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Gjende – Gladbach
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Gjellerup'
schen Schule, hat er dieselbe später verlassen und angegriffen. Seit 1892 hat G. seinen ständigen Wohnsitz in Dresden aufgeschlagen, nachdem er schon früher in Kopenhagen
warm für die deutsche Kunst eingetreten war. Infolge dieser Bestrebungen entstand sein «Richard Wagner i Hans Hovedvœrk Nibelungens Ring» (Kopenh. 1890). Von seinen
Romanen «En Idealist» (1878), «Det unge Danmark» (1879), «Antigonos» (1880), «Germanernes Lœrling» (1882), «Minna» (1889), haben namentlich die letzten Bedeutung.
Seine Novellen «Romulus» (1883; 2. Aufl. 1889), «G-dur» (1883) und seine Reiseschilderungen «En klassisk Maaned» (1884) und "Vandreaaret" (1885) zeichnen sich durch
Frische und Sprachgewandtheit aus. In mehrern Dramen («Brynhild», 1884, «St. Just», 1886, «Thamyris», 1887, "Hagbardog Signe", 1888) nimmt G. die Griechen zum Vorbild.
Von wahrer Empfindung zeugt eine Gedichtsammlung «Min Korligheds Bog» (Kopenh. 1889).
Gjende oder Gjendin, norweg. Gebirgssee, inmitten der Jötunfjeldene, in 990 m Höhe, ist 18 km lang,
1–1,5 km breit, bis 146 m tief und ergießt sich durch die Sjoa in den Logen-Elv.
Gjöl, Insel im Limfjord, in Jütland im dän. Amt Hjörring, ist 22 qkm groß und durch einen Damm mit dem Festlande verbunden.
Gjorgjić (spr. dschordschitsch), Djordjić, Georgi Ignaz, dalmatin. Dichter
und Gelehrter, geb. 13. Febr. 1676 zu Ragusa, trat in den Jesuitenorden, wurde später Benediktiner und bekleidete eine angesehene Stellung in der Republik Ragusa. Er starb
daselbst 21. Jan. 1737. Von seinen slawischen vorwiegend geistlichen und didaktischen Werken seien erwähnt die «Seufzer der büßenden Magdalena» (1723; Zara 1851),
«Der slaw. Psalter» (1729; ebd. 1851), das Scherzgedicht «Marunko i Pavica»; von den italienischen
«Il novizzo benedittino», «Raccolta di varie lettere crudite»,
«Poesie varie»; von den lateinischen die «Rerum illyricarum seu Illyrici historia» und
«Vitae et carmina nonnullorum illustrium civium Rhacusanorum». Seine slaw. Werke gab von Gaj heraus (Agram 1839).
Glabelle oder Glabrum (lat.), in der Anatomie Bezeichnung des haarlosen Zwischenraums zwischen den beiden
Augenbrauen.
Glace (frz., spr. glahß), Eis, auch zum Genuß künstlich bereitetes, Gefrorenes; zu Gelée
eingekochte Bouillon (Fleischglace); Zuckerguß (auch Glasur); ferner Spiegelglas, Spiegelscheibe, großer Spiegel;
G. d’argent (spr.darscháng), schwerer weißseidener Stoff mit einbroschierten Silberblumen.
Glacéleder (spr. -ßeh-), das aus den zartesten Fellchen der Schaf- und Ziegenlämmer bereitete, zur
Handschuhfabrikation verwendete feinste Leder, der wichtigste Artikel der Weißgerberei. (S. Lederfabrikation.)
Glacerie (frz., spr. glaß’rih), Spiegelgießerei, Eisbereitungsanstalt.
Glacialin, ein von Grier in Glasgow seit 1876 angewandtes Konservierungsmittel für Fleisch, Eier, Milch, besteht aus 56 g Borsäure, 28 g Borax, 28 g
Glycerin, 20 g Zucker in 1l Wasser gelöst.
Glacier, Glacière (frz., spr. -ßĭeh, -ßĭähr),
Eisberg, Gletscher (s. d.); Glacière, Eiskeller.
Glacieren (frz., spr. glaß-), mit einer glatten und glänzenden Fläche (Glace, Glasur) überziehen. ↔
Glacis (frz., spr. -ßih), eine jenseit des Grabens einer Festung hergestellte Erdanschüttung, die sich nach außen (nach der
feindlichen Seite) hin allmählich bis zum Bauhorizont abflacht, sodaß kein dem Feuer der dahinter liegenden Brustwehr des Walls entzogener Raum (toter Winkel) entsteht. Bei
permanenten Befestigungen bleibt zwischen G. und Hauptgraben ein freier Raum von 5 bis 10 m Breite, der sog. Gedeckte Weg
(s. d.). Die innere Böschung der G. ist mit einem Auftritt für Infanterieverteidigung versehen. Die Glaciskrete, d. h. die im allgemeinen der Kontereskarpe parallel laufende innere
Kante des G., liegt so hoch (2,5 bis 3 m), daß der Verkehr dahinter auf dem Gedeckten Weg gesichert ist. Zur bessern Sicherung gegen
Seitenfeuer wird die Glaciskrete häufig im Zickzack (en crémaillière) geführt. Bei einem mit entgegengesetzter Steigung
(en contrepente) geführten G. steigt die Kontereskarpe rampenförmig an, wodurch die Ausfälle der Besatzung erleichtert werden, während
andererseits die Sturmfreiheit der ganzen Befestigung verringert wird. Die obere Fläche der G. wird im Frieden meist zu Anpflanzungen von Bäumen und Sträuchern benutzt, die
bei der Armierung beseitigt (rasiert) werden, deren zurückbleibende Wurzeln aber die feindlichen Angriffsarbeiten erschweren.
Glaciskrönung, Couronnement, im Förmlichen Angriff (s. d.)
nach Vaubans Manier ein längs
der Glaciskrete auf etwa 5 m Abstand davon als Traversensappe hergestellter Laufgraben, der die letzte Stellung des Angreifers bei seinem Vorgehen gegen die Festung bildet,
gewissermaßen eine vierte Parallele. Die G. wird zur Infanterieverteidigung eingerichtet, auch mit Hohlbauten versehen; zur Zeit der glatten Geschütze wurden in der G. die
Bresch- und Konterbatterien angelegt. Von der G. aus wird der Grabenniedergang (s. d.) hergestellt.
Gladbach. 1) Landkreis ohne die Stadt München-Gladbach, im preuß. Reg.-Bez. Düsseldorf, hat
228,28 qkm, (1890) 104008 (51238 männl., 52 770 weibl.) E., 4 Städte und 11 Landgemeinden.
Textfigur:
– 2) G., München-Gladbach, Stadt und Stadtkreis
(11,96 qkm), an den Linien Aachen-Düsseldorf, München-G.-Dahlheim (21,1 km), München-G.-Venlo
(30,9 km), München-G.-Krefeld-Duisburg (43,8 km),Rheydt-Krefeld und an der Nebenlinie München-G.-Stolberg
(57,6 km) der Preuß. Staatsbahnen, ist Sitz des Landratsamtes des Landkreises, eines Amtsgerichts (Landgericht Düsseldorf) mit einer Kammer
für Handelssachen, eines Handelsgerichts, Gewerbegerichts, Zoll- und Steueramtes, einer Reichsbanknebenstelle sowie einer Handelskammer für die Kreise G., Grevenbroich
und Teile des Kreises Kempen, mit dem nahen Rheydt durch Pferdebahn verbunden, hatte 1816: 7080, 1858: 13965, 1880: 37387, 1885: 44230, 1890: 49628 (23869 männl.,
25759 weibl.) E., darunter 8291 Evangelische und 631 Israeliten, Postamt erster Klasse mit Zweigstelle, Telegraph, Fernsprecheinrichtung, 5 kath. Kirchen, darunter die schöne
Münsterkirche mit got. Chor und roman. Schiff (12. Jahrh.) und Krypta (8. Jahrh.), eine evang., mehrere kleinere Kirchen, drei Klöster, eine Synagoge, Rathaus, Ständehaus für den
Landkreis G.; einen städtischen Schlachthof, freiwillige Feuerwehr, Wasserleitung,
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 31.