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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Hübner (Joh.) - Hübsch
tanniae cliri3tillna6" (Berl. 1876). 1859 habilitierte
er sich an der Berliner Universität mit der Schrift
"Ds 86H3.tii8 POMÜHUE I^om^ni 3.cti8" (Lpz. 1859),
wurde 1863 außerord., 1870 ord. Professor der
klassischen Philologie daselbst und veröffentlichte
den "Grundriß zu Vorlesungen über die rom. Litte-
raturgeschichte" (4. Aufl., Verl. 1878), sowie die
Grundrisse zu Vorlesungen über die lat. Grammatik
(2. Aufl., ebd. 1881), über die Geschichte und Ency-
klopädie der klassischen Philologie (2. Aufl., ebd.
1889, u. d. T. "Bibliographie der klassischen Alter-
tumswissenschaft") und über die griech. Syntax
(ebd. 1883). Eine Ergänzung der großen lat. In-
schriftenwerke bilden die "Nxempia LcriMirae 6pi-
xrÄpkicae latinak" (ebd. 1885). Fernere Früchte
der epigraphischen Studien sind die "^rhULoIoZia
äe N8p3.ua" (Barcelona 1888), die Schrift über
die "Rom. Herrschaft in Westeuropa" (Berl. 1890)
sowie die "Noiiuinentaiwßu^ Idei-icas" (ebd. 1893).
Von 1866 bis 1881 redigierte H. die Zeitschrift für
klassische Philologie "Hermes"; 1868-73 gab er
auch die "Archäol. Zeitung" als Sekretär der Archäo-
logischen Gefellschaft zu Berlin heraus.
Hübner, Joh., Schulmann und Schriftsteller,
geb. 15. April 1668 zu Türchau unweit Zittau,
studierte zu Leipzig, wo er sich auch für Geographie
und Geschichte habilitierte, wurde 1694 Rektor der
Schule in Merseburg und 1711 Rektor an dem
Joharmeum zu Hamburg, wo er 21. Mai 1731
starb. Seine "Kurzen Fragen aus der alten und
neuen Geographie" (zuerst 1693) erschienen noch bei
seinem Leben in 36 Auflagen, wurden auch in die
meisten neuern Sprachen übersetzt. Auch seine "Kur-
zen Fragen aus der polit. Historie", die "Ganze
Historie der Reformation in fünfzig Reden", die
"Genealog. Tabellen" und die "Kurzen Fragen aus
der Genealogie", ferner fein kleiner "^tlk8 scko-
1k8tini8" und die mit Richey und Fabricius bear-
beitete hamburgische "Vidliotiieck kigtoricn," fanden
große Verbreitung. Von seinen "Zweimal 52 aus-
erlesenen biblischen Historien" (zuerst Lpz. 1714) er-
schienen weit über hundert Austagen. H.s zweck-
mäßige Erfindung, die Landkarten methodisch zu
illuminieren, wurde zuerst von Homann in Nürn-
berg seit 1702 in Anwendung gebracht.
Sem Sohn, Johann H., gest. 26. März 1753
als Advokat in Hamburg, hat mehrere Schriften
des Vaters fortgesetzt und von neuem herausgege-
ben, z. B. das "Nu86uin ßkOFrapliicuin" (Hamb.
1726), ein Verzeichnis der besten Landkarten. Von
seinen eigenen Werken sind zu erwähnen die "Vidlio-
tksea F6U63.l0Fioa" (Hamb. 1729) und die "Voll-
ständige Geographie" (3 Bde., ebd. 1730).
Hübner, Julius, Maler, geb. 27. Jan. 1806 zu
dls in Schlesien, begann seine Kunststudien 1821
in Berlin unter der Leitung W. Schadows, welchem
er 1826 nach Düsseldorf folgte. Noch in Berlin war
er mit seinem ersten Bilde: Boas und Ruth, aufge-
treten. In Düsseldorf lieferte er zuerst 1828 den
Fischer (nach Goethes Ballade) und die Scene aus
Ariosto: Roland, der die Prinzessin Isabella aus
der Räuberhöhle befreit. Während einer Reife in
Italien malte er: Abschied der Naemi (1833; Natio-
nalgalerie zu Berlin), nach seiner Rückkehr: Sim-
son, der die Säulen einreißt, und 1835 einAltar-
biatt: Christus und die Evangelisten, für die Kirche
zu Meseritz. Es folgten Hiob und feine Freunde,
Das Liebespaar des Hohen Liedes, Christus an der
Säule, Die im Walde schlafenden Kinder und ihre
Schutzengel (1836), Das Christkind (1837), Das
Goldene Zeitalter (letztere drei in der National-
galerie zu Berlin), Felicitas und der Schlaf, aus
Tiecks "Octavianus" (1842; Museum zu Vreslau).
Für den Altar der Stadtkirche zu Meihen malte
er einen auf Wolken stehenden Christus, eine Aufer-
stehung für die Kirche zu Dommitzsch, Das Goldene
Zeitalter (1851) für die Dresdener Galerie. Unter
seinen spätern Werken sind hervorzuheben eine Reihe
von Kartons zu Glasgemälden für die Dominikaner-
kirche zu Krakau, für die Krypta der Kathedrale von
Glasgow und die neue Kirche von Oschatz; von Öl-
bildern: Karl V. in San Juste, Friedrich d. Gr.
in Sansfouci. Seine 1866 vollendete Disputation
Luthers mit Eck befindet sich in der Dresdener Ga-
lerie. Seiner Richtung nach gehörte er der Schule
der Düsseldorfer Romantiker als einer ihrer Führer
an. Von H.s dichterischen Schöpfungen sind zu nen-
nen: "Helldunkel. Sonette und Lieder" (Vraunschw.
1871) und "Zeitspiegel" (Dresd. 1871). H. lebte
seit 1839 in Dresden und war seit 1841 Professor
an der dortigen Akademie. 1871 wurde er Direktor
der königl. Gemäldegalerie in Dresden, welche Stel-
lung er bis zu seinem 7. Nov. 1882 in Loschwitz bei
Dresden erfolgten Tode innehatte.
Hübner, Karl, Genremaler, geb. 14. Juni 1814
zu Königsberg in Preußen, besuchte die Düsseldorfer
Kunstschule unter Leitung Karl Sohns und grün-
dete 1841 ein eigenes Atelier. Den Grund zu seinem
Berufe legte er durch Die Schlesischen Weber, eine
Darstellung socialen Elends (1844). Dieselbe Rich-
tung verfolgen: Das Iagdrecht (1846), Der Holz-
frevler, Die Auswanderer (1847), Die Auspfän-
dung (1847). Seit 1848 hielt er es für rätlich, der
tendenziöfen socialistischen Richtung nicht weiter zu
folgen, und er malte nun u. a.: Die Rettung aus
Feuersgefahr (1853), Das verlassene Mädchen, Die
Waisen, Seemanns Heimkehr, Die Sünderin vor
der Kirchenthür (1867; Berliner Nationalgalerie).
1864 wurde er zum Professor ernannt und starb
5. Dez. 1879 in Düsseldorf.
Hübnerding, s. Ding (Bd. 5, S. 318a).
Hübnerscher Patentbohrer, s. Bohrer (Bd. 3,
Hubreduktor, s. Indikator. ^S. 238a).
Hübsch, Heinrich, Architekt, geb. 9. Febr. 1795
zu Weinheim, besuchte die Bauschule in Karls-
ruhe, unternahm eine Reise nach Italien, Griechen-
land und Konstantinopel (1817-20) und lebte
dann in Rom. 1829 wurde H. Baurat, 1831 Ober-
baurat in Karlsruhe, 1842 Baudirektor und später
Oberbaudirektor in Karlsruhe. Auch leitete er dort
längere Zeit die Bauschule am Polytechnischen In-
stitut. Er starb 3. April 1863 in Karlsruhe. H. neigte
sich vorzugsweise dem roman. Stil zu. In Karls-
ruhe selbst wurden von ihm das Gebäude des Fi-
nanzministeriums (1829-33), das Polytechnische
Institut (1833 - 35, seit 1860 von F. Th. Fischer
si803-67^ wesentlich erweitert), die Kunsthalle
(1836-45), das Hoftheater (1851-53), das Ge-
bäude im botan. Garten ausgeführt. Hieran reihen
sich die Zollhäuser und der Freihafen in Mannheim,
die kath. Kirchen zu Vulach, Stahringen, Nottweil,
Waitzen u. s. w. Die neue Trinkhalle und das Thea-
ter in Baden-Baden (1843) sind ebenfalls nach den
Entwürfen H.s ausgeführt. Seine letzten größern
Arbeiten waren die Wiederherstellung der Haupt-
facade des Kaiserdoms zu Speyer und die Pfarr-
kirche zu Ludwigshafen. Seine Kunstanschauungen
stellte er in den Schriften: "In welchem Stil sollen