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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Fyne; Fyris-å; Fyt; Fyzabad; Fz.; FZM.; F. Z. S.; g; G; G.; Ga; Gäa; Gaard; Gaarden; Gab; Gaba; Gabăler; Gabanholz; Gabarre; Gabba

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Fyne – Gabba

Fyne, Loch (spr. lock fein), Meerbusen in Argyllshire an der Westseite Schottlands, die nördlichste Verzweigung des Firth of Clyde, zieht von S. nach N. und verläuft schmal nach NO. binnenwärts, hier Upper-Loch-Fyne genannt. Im ganzen ist er 65 km lang, 3‒8 km breit und 80‒140 m tief. Seine Gestade sind tief ausgezackt und von niedrigen Hügeln umsäumt. Auf der Westseite führt der schmale Loch Gilp zum Crinankanal. Berühmt ist die Heringsfischerei im F.

Fyris-å, schwed. Fluß, s. Mälarsee.

Fyt (spr. feit), Jan, vläm. Maler, geb. im März 1611 zu Antwerpen, wurde 1630 in die Lukasgilde aufgenommen, machte dann Studienreisen nach Frankreich und Italien und kehrte um 1640 nach Antwerpen zurück, wo er 11. Sept. 1661 starb. Er malte vieles mit Rubens, Jak. Jordaens und Th. Willebort gemeinschaftlich. Vorzugsweise schuf er Jagden, wilde und zahme vierfüßige Tiere, Vögel, Früchte und Blumen. Seine Zeichnung ist naturgetreu. Auch in der Ätzkunst war er ausgezeichnet; so gab er 1642 zwei Folgen Tierstücke heraus. Werke von ihm besitzen die Galerien von München, Berlin, Wien, Dresden und Paris.

Fyzabad (spr. feis-), engl. Schreibung für Faisabad.

Fz., in der Musik Abkürzung für Forzando oder Sforzato (s. d.).

FZM., s. Feldzeugmeister.

F. Z. S., in England Abkürzung für Fellow of the Zoological Society (d. h. Mitglied der Zoologischen Gesellschaft).

G.

G, der siebente Buchstabe unsers Alphabets, ist eine Umbildung des C (s. d.). Die Lateiner machten sich Platz für diesen Buchstaben durch Entfernung des Z von der siebenten Stelle. Der Laut des G gehört zu den gutturalen Konsonanten (s. Laut).

Als Abkürzungszeichen stehen G und g in röm. Inschriften, Handschriften u. s. w. für Gajus, gens u. s. w.; auf Kurszetteln für Geld (s. d.) oder Gesucht im Gegensatz zu B (Brief, s. d.); in der Heraldik für Gold. Auf deutschen Reichsmünzen bezeichnet G den Münzort Karlsruhe, auf ältern preußischen: Stettin, auf ältern österreichischen: Nagy-Banya (in Oberungarn), auf schweizerischen: Genf, auf ältern französischen: Poitiers. Als Zahlzeichen stand G ^[richtig: g?] bei den Römern für 400, G für 400000; γ bei den Griechen für 3 und ,γ für 3000. In der Goldschmiedekunst steht G oder g für garni (d. h. mit Edelsteinen versehen).

In der Musik ist G (ital. und frz. sol; engl. G) die Bezeichnung für die fünfte Stufe der C-dur-Tonleiter. (S. Ton und Tonarten.) In der Notenschrift dient das eingestrichene G als Schlüsselton; das diesen Ton anzeigende Zeichen (𝄞), G- oder Violinschlüssel, ital. chiave di sol genannt, steht auf der zweiten Linie (in ältern franz. Werken häufig auf der ersten Linie).

g, offizielle Abkürzung für Gramm, wird ohne Abkürzungspunkt geschrieben.

Ga, chem. Zeichen für Gallium (s. d.).

Ga, Negerstamm, soviel wie Akka (s. d.).

Ga., offizielle Abkürzung für den Staat Georgia.

Gäa, Göttin, s. Gaia.

Gaard, in Dänemark ein Gehöft, Landgut.

Gaarden, Dorf im Kreis Plön des preuß. Reg.-Bez. Schleswig, am Südende des Kieler Hafens, gegenüber von Kiel (s. d.) und mit demselben durch Dampfschiffahrt verbunden, ist Sitz der kaiserl. Oberwerftdirektion, des Kommandos der 1. Werftdivision und hat (1890) 10452 evang. E., darunter 756 Militärpersonen, Post, Telegraph, neue Kirche (1883); eine kaiserl. Werft (3500 Arbeiter), Werft Germania (900 Arbeiter), Eisengießerei, Brotfabrik und 2 Brauereien. An dieses G. anstoßend das gleichnamige Dorf im Landkreis Kiel, mit 1114 E. und der Privatirrenanstalt Hornheim.

Gab, Wadi el-, Oase, s. Kab.

Gaba oder Geba, Ort in Palästina, s. Gibea.

Gabăler, ein kelt. Volk in dem durch Augustus erweiterten Aquitanien. Ihre Hauptstadt hieß Anderitum, die in ihrem heutigen Namen Javols den Namen des Volks bewahrt hat. Das Land der G. war das Quellengebiet der Flüsse Elaver und Oltis (jetzt der Distrikt Gévaudan oder das Depart. Lozère), lag südlich von dem der Arverner, und das Volk betrieb Bergbau, namentlich auf Silber, und starke Viehzucht. Der bei den G. erzeugte Käse hatte in Rom einen besondern Ruf.

Gabanholz oder Cabanholz, soviel wie Camwood (s. d.).

Gabarre (vom span. gabarra), flaches, breites Segel- und Ruderfahrzeug von geringem Tiefgang, welches auf Flüssen und in Häfen gebraucht wird und auch als Leichterschiff dient; in franz. Häfen auch soviel wie patache, Wachtschiff.

Gabba, Carlo Francesco, ital. Jurist, geb. 14. April 1835 zu Lodi in Italien, studierte die Rechte zu Pavia, bereiste seit 1858 Deutschland und die Schweiz und wurde 1861 Docent, 1862 ord. Professor der Rechtsphilosophie und Suppleant des Völkerrechts, 1888 ord. Professor des Civilrechts und Suppleant der Rechtsphilosophie an der Universität Pisa. Seit 1876 ist er zugleich Professor der Socialwissenschaften an der vom Marchese Alfieri zu Florenz gegründeten Scuola libera di Scienze sociali. Seine Hauptwerke sind: «Della condizione giuridica delle donne» (Mail. 1861; 2. Aufl., 2 Bde., Tur. 1880 fg.), «Teoria della retroattività delle leggi» (4 Bde., Pisa 1868‒74; 2. Aufl., Tur. 1883‒89; 3. Aufl. von Bd. 1, ebd. 1892), «Intorno ad alcuni più generali problemi delle scienze sociali» (1. Serie, Tur. 1876; 2. Serie, Flor. 1881; 3. Serie, Bologna 1887). Von seinen übrigen Schriften sind hervorzuheben: «De’ fondamenti e dei caratteri della pena» (Mail. 1858), «Philosophie du droit de succession» (Brüss. 1858; von der Brüsseler Akademie der Wissenschaften preisgekrönt), «Studi di legislazione civile comparata» (Mail. 1862), «Il pro e il contro nella questione della pena di morte» (Pisa 1866), «I due matrimoni civile e religioso» (ebd. 1866 u. 1876), «Della retroattività in materia penale» (ebd. 1869), «Questioni di diritto civile» (Tur. 1882; 2. Aufl.