstergewölbe – Flynt
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Flußverunreinigung'
hochgradig verunreinigter Fluß, wenn ihm nur eine gewisse Zeit zur Reinigung gelassen wird, sich wieder völlig reinigen, wie die
Seine beweist, die bei Meulan, 70 km unterhalb Paris, wieder reines Wasser führt. Seit längerer Zeit hat man sich bemüht,
festzustellen, wie viel Unrat man einem Flusse übergeben darf, ohne seine selbstreinigende Kraft zu überschreiten. Pettenkofer
ist der Ansicht, daß eine F. dann nicht zu befürchten ist, wenn die Wassermenge des Flusses mindestens fünfzehnmal so groß
als die Abwässermenge ist, ferner wenn die Stromgeschwindigkeit im Fluß nicht geringer ist als die in den Abwässerkanälen, weil
sonst Gelegenheit zur Ablagerung und Schlammbildung gegeben ist. Reicht die selbstreinigende Kraft des Flusses nicht aus, ist
er wegen zu geringer Geschwindigkeit, zu geringer Wassermenge u. s. w. in Gefahr, dauernd verunreinigt zu werden, so dürfen
die Abwässer ihm nur im gereinigten Zustand, nachdem sie durch Filter-, Klär- und Rieselanlagen gegangen sind, übergeben
werden. Diese Ansicht von Pettenkofers hat auch der Deutsche Verein für öffentliche Gesundheitspflege sich zu eigen gemacht,
und nach diesem Grundsatz ist das Reichsgesundheitsamt in einigen Fällen, wo es sich um Begutachtung der Zulässigkeit
direkter Einleitung von Abwässern in öffentliche Wasserläufe handelte, verfahren.
Flüstern (Flistern), diejenige Art des Sprechens, bei der die
Sprachlaute nicht mit Kehlkopftönen, mit den Klängen der Stimme, verbunden werden, wie bei der gewöhnlichen lauten Sprache.
Beim F. werden also nur Geräusche in den oberhalb des Kehlkopfes gelegenen Hohlräumen (Mund- und Rachenhöhle) erzeugt,
wobei die Stimmbänder des Kehlkopfes ganz unbeteiligt bleiben.
Flustrĭdae, Familie der
Moostierchen (s. d.), mit aufrechtem, breitblättrigem, hornigem Stock. Die Familie enthält 5 Gattungen und
etwa 30 Arten, von denen die bis 15 cm hohe Flustra foliacea L. eins der gemeinsten
Moostierchen ist und auch am Strande der Nordsee nach stürmischer Witterung in Menge ausgespült zu finden ist.
Flüte oder Fleute, im 17. und 18. Jahrh. Name dreimastiger
Kauffahrteischiffe mit Lugger- oder Rahesegeln, welche auch als Transportschiffe die Kriegsflotten begleiteten.
Flutfaktoren nennt Falb die Ortsverhältnisse von Sonne und Mond, die auf die Größe der Anziehung
dieser Körper entweder verstärkend oder abschwächend wirken. Von diesen soll die Stärke der atmosphärischen Flut ähnlich
beeinflußt werden, wie dies bei Ebbe und Flut des Meers thatsächlich nachgewiesen worden ist. Die F., die sich
verstärkend unterstützen, sind Opposition und Konjunktion
(s. Aspekten), in Bezug auf den Meridian oder den Äquator, Erdnähe des Mondes, Erdnähe der Sonne,
Äquatorstand des Mondes und Äquatorstand der Sonne. Abschwächend wirken die
Erdfernen. Je mehr verstärkende Faktoren zusammentreffen, um so kräftiger soll die Wirkung sein.
(S. Mondeinfluß auf die Witterung.)
Fluther, Flutherd
(veraltet Fluder, Gefluder), hölzerne Gerinne zur
Abführung von Wässern, wie in der Grube bei Stollen oder ↔ unter Stollensohlen zur Sicherung der Wasser
gegen deren Tiefersinken, Verfallen, namentlich in die Tiefbaue, von wo aus dieselben mittels Maschinen wieder ausgepumpt
werden müßten; Frei- oder Weichfluther, am Harz
Ausflut oder Fehlschlag genannt, ist ein F. bei einer
Teich- oder Gradenanlage, bestimmt zur Abführung der überflüssigen Wasser.
Flutmesser, Vorrichtungen zur selbstthätigen Aufzeichnung von
Flutkurven, Kurven, durch welche die Gesetze des Steigens und Fallens des Meers infolge
Flut und Ebbe und anderer Umstände am besten zum Ausdruck kommen. Man erhält diese Kurven, indem man die Zeit als
Abscisse, die jeweilige Höhe des Meers an diesem Punkte von einem mittlern Stande aus gemessen als Ordinate aufträgt. Man
kann aus solchen Kurven die Einwirkung mancher Ströme, Meerengen, die Einwirkung des Mondes, Windes u. s. w. studieren.
Die F., von Palmer in London 1831 zuerst angewendet, bestehen aus einem Uhrwerk, das einen Papierstreifen langsam an
einem Stifte vorbeiführt. Letzterer steht mit einem Schwimmer in Verbindung, der wieder in einer mit dem Außenwasser
kommunizierenden Röhre sitzt. Die Bewegung des Stiftes erfolgt nach einem bestimmten Reduktionsverhältnis, z. B. in 1/25, um
nicht zu hohe Papierstreifen benutzen zu müssen, da die Wasserstände oft um mehrere Meter differieren. Wo keine F.
vorhanden sind, kann man nachträglich den Verlauf der Erscheinung auch durch Benutzung möglichst vieler Messungen von
Pegelständen erhalten.
Fluvial (lat.), auf einen Fluß bezüglich; von Pflanzen: in Flüssen wachsend.
Fluxion (lat. fluxĭo), das Fließen, der Fluß (Rheumatismus), auch
Blutwallung; in der Mathematik soviel als Differential.
Fluxus (lat.), der Fluß, das Fließen;
F. aurĭum, Ohrenfluß; F. coeliăcus, Milchruhr;
F. haemorrhoidalis, goldene Ader; F. lochiorum oder
lochialis, Wochenfluß; F. menstrŭus, Monatsfluß.
Fly (spr. flei), Fluß im südl. Neuguinea, fließt mit Ausnahme des mittlern
Laufs auf brit. Gebiet. Er entspringt unweit der Grenze des deutschen Gebietes, nimmt links den Palmer, rechts den schiffbaren
Alice, später unter 7° 5’ südl. Br. den mächtigen Stricklandfluß auf. Er mündet, ein umfangreiches Delta bildend, in den Papuagolf.
Im obern Lauf begleitet ihn hügeliges Land, weiter abwärts verflachen sich die Ufer und bedecken sich mit dichten, ungesunden
Mangrovewaldungen; die niedrigen Inseln des Delta sind mit gigantischer Vegetation bestanden. – Der F. wurde 1843 entdeckt,
1875 von d’Albertis und McFarlane 50 km aufwärts befahren; 1876 gelangte d’Albertis 800 km, 1890 McGregor bis fast zur
deutschen Grenze 970 km weit hinauf.
Flyer (engl., spr. fleiĕr), eine Maschine der
Spinnerei (s. d.).
Fly fishing (engl., spr. flei fisch-), Fliegenfischerei,
s. Angelfischerei.
Flynt, Paul, Goldschmied, s. Flindt.