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Kolonisationsgesellschaften - Kolophon (Ende)
1882 über die Bauernbank. Sie hat die Aufgabe, den Ankauf von Land seitens einzelner Bauern oder Bauerngemeinden durch ihren Kredit zu erleichtern. Von 1883 bis 1891 sind mit ihrer Hilfe nicht weniger als 1742331 ha bisherigen Gutslandes von Bauern gekauft worden. Über die in England getroffenen Maßregeln s. Farm.
Litteratur. Über die K. in Preußen bis zum Erlaß der neuesten Gesetze vgl. Beheim-Schwarzbach, Hohenzollernsche K. (Lpz. 1874) und die Aufsätze von Schmoller, Thiel, Rimpler und Sombart in Bd. 32 der "Schriften des Vereins für Socialpolitik" (ebd. 1886). - Hugenberg, Innere K. im Nordwesten Deutschlands (Straßb. 1891); Sering, Innere K. im östl. Deutschland (Lpz. 1893).
Kolonisationsgesellschaften, s. Kolonialgesellschaften.
Kolonnāde (frz.), Säulenhalle, ein Gang, dessen Decke auf einer oder auf beiden Seiten von Säulen getragen wird. Ruhen auf den Säulen anstatt des geraden Gebälks zunächst Bogen, so heißt ein solcher Gang auch Arkade (s. d.). In Griechenland und Italien waren im Altertum fast alle Tempel, Märkte, Theater, Thermen, auch die Höfe der Privathäuser u. s. w. mit Säulenhallen versehen. Oft verbanden sie auch verschiedene selbständige Gebäude miteinander. Im Mittelalter durch die Arkaden verdrängt, kamen die K. erst durch Palladio und den Klassicismus zur Geltung und zwar zum Teil von großartigen Verhältnissen, aber vorwiegend dekorativer Verwendung, z. B. am St. Peter zu Rom, am Louvre zu Paris, an dem Lustschlosse Sanssouci bei Potsdam.
Kolonnäs, Kap in Attika, s. Sunium.
Kolonne (frz.), diejenige Aufstellung einer Truppenabteilung, bei der die gleichnamigen Unterabteilungen hintereinander stehen. Eine K. heißt geöffnet, wenn der Abstand der hintereinander stehenden Abteilungen vom ersten bis wieder zum ersten Glied gleich ihrer Frontbreite ist; bei geringerm Abstand heißt die K. geschlossen. Je nachdem eine Abteilung vom rechten oder vom linken Flügel oder aus der Mitte der Normalaufstellung die vorderste Staffel der K. bildet, heißt dieselbe rechts, links oder aus der Mitte abmarschiert. Je nach dem Namen der hintereinander befindlichen Abteilungen unterscheidet man Reihen (Rotten), Sektionskolonnen, Zugkolonnen. Stehen die Compagnien eines Bataillons in Linie hintereinander, so hat man die Compagniefrontkolonne.
Die Normalaufstellung der deutschen Infanterie ist die Compagniekolonne (s. d.); durch verschiedenartige Zusammenstellung der vier Compagniekolonnen eines Bataillons entstehen drei verschiedene Bataillonskolonnen: Tiefkolonne (alle vier Compagnien hintereinander), Breitkolonne (alle vier Compagnien nebeneinander), Doppelkolonne (je zwei Compagnien neben- und hintereinander). Die Regimentskolonne (alle Bataillone in Tiefkolonne nebeneinander) dient nur zu Paradezwecken. Die sog. Angriffskolonne oder K. nach der Mitte, d. h. eine Bataillonsdoppelkolonne, deren rechte Hälfte links und deren linke Hälfte rechts abmarschiert war, war von den Befreiungskriegen an bis nach dem Kriege von 1870/71 die Normalformation der preuß. Infanterie, ist aber jetzt nicht mehr im Gebrauch. (S. Kolonnentaktik.)
Die deutsche Kavallerie hat für die Eskadron außer der Zugkolonne die eigentümliche Formation der Halbkolonne. Für das Regiment giebt es zwei Kolonnenformationen, die sich beide aus Eskadronszugkolonnen zusammensetzen; stehen diese mit Zwischenräumen von je drei Zugbreiten nebeneinander, so steht das Regiment in Eskadronskolonne, stehen sie ohne Zwischenraum nebeneinander, so bilden sie die Regimentskolonne.
Kolonnenbrücken, Kriegsbrücken (s. d.), die von allen Waffengattungen und Kriegsfahrzeugen benutzt werden können; ihre Breite beträgt mindestens 3 m.
Kolonnenmagnet, ein Bündel gleichgewickelter paralleler Elektromagnete, deren Pole durch einen Schuh zusammengefaßt sind.
Kolonnenrechnung, s. Kontokorrent.
Kolonnentaktik. Für die aus Massenaufgeboten formierten Heere der ersten franz. Republik war aus Mangel an Disciplin und Exerzierdrill die Lineartaktik unanwendbar; anstatt der langen Linien wandte man geschlossene Kolonnen an, in denen die ungeübten Mannschaften einen gewissen Halt fanden. Mit den in mehrern Treffen hintereinander auftretenden Kolonnen verband man die aus dem Nordamerikanischen Unabhängigkeitskriege her bekannt gewordenen regellosen Schützenschwärme. Bei der wachsenden Größe der Heere zeigte sich bald die Gliederung in Unterabteilungen notwendig; bei den Franzosen zuerst bildete sich die ständige Truppeneinteilung in Divisionen heraus, und diese wurden die strategische Einheit. Napoleon fand diese Veränderungen zwar bereits vor, aber erst durch zwei Siege wurden sie allgemein anerkannt und nachgeahmt; auch brachte er die K. dadurch erst zu voller Wirkung, daß er die Gefechtsreserve anwandte. In Preußen wurde die Angriffskolonne oder Kolonne nach der Mitte (s. Kolonne) die Normalgefechtsformation des Bataillons, welche durch eine schnelle Herstellbarkeit der Linie die Vorteile der Linientaktik mit denen der K. zu vereinigen suchte; zum Widerstand gegen Kavallerie nahm die Kolonne nach der Mitte die Form des vollen Karrees an. Im engern Verbande der meist sechs Bataillone starken Brigade wurden zwei, bisweilen drei Treffen formiert, wobei die Bataillonskolonnen desselben Treffens nebeneinander, die Bataillone der verschiedenen Treffen aber auf die Zwischenräume der zwei vordern Treffen gerichtet standen (schachbrettförmig, en échiquier). Die Einleitung des Gefechts erfolgte durch eine schwache Schützenentwicklung vor der Front; ging die Brigade zum Angriff vor, so füllten die Schützen die Zwischenräume (Intervalle) zwischen den Bataillonen aus (Schützen in der Intervalle).
Kolōnos, ein Hügel, wenig nordwestlich von Athen am Ölwalde, im Altertum Mittelpunkt des gleichnamigen Demos (Gau), in welchem Sophokles geboren wurde, der durch seine Tragödie "Ödipus auf K." die Landschaft berühmt gemacht hat. Der jetzt kahle Hügel trägt die Gräber von Ottfried Müller und Ch. Lenormant.
Kolophōn (grch.), Spitze, Ende. Das Wort wurde sprichwörtlich gebraucht, um den glücklichen Schluß einer Sache, besonders auch einer Rede zu bezeichnen. In diesem Sinne wurde es auch schriftlich ans Ende eines Werkes gesetzt. Da in diese Schlußschriften häufig Angaben über den Inhalt, den Schreiber und die Zeit Aufnahme fanden, wurde in der Zeit der frühesten Drucke das Wort auf die gedruckten Unterschriften übertragen, welche vor dem Aufkommen der Titelblätter (s. Inkunabeln) außer
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