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Massageten – Masse (physikalisch)
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Massage'
welche mit den leidenden Körperteilen des Kranken vorgenommen werden, während der letztere sich dabei völlig unthätig verhält. Die M. wird täglich ein
bis zweimal oder noch öfter, jedesmal etwa 6–10 Minuten lang, angewendet.
Vgl. Gussenbauer, Erfahrungen über M. (Prag 1881); Schreiber, Praktische Anleitung zur Behandlung durch M. (2. Aufl., Wien 1884); Hünerfanth,
Geschichte der M. (Berl. 1880); ders., Handbuch der M. (Lpz. 1887); Preller, Die M. und verwandte Heilmethoden (ebd. 1889); Prochownik, Die M. in der
Frauenheilkunde (Hamb. 1890); Reibmayr, Technik der M. (5. Aufl., Wien 1892); ders., Die M. und ihre Verwertung (5. Aufl., ebd. 1893); Hoffa, Technik
der M. (Stuttg. 1893).
Massageten, ein Nomadenvolk des Altertums, wahrscheinlich zu den turanischen Stämmen gehörig, das die weiten Steppen
im Nordorsten (Anmerkung des Editors: richtig: Nordosten ) des Kaspischen Meers, nördlich vom Jaxartes (jetzt Syr-darja), bewohnte.
Gegen die Königin der M. Tomyris fiel der Überlieferung nach der ältere Cyrus.
Massaï (Masai, nach eigener Bezeichnung
Oigob), ein nilotohamitischer Stamm in Ostafrika, ein Hirten- und Kriegervolk, das in den weit ausgedehnten
ebenen Savannenlandschaften zwischen den Westabhängen des Randgebirges und dem Hochplateau von Unjamwesi vom Naiwaschasee im N. bis zur
Landschaft Uhehe im S. herumstreift. Die Männer sind groß, kräftig und schlank und erinnern unverkennbar an den Typus der Galla und Somal. Mädchen
und Knaben werden bei der Reife beschnitten. Tättowierung ist allgemein. Die Männer tragen als gewöhnliche Bekleidung nur ein Stück Ziegenfell über
der Schulter; die Weiber dagegen hüllen sich in einen weiten Mantel weichgegerbter Rinderhaut. Zum Kriegsanzug gehört ein lang herabwallender Mantel,
langhaarige Affenfelle um die Knie und Schellen um die Knöchel, ein Kranz von Straußenfedern um das Haupt. (S. Tafel:
Afrikanische Völkertypen, Fig. 12, beim Artikel Afrika.) Als Waffen führen sie Speere mit sehr
breiter und langer Klinge, ein kurzes Schwert (selten Bogen und Pfeile) und einen mächtigen, ovalen Schild aus Büffelhaut. Krieger sind nur die jungen,
unverheirateten Leute (Elmuran), deren einzige Nahrung in Fleisch und Milch besteht; die ältern Männer (Elmorua) nehmen an den Kriegszügen nach
fernen Gegenden nicht teil. Die M. haben keine Sklaven. Sie treiben Rindviehzucht in großem Stil; manche Familie besitzt Herden bis zu 10000 Stück. Da
nur Besitzende heiraten können und nur Rinder als wertvoller Besitz gelten, so benutzen die M. jede Gelegenheit, um sich durch Raubzüge bei den
benachbarten feindlichen Stämmen Vieh zu verschaffen. Da das unausgesetzte Wanderleben das Anlegen von Dorfschaften unmöglich macht, so
erbauen die M. ihre runden, mit Kuhmist und Ochsenhäuten eingedeckten Hütten auf die flüchtigste Weise. Die M. sind erst in den vierziger Jahren in ihr
jetziges Gebiet eingedrungen; man nimmt jetzt an, das; sie sich einst von den Stämmen am obern Nil abzweigten, sich aber während ihrer Wanderung
nach Osten und Süden stark mit hamitischen Elementen vermischten. – Vgl. G. A. Fischer, Das Massailand (Hamb. 1885); J. Thomson,
Through Masai Land (Lond. 1885; deutsch Lpz. 1885); Baumann, Durch Massailand zur Nilquelle (Berl. 1894).
Massakrieren (frz.), niedermetzeln.
Massalĭa, der 20. Planetoid. ↔
Massalĭa, der griech. Name von Marseille (s. d.).
Massaliāner (Messalianer,
Euphemiten oder Euchiten, d. h. Betende oder Betbrüder), Mitglieder
verschiedener religiöser Gesellschaften. – Mitte des 4. Jahrh. gab es in Kleinasien eine nichtchristliche, eine eigentümlich verstümmelte Form des
Parsismus pflegende Gemeinschaft der M. – In der zweiten Hälfte des 4. Jahrh. hießen M. enthusiastische Mönche in den christl. Klöstern Syriens,
Armeniens und Kleinasiens, die behaupteten, der Mensch müsse sich durch anhaltendes Gebet von der Herrschaft der Dämonen losmachen, um sodann
in Kraft des Heiligen Geistes frei von Sünde allen Vorschriften der Moral und der kirchlichen Ordnung zu entwachsen. Die Kirche trat diesen
Anschauungen entgegen und überwand sie bald. – Im 10. Jahrh. werden in Thrazien im Zusammenhang mit den Paulicianern auch M. mit durchaus
gnostischen Lehren erwähnt.
Massa Marittĭma, Stadt in der ital. Provinz Grosseto in den Maremmen, auf einem Travertinhügel, ist
Sitz eines Bischofs, hat (1881) 6447, als Gemeinde 13343 E., ansehnliche Paläste, einen alten Dom, warme Bäder, große Kupfer-, Eisen- und
Bleibergwerke.
Massaua oder Medsaua, arab. Mussauah,
Hauptstadt der ital. Kolonie Erythräa, an der Südwestküste des Roten Meers, im N. von Abessinien, einer der heißesten Orte der Erde (s.
Erythräa) , liegt auf zwei untereinander und mit dem Festlande (1500 m) durch Steindämme verbundenen Inseln (M. und Taulud)
sowie auf zwei Halbinseln der Küste, hat etwa 16000 E., darunter 600 Europäer (ohne die Garnison), fast nur Steinbauten, drei Forts, einen schönen
Hafenquai und große Baracken, Schuppen und Werkplätze in den äußern Stadtteilen. Die Bevölkerung, fast ausschließlich Mohammedaner, setzt sich
zusammen aus Eingeborenen äthiop. Rasse (Fischer, Schiffsleute und Lastträger), aus Abessiniern, Somal, Danakil, Galla, Banjan (Indiern) und arab.
Kaufleuten. M. ist die Pforte des Handels für Abessinien. Die Einfuhr (1893 für 8981942 Lire), zumeist für die Garnison, erstreckt sich vornehmlich auf
Getreide, Mehl und Teigwaren (1,9 Mill. Lire), Tiere und tierische Produkte (2,4 Mill.),
Baumwollwaren (2,3 Mill.), Öle, Spirituosen und Getränke; die Ausfuhr auf Perlmutterschalen aus Dschidda, Kaffee aus
den Gallaländern, Elfenbein, Moschus, Wachs, Honig, Tabak und Straußenfedern. Der gesamte Handel hatte 1892 einen Wert von
10,4 (darunter aus Italien nur 0,93) Mill. Lire. Eine strategische Bahn führt nach Saati
(26,9 km). Regelmäßig verkehren ägypt. Schiffe, der Österr.-Ungarische Lloyd und die
Navigazione Generale Italiana. – Die Stadt gehörte nebst Suakin und dem angrenzenden Küstenlande einst zum
abessin. Reich, wurde 1557 von den Türken erobert, 1865 an Ägypten abgetreten und 8. Febr. 1885 von den ital. Truppen besetzt.
(S. Erythräa, Geschichtliches.)
Masse, nach Newtons Auffassung die in einem Körper enthaltene Stoff- oder Materienmenge; diese ist proportional dem
Körpergewicht. Der Druck p eines schweren Körpers auf die Unterlage steigt und verschwindet mit der Stoffmenge m, steigt und verschwindet aber auch
mit der Fallbeschleunigung g. Derselbe ist demnach p=mg. Da nun nach Newtons Pendelversuchen für einen beliebigen
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 654.